Ernst Leopold Schmid gibt Auskunft die Besucher der Akademie kämen sehr gleichmäßig aus allen Landesteilen

Als Kuratoriumsvorsitzender des habe er außerdem die Frage, wie sich die Aktivitäten der Akademie auf Gesang und Instrumentalmusik verteilten.

Ernst Leopold Schmid gibt Auskunft, die Besucher der Akademie kämen sehr gleichmäßig aus allen Landesteilen. Eine geringere Beteiligung verzeichne die Akademie lediglich von den äußersten Rändern Nordrhein-Westfalens. Das habe auch damit zu tun, dass die Laienmusikverbände in Heek eine zentrale Einrichtung für die Qualifizierung in der Laienmusik geschaffen hätten und damit auch in allen Landesteilen Werbung für die Akademie machten. Damit werde die Akademie über die Verbände als Tagungshaus und Qualifizierungseinrichtung bekannt gemacht. Da habe er keine Bedenken.

Daran schließe sich die Frage an, ob die Akademie auch dezentral tätig werden könne. Das habe sie zum Beispiel bei der Durchführung der Fortbildung Musik in der Grundschule in verschiedenen Regierungsbezirken versucht. Das werde jetzt auch für die Laienmusik begonnen. In der Bläserfortbildung werde jetzt der Versuch gemacht, eine Qualifizierungsmaßnahme im Siegerland durchzuführen.

Die diesbezügliche Zurückhaltung der Akademie habe nicht in erster Linie inhaltliche Gründe, sondern hänge mit den Ressourcen zusammen. Man wolle die aus Heek bekannte Ausbildungsqualität auch dezentral bieten können. Das erfordere geeignete Häuser und geeignete Dozententeams. Die Dozenten müssten entsprechend fortgebildet sein und mindestens einen solchen Kurs in Heek in der Akademie schon gemacht haben, um das Niveau und das Lernziel zu kennen. Da mangele es tatsächlich immer wieder etwas an Personal.

Er stehe auf dem Standpunkt, das Wichtigste sei die Qualität des Angebots. Denn es wäre fatal für den Ruf der Akademie, wenn Vereine im Land auf einmal meinten, solche Fortbildungen genauso gut leisten zu können. Deshalb sei er im Moment immer etwas vorsichtig. Wenn sich aber Möglichkeiten aufzeigten, wie in den genannten Fällen, sei die Akademie durchaus bereit, auch ins Land zu gehen.

Zum Verhältnis von Vokalkursen und Instrumentalkursen gebe er zu bedenken, dass es sich beim instrumentalen Feld um ein ganz vielgliedriges Gebiet handele. Naturgemäß sei die Breite dessen, was im Instrumentalbereich gebraucht werde, viel größer. Die Akademie habe aber auch einen großen Teil an Vokalförderung im Haus.

Das hänge auch mit seiner Person zusammen, aber nicht nur. Die Akademie sei sehr bestrebt, ihre satzungsgemäßen Aufgaben zwar nicht in jedem Jahr vollständig zu erfüllen, aber doch in einem gewissen Turnus von Jahren alle Bereiche abzuarbeiten, die die Satzung vorsehe.

Was die Aufgaben angehe, die Kontinuität und eine gewisse finanzielle Ausstattung erforderten, verdeutlicht Reinhard Knoll seine Auffassung am Beispiel der Lehrerfortbildung: Aus seiner Sicht müsse zunächst geklärt werden, ob das Land die Notwendigkeit oder sogar die Verpflichtung sehe, im Bereich Musik in der Schule Fortbildungen anzubieten. Wenn das zutreffe ­ er nehme an, das sei eines der Fundamente gewesen, auf dem Soest bisher gearbeitet habe ­, dann müsste, wenn es diese Struktur nicht mehr gebe, ein zukunftsorientiertes Konzept entwickelt werden.

Auf der Basis müsste eine Kostenrechnung stattfinden. Er wolle das gern in dieser Reihenfolge diskutieren und nicht als Erstes eine Zahl nennen.

Vorsitzender Dr. Fritz Behrens wirft ein, das betreffe den Etat des Schulministeriums.

Das Problem Musikpädagogik beschäftige die Akademie natürlich unabhängig vom Ressort, so Reinhard Knoll. Er finde diese Vorgehensweise auch für alle anderen wichtigen Programme vernünftig. Aber er teile die Meinung, wenn man der Auffassung sei, dass ein Programm Kontinuität brauche, dann müsse auch gesagt werden, wie diese Kontinuität gewährleistet werde.

Den Ansatz des kulturelle Teilhabe umzusetzen, halte er für so ernsthaft, dass neben den ganzen Alltagsbeschreibungen zu die seriöse Linie nicht vergessen werden sollte.

Die Herausforderung mache ihn auch ein wenig ratlos. Er sehe bei dieser großen Aufgabe die Notwendigkeit, möglichst viele Kräfte zu bündeln. Er könne nicht viel Sinn darin erkennen, dass unterschiedliche Büros unabgestimmt an dem Projekt arbeiteten. Erforderlich seien abgestimmte Konzepte. Die Hochschulen überlegten, was sie tun könnten. Das überlege sehr seriös, was zu tun sei. Der Musikschulverband mache sich Gedanken dazu. Diese Überlegungen der einzelnen Akteure zu vernetzen, halte er für ganz wichtig, um Doppelungen zu vermeiden. An dieser Stelle sei Synergie für ihn keine Worthülse.

Notwendig seien dann ergebnisorientierte Diskussionen unter den Akteuren. Denn das Ziel stehe fest. Das Stadium, in dem einfach offen und ins Blaue hinein darüber geredet werden könne, sei vorbei. Das sei jetzt ins Land getragen. Er erlebe vor Ort, dass das in den Köpfen und Herzen von Eltern und Kindern sehr lebendig sei.

Seines Erachtens könne Heek hier viel beitragen, unabhängig von einzelnen Maßnahmen und einzelnen Überlegungen.

Nach seiner Überzeugung gehöre auch die Schulmusik mit an den Tisch.

Georg Kindt (2. stellv. Vorsitzender des Vorstands der Landesmusikakademie NRW) legt dar, Heek biete den Jugendensembles ideale Voraussetzungen. Das sei in diesem Fall aber nicht der Maßstab. Die Ensembles suchten vielmehr nach etwas billigeren Alternativen und blieben lieber zwei Tage länger woanders.

Das könne er nicht ganz nachvollziehen. Sein Chor komme jedes Jahr nach Heek. Er kenne nichts Besseres. Für die Förderung der Jugendlichen könne nichts Besseres getan werden als wenigstens einmal im Jahr acht bis zehn Tage in der Akademie zu verbringen. Seines Erachtens müssten die Ensembles von der Qualität der Akademie überzeugt werden. Die Frage, ob es geringere Tagessätze geben müsse, die dann vom Land irgendwie gefördert würden, stelle sich für ihn nicht.

Jeder, der die satzungsgemäßen Aufgaben erfülle, könne die Akademie in Anspruch nehmen, wenn er sich rechtzeitig anmelde. Viele Verbände beklagten, keine Termine zu bekommen. Die Akademie sei zwei Jahre im Voraus ausgebucht. Es müsse einfach der Mut aufgebracht werden, so weit im Voraus zu planen. Notfalls könne ein Termin zurückgegeben werden. Aber man müsse erst einmal den Fuß in die Tür bekommen. Viele täten sich schwer damit, das offensiv anzugehen.

MDgt Peter Landmann versichert, die Landesregierung sehe bei ebenfalls akuten Handlungsbedarf, und zwar unabhängig von der Arbeit der in Bochum, die bei allen Schwierigkeiten erfolgreich und sehr seriös das dortige sehr komplexe Modellvorhaben umsetze. Unabhängig davon und daneben laufe in der Staatskanzlei ein Arbeitsprozess. Der müsse jetzt weiter vernetzt werden. Viel mehr Akteure müssten eingebunden werden, damit sich das zu einem Ganzen zusammenfüge, damit eine zweite Weiterentwicklungsphase von überhaupt gelingen könne und die konkreten Konzepte dafür erarbeitet werden könnten. Das habe ganz viel mit Fortbildung bzw. Ausbildung von Lehrkräften zu tun.

Claudia Nell-Paul (SPD) fragt nach, ob die Schule eingebunden sei. ­ MDgt Peter Landmann antwortet, in einem kleinen Arbeitskreis aus Schulministerium, Wissenschaftsministerium und Staatskanzlei würden jetzt erst einmal die verschiedenen Stränge und Gesichtspunkte kurzfristig zusammengetragen. Dann müsse es weiter ins Land gehen. In einem nächsten Schritt müssten die weiteren Partner, die infrage kämen, mit ins Boot geholt werden. Daraus müsse ein Gesamtkonzept entwickelt werden. Darin bestehe die Aufgabe für die nächsten zwölf Monate, das so konkret zu entwickeln, dass klar sei, was ab 2011 passieren könne.