Nachhaltigkeit

Schließlich geht der Abgeordnete davon aus, dass der Schulleiter auch bei Auslaufen dieses Projekts die an der Schule geschaffenen Möglichkeiten aufgrund seiner extrem positiven Einstellung zu diesem Konzept fortsetze.

Schulleiter Hans-Peter Wildfeuer (Ludgerusschule Bocholt) antwortet, abhängig von der Situation der Lehrerversorgung müsse die Fortsetzung dieses Konzepts schon gesehen werden. Man könne schließlich nur mehr Stunden geben, wenn auch mehr Lehrerstunden zur Verfügung stünden. Dadurch, dass die Klassen im Moment sehr starke sein, könne man Sportstunden mit vier Lerngruppen à 30 Schülern viel leichter geben, als wenn man fünf Klassen zu versorgen hätte. Das Projekt würde man sicherlich gerne fortsetzen, und da schaue man hoffnungsvoll in die Zukunft.

Auf das Stichwort Rüstzeit beim Schwimmen eingehend, verweist der Schulleiter auf die in Bocholt komfortable Situation, dass das Schwimmbad nicht in allzu weiter Ferne liege. Die Kinder würden mit dem Bus dorthin gefahren. Die Kolleginnen hätten mit den Kindern jeweils eine halbe Stunde Wasserzeit, eine Viertelstunde für Fahrtzeit, Umziehen usw. seien eingeplant. Das passe mit dem Stundenplan einigermaßen. Dazu gehöre aber auch Engagement der Kollegen, gegebenenfalls auch mal eine halbe Stunde länger zu machen. Da der Schwimmunterricht jede Woche stattfinde, reiche auch diese eine halbe Stunde im Wasser aus.

Schulrat Erhard Marder (Kreis Borken) stellt zur Lehrersituation klar, dass diese Schule nicht besser versorgt worden sei als andere Schulen. Angesichts einer durchschnittlichen Schüler-Lehrer-Relation von 24 erwirtschafte die Schule bei fast 30 Kindern pro Klasse einen Stundenanteil, der dann in solchen Projekten umgesetzt werden könne. In der Ludgerusschule gebe es also keine anderen Rahmenbedingungen als an anderen Schulen.

Gerd Stüttgen (SPD) erinnert daran, dass das Pilotprojekt Tägliche Sportstunde an Grundschulen in NRW auf die ehemalige Schulministerin Schäfer zurückgehe, was zeige, dass die Bildungspolitik der letzten Regierung nicht so schlecht gewesen sein könne. Er wünschte sich, dass man mit dem Projekt weitermachen könne; erste zaghafte Andeutungen seien seitens des Ministeriums gemacht worden, und er wünschte sich, dass die Implementierung zeitnah und nicht erst 2009/2010 erfolge.

Sodann kommt er auf die Problematik der Zusammenarbeit mit Vereinen bei der offenen Ganztagsschule zu sprechen und will wissen, ob sich die Zusammenarbeit mit Übungsleitern aus Vereinen schwierig darstelle. Schließlich müssten Übungsleiter während der Schulzeit zur Verfügung stehen, was sich gegebenenfalls als problematisch darstelle, wenn sie tagsüber arbeiteten. Er wolle gerne wissen, wie man das gemeistert habe.

Hans-Theodor Peschkes (SPD) will von Herrn Reinink wissen, ob diese Schule in vier Wochen, wenn das Pilotprojekt auslaufe, als Leuchtturm in dieser Form weiterarbeiten könne.

26. Sitzung (öffentlich) rß-hoe RB Gerwin-Lutz Reinink (MSW) entgegnet, er könne den Ergebnissen der Untersuchung nicht vorgreifen. Der Bericht müsse abgewartet werden, und dann werde mit den Schulen gemeinsam überlegt, in welcher Art und Weise man mit den spezifischen Situationen vor Ort umgehen werde.

Hans-Theodor Peschkes (SPD) fragt nach, wie es denn in der Zwischenzeit weitergehe.

RB Gerwin-Lutz Reinink (MSW) verweist darauf, dass das Projekt auf Nachhaltigkeit angelegt sei. Er sei sich sicher, dass diese Schule auch ohne Anschubfinanzierung versuchen werde, dieses Konzept weiterzuführen oder vielleicht sogar auszubauen. Das sei schließlich ein Grundgedanke des Konzepts gewesen.

Mit den Netzwerkschulen werde man versuchen, die Ergebnisse und Konzepte den anderen Schulen zu präsentieren. Dann könnten die einzelnen Schulen überlegen, was sie von den Projektschulen adaptieren wollten. Als Ansprechpartner dienten dann eben die Schulen, die sich erfolgreich auf den Weg gemacht hätten.

Schulleiter Hans-Peter Wildfeuer (Ludgerusschule Bocholt) geht auf die Frage des Abgeordneten Stüttgen und sieht die Zusammenarbeit mit den Vereinen sehr positiv. Die Vereine kämen zum Teil auf die Ludgerusschule zu. Man sei als offene Ganztagsschule darauf angewiesen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um Übungsleiter mit einbeziehen zu können. Es gebe auch Kooperationen mit dem Stadtsportverband und dem Kreissportbund, sodass man von der Seite immer wieder Übungsleiter gewinne.

Seitens der Vereine gebe es auch Anfragen, ob sie mal ein Schnupperangebot zum Beispiel für den Aufbau einer Jugendmannschaft machen dürften. Die Übungsleiter kämen dann mit in den Unterricht und stellten die Sportart vor. Dabei werde den Kindern vorgeschlagen, dass sie zum Beispiel an einer Arbeitsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem Verein teilnehmen könnten. Bisher habe man das Problem der Hallenbelegungszeiten noch immer lösen können. Ein offenes Ohr auf beiden Seiten, in der Schule wie in den Vereinen, sei also da.

Bezüglich der Fortsetzung des Projekts verweist der Schulleiter auf das Schulprogramm, in dem das Konzept nach wie vor angeboten werde. Man habe positive Erfahrungen mit dem Projekt gemacht und wolle es auch fortsetzen. Sollte es mit den Lehrerstunden mal nicht so funktionieren, gebe es als Ausweichmöglichkeit immer noch diese systematisch angeleitete Bewegungszeit, bei der der Lehrer den Unterricht für zehn Minuten zu angeleiteter Bewegung unterbrechen könne. Auf diese Weise komme am Tag auch einiges an Bewegung zusammen. Allerdings versuche man so weiter zu machen wie bisher. Das habe im Übrigen nichts mit der Anschubfinanzierung zu tun, die längst aufgebraucht sei.

Ewald Groth (GRÜNE) resümiert, die Grünen hätten damals das Projekt mit der Tagung Toben macht schlau angestoßen. Selbst wenn es nicht in dieser Qualität wei

26. Sitzung (öffentlich) rß-hoe tergehen sollte, wie von Herrn Wildfeuer beschrieben, sei festzuhalten, dass das Projekt dazu geführt habe, dass es ein besonderes Augenmerk auf Bewegungszeiten gebe, auch wenn sie fachlich nicht Sportunterricht genannt werden könnten.

Der Umfang des Unterrichts in diesem Bereich sei also größer geworden. Als Grüne könne man jedoch am Ende des Projektes nicht damit einverstanden sein, dass mit der Qualität wieder auf null gegangen werde. Deshalb stelle sich seine Fraktion vor, dass solche qualitativen Aspekte landesweit auf alle Grundschulen ausgeweitet würden. Die guten Ergebnisse sollten Anstoß sein, dass die Voraussetzungen dafür geschafft würden, dass das Projekt nicht untergehe.

Vorsitzender Axel Wirtz merkt abschließend an, aufgrund der Nachfragen zu dem Projekt an der Ludgerusschule sei deutlich geworden, dass der Ausschuss im Grunde überzeugt davon sei, dass es ein gutes sei. Man spüre auch das Engagement für dieses Projekt an dieser Schule. Dabei sei die Verbindung zwischen Schule und Sport eine wichtige Grundlage ­ nicht nur unter sportpolitischen, sondern auch unter gesundheitspolitischen Gesichtspunkten.

Abschließend bedankt sich der Vorsitzende für die Gastfreundschaft und wünscht im Namen des gesamten Ausschusses der Schule viel Erfolg in ihrer weiteren Arbeit.