Strukturwandel

Im Jahr 2010 gehört das Land Bremen zu den TOP 10 der Technologiestandorte Deutschlands (High-Tech-Region Bremen/Bremerhaven). Bremen erreicht in ausgewiesenen Kompetenzfeldern Spitzenpositionen, die durch den intensiven Dialog von Wissenschaft und Wirtschaft und die konsequente Ausrichtung der Innovationspolitik auf Wachstumsmärkte, insbesondere im Bereich der wissensbasierten Dienstleistungen vertieft wurden. Bremen hat durch die Konzentration auf wenige Schwerpunkte langfristig sein Profil geschärft und ist ein attraktiver Standort für Ansiedlungen aus dem europäischen Ausland geworden. Strategische Partnerschaften mit überregional tätigen Unternehmen haben diesen Prozess unterstützt. Der erhebliche Mitteleinsatz und die enge Verzahnung wirtschafts-, wissenschafts- und beschäftigungspolitischer Maßnahmen haben einen international wettbewerbsfähigen Technologiestandort hervorgebracht, von dem vor allem kleine und mittlere Unternehmen profitieren. In einer Bremer Innovationszentrale laufen alle Fäden zusammen.

Eine offensive Kommunikationsstrategie hat zu einem starken Bewusstsein der Wirtschaft über die wissenschaftlich-technologischen Potentiale der Region geführt und hat das überregionale Image Bremens nachhaltig verändert. Das internationale Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ist in der Wirtschaft breit akzeptiert. Die Weltoffenheit des Landes korrespondiert mit einer hohen Aufgeschlossenheit der Bevölkerung für Innovationen, was sich in zahlreichen Foren und Veranstaltungen niederschlägt.

Im neu strukturierten Bremer Technologiestadtteil und im Technologiepark in Bremerhaven sind Unternehmen und Forschungseinrichtungen in international hochattraktiven thematischen Clustern angesiedelt und sorgen für Wertschöpfung, Beschäftigung und Reputation. Eine attraktive Wohnumgebung mit hervorragenden privaten und öffentlichen Dienstleistern zieht überregional besonders junge und talentierte Unternehmerinnen und Unternehmer an.

Die regionalen Schwerpunkte liegen in den Informations- und Kommunikationstechnologien, in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Logistik, Luft- und Raumfahrt, Biotechnologie und Design. In allen Schwerpunkten ist es gelungen, international wettbewerbsfähige Kompetenzcluster mit konsequenter Marktausrichtung zu schaffen. Den Clustern liegen Schwerpunkte im Wissenschaftsbereich zugrunde, in denen die Hochschul- und Forschungseinrichtungen des Landes hoch qualifizierte Arbeitskräfte generieren und globales Wissen in die Region transferieren. Durch eine enge Kooperation der Ressorts Wirtschaft und Wissenschaft, Arbeit und Umwelt in einer aufeinander abgestimmten Entwicklungsstrategie wurden die regionalen Potentiale untereinander eng vernetzt und damit ein einzigartiges Know-how-Potenzial in einer großen Breite und Tiefe zur Verfügung gestellt. Es ist hierbei gelungen, die regionale Designkompetenz als Querschnittsthema in alle Kompetenzcluster zu integrieren. Damit wurde die Identitäts- und Imagebildung Bremens nachhaltig gestärkt.

Das Leitbild Mobile verteilte Arbeits- und Geschäftsprozesse wurde zu einem Alleinstellungsmerkmal für die Produktentwicklung der Mobilkommunikation etabliert. Luft- und Raumfahrt sowie Logistik als international ausgerichtete Cluster strahlen weit in die Region aus. Innovative Gesundheitsprodukte und -dienstleistungen made in Bremen stoßen auf eine hohe überregionale Nachfrage. Die Blaue Biotechnologie hat sich als Begriff untrennbar mit der Region Bremen/Bremerhaven verbunden. Bremen hat im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung seine Position in der Umwelttechnik, insbesondere der Windenergie ausgebaut.

Bremerhaven, der Standort am Meer hat sich um den Technologiepark mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Hochschule Bremerhaven herum zu einem innovativen maritimen Kompetenzzentrum entwickelt. Schwerpunkte dieses Zentrums bilden Aktivitäten im Bereich der Blauen Biotechnologie, der des TIME-Sektors und der Aquakultur.

Strategie

In Bremen und Bremerhaven wurde vor allem in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit dem Investitionssonderprogramm (ISP), den Wirtschaftsstrukturpolitischen Aktionsprogrammen (WAP) und dem dort integrierten Innovationsprogramm, ergänzt durch die Hochschul- und Forschungsplanung ein tiefgreifender Strukturwandel eingeleitet, mit dem im Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft erhebliche Einbrüche im verarbeitenden Gewerbe, insbesondere im Schiffbau, kompensiert werden mussten. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung haben die kombinierten wissenschafts- und technologiepolitische Maßnahmen mit Schwerpunkt in der Universität und dem angeschlossenen Technologiepark, wo hoch leistungsfähige Strukturen geschaffen wurden.

Die Erfolge der Vergangenheit bieten jedoch keine ausreichende Grundlage für die Bewältigung zukünftiger Herausforderungen. Der weltweite technologische und organisatorische Wandel stagniert nicht, sondern setzt sich beschleunigt fort und schafft neue Herausforderungen, auf die Bremen reagieren muss. Gleichzeitig haben andere Regionen in Deutschland und Europa mit teilweise sehr erheblichem Mitteleinsatz ihre regionale Wettbewerbsfähigkeit entwickelt und sich erfolgreich im überregionalen Wettbewerb positioniert.