Umweltgerechte Entsorgung im Gemeinschaftskraftwerk Veltheim?

Das Gemeinschaftskraftwerk Veltheim hat laut Pressemitteilungen die Entsorgung der PFT (bzw. PFOS/PFOA) verseuchten Klärschlämme übernommen. In dem Kraftwerk werden neben Kohle ebenfalls Sekundär-Brennstoffe verbrannt.

Nun ist bekannt, dass bei optimalen Bedingungen die Verbrennung von PFOS/PFOA kontaminiertes Material nicht als signifikante Quelle für den Eintrag dieser Stoffe in die Umwelt anzunehmen ist. Nach einer Arbeit von Yamada et.al. (Chemosphere 2005, 61, 974-984) welche die thermischen Abbau von Fluortelomer haltigen Erzeugnissen (die für die Verbrennung von PFOS/OPFOE modellhaft sind) untersucht, wird für Temperaturen über 720°C eine weitgehende thermische Zersetzung (>99,99%) aufgezeigt. Diese Untersuchungen gehen aber jeweils von Laborbedingungen aus, die in einem Kraftwerk nicht anzunehmen sind.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Gibt es Erkenntnisse der Landesregierung zu möglichen Umweltbelastungen aus der Verbrennung der PFOS/PFOA-verseuchten Klärschlämme?

2. Gibt es Erkenntnisse zu möglichen Gefahren (z. B. durch die Entstehung neuer Verbindungen) aus der Verbrennung dieser Klärschlämme gemeinsam mit anderen Sekundär-Brennstoffe?

3. Gibt es neue Erkenntnisse, ob in den Zersetzungsprodukten nach der Verbrennung noch Reste von PFT gefunden werden?

4. Hält die Landesregierung die im Kraftwerk gemessene Anzahl der Schadstoffe (siehe http://www.gk-veltheim.de/emission/1024x768/index.html) für ausreichend?

5. Wie wird die Bevölkerung in Porta Westfalica und die lokalen Bürgerinitiativen über die Umweltbelastungen aus diesem Kraftwerk informiert?