Bei dem Sozialgericht Aachen hat in diesem Jahr ein Student ein Praktikum
Sozialgerichtsbarkeit:
Bei den Sozialgerichten und dem Landessozialgericht werden auf Anfrage der Studierenden jederzeit unbezahlte Praktikumsplätze im Rahmen der Juristenausbildung zur Verfügung gestellt. Am Landessozialgericht und an den Sozialgerichten Münster und Düsseldorf führen jährlich etwa drei bis vier Studierende Praktika im Rahmen der juristischen Ausbildung durch.
Bei dem Sozialgericht Aachen hat in diesem Jahr ein Student ein Praktikum absolviert.
Arbeitsgerichtsbarkeit:
Im Bezirk des Landesarbeitsgerichts Köln stellen die Arbeitsgerichte Aachen und Siegburg Studierenden im Rahmen der Kapazitäten unbezahlte Praktikumsplätze zur Verfügung. Auch das Landesarbeitsgericht Hamm sowie die Arbeitsgerichte seines Bezirks eröffnen die Möglichkeit, im Rahmen des rechtswissenschaftlichen Studiums die praktische Studienzeit dort zu absolvieren.
Im Justizministerium selbst werden unbezahlte Praktikumsplätze je nach zur Verfügung stehender Kapazität angeboten.
MAGS:
Im Rahmen der personellen und organisatorischen Möglichkeiten ermöglicht das MAGS Studierenden auf Antrag die Ableistung eines Praktikums. Im Kalenderjahr 2006 haben insgesamt 7 Studierende ein Praktikum im Ministerium absolviert. Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten die Praktikantinnen und Praktikanten eine monatliche Aufwandsentschädigung.
Das Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst (lögd) hat 4 Stellen für Berufspraktikantinnen bzw. Berufspraktikanten der Pharmazie. Die Bezahlung erfolgt nach den Richtlinien über die Gewährung von Praktikantenvergütungen (PVR).
Darüber hinaus bietet das lögd unbezahlte Praktika an. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um in Ausbildungs-, Studien- oder Diplom-Prüfungsordnungen vorgeschriebene Vor- und Zwischenpraktika oder um Praktika immatrikulierter Studierender. Im lögd gibt es keine festgelegte Anzahl an unbezahlten Praktikumsstellen; ausschlaggebend für die Durchführung der Praktika ist die Kapazität des betreuenden Personals in den Fachdezernaten.
Die Landesanstalt für Arbeitsschutz (LAfA) bietet auf Anfrage unbezahlte Praktikumsplätze für Schülerinnen bzw. Schüler und Studierende an. Abhängig von der Dauer und dem gewünschten Zeitraum könnten im Jahr maximal 4 Praktikumsplätze angeboten werden. Aufgrund eines geringen Interesses aus dem Bereich der Studierenden wird durchschnittlich 1
Praktikum im Jahr absolviert.
IM:
Beim Landesvermessungsamt werden in den Fachbereichen Vermessungswesen und Kartographie Praktikumsplätze angeboten. Es stehen gem. Haushaltsplan/Stellenplan 4 bezahlte Praktikumsplätze zur Verfügung. Unbezahlte Praktikumsplätze werden darüber hinaus auf Nachfrage in diesen Bereichen angeboten.
Bei den weiteren Behörden des Geschäftsbereichs stehen Praktikumsplätze nur unbezahlt zur Verfügung:
- LDS NRW : ca. 19 Praktikanten
- Institut der Feuerwehr NRW : Angebot auf Nachfrage (1 Stelle)
- LZPD: ca. 3 pro Jahr für Jura- und Informatikstudentinnen
- LAFP: Angebot auf Nachfrage für Studierende der Fachrichtung Psychologie, Pädagogik, Jura
- die Bezirksregierungen bieten Praktikantenstellen auf Nachfrage im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten i.d.R. für Jurastudentinnen/-studenten (Juristenausbildungsgesetz), aber auch für Studierende im Umwelt, Städtebau- und Vermessungsbereich an.
Genaue Zahlen können hier nicht genannt werden, das Angebot hängt von den jeweiligen Betreuungsmöglichkeiten ab.
Das IM selbst ermöglicht ebenfalls unbezahlte Praktika.
152. Welche Erfahrungen gibt es an den einzelnen Hochschulstandorten mit der Jobvermittlung für und durch Studierende?
Die Studentenvermittlung wird an den Hochschulstandorten in der Regel vom ArbeitgeberService oder von entsprechend benannten Mitarbeiter/-innen der örtlichen Agentur für Arbeit durchgeführt. Das Dienstleistungsangebot reicht von einem Aushang an einem schwarzen Brett bis hin zur Ansprache von Studierenden bei Eingang eines Stellenangebotes. Teilweise, wie bei der Agentur für Arbeit Düsseldorf, ist die Studentenvermittlung kein eigenständiges Angebot, sondern in die allgemeine Jobvermittlung integriert. Eine andere Organisationsform ist für den Agenturbezirk Bonn bekannt, dort wird die Studentenvermittlung durch das Studentenwerk eigenständig betreut. Entsprechende Regelungen gehören ausschließlich in den Zuständigkeitsbereich der örtlichen Agenturen für Arbeit. Systematisch erhobene Erfahrungen bzw. Auswertungen können deshalb nicht zur Verfügung gestellt werden. Als Beispiele für geeignete örtliche Angebote können Internet-Präsenzen der Arbeitsagenturen Aachen, Bielefeld oder Dortmund dienen.
153. Welche Schlussfolgerungen zieht die Landesregierung aus der Erwerbssituation Studierender für ihre Politik?
Zur Erwerbssituation Studierender liegen keine Erkenntnisse vor, aus denen landespolitische Schlussfolgerungen gezogen werden könnten.
VII. Zum Studierverhalten
Wie erklärt sich die Landesregierung den anhaltenden Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren?
Arbeitsmarktaussichten sind für Studienanfänger von großer und eher wachsender Bedeutung für ihre Studienentscheidung, wie Studienanfängerbefragungen aus dem Jahr 2006 zeigen. In einer Situation mit widersprüchlichen Signalen des Arbeitsmarktes gute Berufschancen für junge Hochschulabsolventen bei gleichzeitig wachsenden Arbeitsmarktproblemen vor allem für ältere Ingenieure und Naturwissenschaftler ab etwa 45 Jahren scheinen die Studienberechtigten und Studienanfänger dazu zu tendieren, die Arbeitsmarktrisiken in einer eher kurz- bis mittelfristigen Perspektive, nämlich ihren Berufseinstieg betreffend, zu beurteilen und in ihre Entscheidungen einzubeziehen.
Stärken und Schwächen im technischen Bereich haben auf die Wahl von Ingenieurwissenschaften einen sehr großen Einfluss: Studienberechtigte, die sich eine hohe technische Leistungsstärke bescheinigen, wählen deutlich häufiger ein Ingenieurstudium als diejenigen, die sich nur für durchschnittlich technisch begabt halten. Um solche Stärken feststellen zu können, müssen allerdings bereits in der schulischen Laufbahn Berührungspunkte mit dem Ingenieurberuf bestehen (z. B. Technikunterricht).
Wie begegnet die Landesregierung diesem Problem aktiv?
Die Landesregierung hat die Initiative Zukunft durch Innovation NRW (ZdI) gezielt darauf ausgerichtet, deutlich mehr junge Menschen als bisher für das Studium naturwissenschaftlicher und technischer Fächer zu gewinnen.
Im Rahmen von ZdI werden u. a. zusammen mit Hochschulen, Verbänden und Unternehmern Informations-Veranstaltungen durchgeführt, in denen Schülerinnen und Schüler Studium und Forschung wie auch die vielfältigen und interessanten Anwendungsmöglichkeiten von Technik und Technologie in Produktion und Praxis kennen lernen können. Der ZdISchülerkalender bietet Tipps und Infos über Technik im Alltag, über naturwissenschaftlichtechnische Berufe und deren exzellente Perspektiven. Im Rahmen des ZdIRoboterwettbewerbs können Schülerinnen und Schüler aus ganz NRW zudem hautnah erfahren, dass Kreativität, Spaß und Technik zusammengehören.
Vor allem aber will die Landesregierung mit ZdI zusammen mit ihren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung ihren Beitrag dazu leisten, die vielfältigen Ansätze, die es in NRW zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses gibt, zu vernetzen und in ihrer nachhaltigen Wirkung zu stärken. Ein Beispiel dafür ist das Innovationszentrum Schule-Technik.Bochum.NRW.
Ein Querschnitt aus den mehr als 600 Projekten zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik aus NRW wurde auf dem ZdI-Kongress am 16. Mai 2007 in der Heinrich-HeineUniversität Düsseldorf präsentiert. Bildungsexperten und Praktiker haben insbesondere darüber diskutiert, was zu tun ist, um den Nachwuchs für Naturwissenschaften, Technik und Innovationen auch in Zukunft zu sichern.
Ein erster wichtiger Erfolg der Bemühungen dieser Projekte wie auch von ZdI zeigt sich in der aktuellen Entwicklung der Studienanfängerzahlen an den nordrhein-westfälischen Hochschulen: Im Vergleich zum Vorjahr ist im WS 2007/08 die Zahl der jungen Menschen, die ein Studium in den mathematischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern aufgenommen haben, um 11,6 % gestiegen.
156. Wie erklärt sich die Landesregierung den anhaltenden Mangel an Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern?
In den Naturwissenschaften spielen die fachlich einschlägigen Leistungsstärken eine ähnlich große Rolle wie bei den Ingenieurwissenschaften. Je größer die selbst attestierte Leistungsstärke in den Naturwissenschaften, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für die Wahl dieser Fächergruppe.