Welche Erkenntnisse gibt es über Gewalt im Rettungsdienst?

Der Leiter der Katastrophenforschungsstelle an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, Prof. Dr. med. Wolf Dombrowsky, veröffentlichte in der Zeitschrift "Notfall & Hausarztmedizin (Ausgabe 12/2007, S. 592 - 595) einen Aufsatz unter dem Titel "Gewalt im Rettungsdienst:

Wie kann man sich vorbereiten?"

In dem Aufsatz wird die Vermutung vorgetragen, dass die Gewalt gegenüber Einsatzkräften zunehmend zum Tätigkeitsrisiko werde. Während es früher vor allem bei Volksfesten und im Umfeld von Sport- und Großveranstaltungen zu Gewalthandlungen gekommen sei, hätten sich heute sowohl die Bedingungen für Gewaltanwendungen, die Gewaltformen und die Orte der Gewaltausübung gewandelt. Nach den Feststellungen von Prof. Dombrowsky kommt es bei zirka 47 % aller Einsätze im Rettungsdienst zu Aktivitätsformen, die von Einsatzkräften als "Gewalt" bezeichnet werden. Nach seinen Erkenntnissen werden die Unterschiede zwischen Stadt und Land geringer und privatisiere sich der ehedem öffentliche Charakter von Gewalt zunehmend.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Gewalthandlungen gegen Einsatzkräfte im Rettungsdienst?

2. Wie entwickelte sich die Zahl der Gewalttaten gegen Mitarbeiter im Rettungsdienst?

3. In welcher Form stellen sich Gewalttaten gegen Einsatzkräfte im Rettungsdienst dar?

4. Welche regionale Verteilung der Gewalttaten lässt sich feststellen?

5. Welche Situationen gibt es, in denen es besonders häufig zu Gewalttaten gegen Einsatzkräfte im Rettungsdienst kommt?