Steigende Abiturzahlen, sinkende Studierendenzahlen

Die Hochschulen in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Zum einen muss die Hochschulausbildung im Rahmen der Bologna-Reform modernisiert werden, zum anderen wird sich die Zahl der Studienberechtigten bis 2020 deutlich erhöhen. In NRW läuft es aber bisher in eine ganz falsche Richtung, die den Fachkräftemangel verstärkt:

· Wir müssen leider feststellen, dass die Zahl der Studienberechtigten schneller als die Zahl der Studienanfänger steigt.

· Wir müssen feststellen, dass die Zahl der so genannten Orts-NC sinkt.

Deshalb frage ich die Landesregierung:

1. Wie viele Personen haben in NRW 2000 bis 2007 eine Hochschulzugangberechtigung erworben?

2. Welcher sozialen Gruppe gehörten diese an (gemäß 17. Sozialerhebung)?

3. Wie viele Personen haben in NRW 2000 bis 2007 ein Hochschulstudium aufgenommen?

4. Welcher sozialen Gruppe gehörten diese an (gemäß 17. Sozialerhebung)?

5. Wie schneidet NRW hier im Vergleich der Bundesländer ab?

Antwort des Ministers für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie vom 29. Februar 2008 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit der Ministerin für Schule und Weiterbildung:

Zur Frage 1:

Die Zahl der in Nordrhein-Westfalen erworbenen Hochschulzugangsberechtigungen betrug ausweislich der Veröffentlichungen des statistischen Landesamtes NW im Jahr 2000 85.229, in 2001 92.044, in 2002 90.735, in 2003 93.832, in 2004 100.803, in 2005 104.013, in 2006 109.098 und im Jahr 2007 110.761.

Zur Frage 2:

Die Zugehörigkeit der Abiturientinnen und Abiturienten zu sozialen Gruppen gemäß 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (Schul- und Ausbildungsabschluss der Eltern, Berufliche Stellung der Eltern, Erwerbsstatus der Eltern) wird nicht erhoben.

Zur Frage 3:

In Nordrhein-Westfalen haben im Jahr 2000 ausweislich der Veröffentlichungen des statistischen Landesamtes NW insgesamt 68.446 Studierende, in 2001 insgesamt 76.956 Studierende, in 2002 insgesamt 79.910 Studierende, in 2003 insgesamt 81.056 Studierende, in 2004 insgesamt 77.859 Studierende, in 2005 insgesamt 80.365 Studierende, in 2006 insgesamt 74.694 Studierende und in 2007 insgesamt 75.963 Studierende (vorläufige Zahl) ein Hochschulstudium im 1. Hochschulsemester aufgenommen.

Zur Frage 4:

Es wird auf die Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage 10, LT-Drucksache 14/5563, Fragen I,1 bis I,4 verwiesen.

Zur Frage 5:

In Nordrhein-Westfalen ist nach den Veröffentlichungen des Sekretariats der Kultusministerkonferenz (Schüler, Klassen, Lehrer und Absolventen der Schulen 1997 bis 2006) der Anteil der Schulabsolventen mit Hochschul- und Fachhochschulreife an der gleichaltrigen Bevölkerung mit 53,4 % im Ländervergleich am höchsten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 43,5 %.

Der Anteil nordrhein-westfälischer Studienanfänger an den Studienanfängern in Deutschland insgesamt beträgt seit 2000 rund 22 %; zur sozialen Struktur im Vergleich der Bundesländer siehe Antwort zu Frage 4.