Auslastung dieser Feriendörfer und parks liegen der Landesregierung keine Daten

Dabei handelt es sich um folgende Feriendörfer und -parks:

- Ferienwohnpark am Silbersee - Frielendorf,

- Ferienpark Aulatal - Oberaula-Hausen,

- Feriendorf Kröckelbach - Fürth/Odenwald,

- Verein für Ferienerholung in Deutschland e.V. - Otzberg-Hering,

- Deutsches Erholungswerk e.V. - Gedern,

- Verein für Familienerholung in Deutschland e.V. - Nidda-Kohden,

- Ferienpark Arolsen-Twistesee - Bad Arolsen,

- Feriendorf Frankenau - Frankenau,

- Familotel-Sonnenpark - Willingen,

- Meirotels Seepark Kirchheim - Kirchheim,

- Ferienpark Ronshausen - Ronshausen,

- Arbeiterwohlfahrt Feriendorf Sontra,

- Rhön Residence - Dipperz-Friesenhausen.

Frage 6. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Auslastung dieser Einrichtungen?

Über die Auslastung dieser Feriendörfer und -parks liegen der Landesregierung keine Daten vor.

Frage 7. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über Gäste- und Übernachtungszahlen sowie Auslastungsgrad der Jugendherbergen in Hessen?

Die Zahl der Ankünfte der 38 Jugendherbergen in Hessen (ohne Kooperationsherbergen) ist seit Ende der Siebzigerjahre nahezu kontinuierlich von rund 216.000 im Jahre 1978 auf 334.000 im Jahre 2000 gestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der Übernachtungen von rund 860.000 im Jahre 1978 ebenso kontinuierlich auf rund 609.000 im Jahre 1998 um seither wieder auf rund 649.000 im Jahr 2000 anzusteigen. Durch diese gegenläufige Entwicklung sank die Zahl der durchschnittlichen Übernachtungen von 3,7 im Jahre 1978 über 2,6 im Jahre 1991 auf 2,1 im Jahr 2000. Die insgesamt 5. Betten wurden im Jahre 2000 649.366 mal belegt. Dies entspricht einem Auslastungsgrad von rund 33 v.H.

Damit folgt auch in den Jugendherbergen die Entwicklung der Tendenz des Tourismus in Hessen insgesamt zu mehr Ankünften bei gleichzeitig geringerer Zahl der Übernachtungen.

Hauptsächlich genutzt werden die Jugendherbergen zu rund 46 v.H. von Schulen, zu rund 20 v.H. für Lehrgänge und Tagungen, zu rund 12 v.H. durch Wanderergruppen und Kurzfreizeiten, zu rund 5 v.H. durch Familien. Rund 10 v.H. der Gäste sind Ausländer. Das Schwergewicht der Übernachtungen liegt in den Monaten Mai bis Oktober.

Frage 8. Wie hat sich der Campingurlaub in Hessen seit 1991 entwickelt?

Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes (HSL) ist die Zahl der Ankünfte im Campingtourismus in Hessen von 333.237 im Jahre 1991 bei leichten Schwankungen um rund 20.000 auf 311.349 im Jahre 2000 gesunken. Gleichzeitig nahm die Zahl der Übernachtungen von 1.130.158 im Jahre 1991 deutlich auf 996.655 ab. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sank hierdurch geringfügig von 3,4 auf 3,2 Nächte.

Deutlich negativer schätzt der "Landesverband der Campingplatzunternehmer in Hessen e.V." die Entwicklung der jüngsten Zeit ein. Er geht von einem Rückgang der Übernachtungen allein im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr um 9,1 v.H. aus und kommt bei 281.697 Gästen auf insgesamt 861.019 Übernachtungen auf Touristikstellplätzen und zu einer durchschnittlichen Verweildauer von 3,1 Nächten. Hinzu kommen nach seinen Angaben noch etwa 1 Mio. Übernachtungen durch Dauercamper.

Die Auslastungsquote liegt nach Auskunft des Verbandes bei Touristikstellplätzen bei 17 v.H. und bei Stellplätzen für Dauercamper bei 91 v.H.

Einen deutlichen Einbruch gab es - vor allem bedingt durch die Öffnung der DDR und die neuen Durchreisemöglichkeiten für Skandinavier durch Deutschland in den Süden - bei den ausländischen Gästen: Hier sank nach Angaben des HSL die Zahl der Ankünfte von 92.251 im Jahre 1991 deutlich auf nur noch 58.767 im Jahre 2000. Die Zahl der Übernachtungen ging von 250.813 im Jahr 1991 um rund 37 v.H. auf 157.641 zurück. Die Zahl der durchschnittlichen Übernachtungen blieb in etwa gleich.

Frage 9. Wie viele Campingplätze gibt es in Hessen, und wie viele Stellplätze stehen zur Verfügung?

Hierüber liegt kein übereinstimmendes Datenmaterial vor. Nach Angaben des Hessischen Statischen Landesamtes gab es im Juli 2000 174 Campingplätze (ohne Dauercampingplätze) mit zusammen 16.301 Stellplätzen, von denen 13.799 angeboten wurden.

Nach Aussage des Landesverbandes der Campingplatzunternehmer in Hessen e.V. ist die Zahl der Plätze geringer. Er geht in Hessen von derzeit 141

Campingplätzen, allerdings mit fast 22.000 Stellplätzen aus. Letztere Zahl sei jedoch nicht exakt zu ermitteln, da offenbar nicht alle Campingplätze bereit sind, ihre Kapazitäten zu melden. Auch ist eine Aufteilung nach Touristik- und Dauerstellplätzen nicht möglich. Damit entfällt auch die Möglichkeit einer genaueren Bestimmung der Auslastung.

Frage 10. Besteht erkennbar Bedarf nach zusätzlichen Plätzen?

Der Landesverband der Campingplatzunternehmer in Hessen e.V. verneint einen zusätzlichen Bedarf an Campingplätzen. Beständig scheiden jedoch Plätze aus dem Angebot aus. Hierdurch können auch bei einer rückläufigen Entwicklung Chancen für neue Plätze entstehen. Gleichzeitig kann durch neue Themenschwerpunkte (Gesundheit, Sport, usw. aber auch z. B. für Campingmobile) sich ein neuer Bedarf an Campingplätzen mit einer spezifischen Ausrichtung entwickeln.

Frage 11. Welche Erkenntnisse hat die Landesregierung über die Entwicklung von Urlaub auf dem Bauernhof?

Frage 12. Welche speziellen Förderinstrumente stehen hierfür zur Verfügung?

Die Fragen 11. und 12. werden gemeinsam beantwortet:

Nach Feststellung des "Bauerhof- und Landurlaub e.V.", dem Spitzenverband für den Urlaub auf dem Bauernhof in Hessen, bieten im Jahr 2001 246 ihrer 258 Mitgliedsbetriebe insgesamt 2.679 Betten an. Von diesen verfügen 145 Betriebe über 8 oder mehr Gästebetten. Das Angebot ist seit 1996 (ältere Daten liegen nicht vor) nicht zuletzt wegen des fortschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft um rund 300 Betten zurückgegangen.

Da nicht alle Betriebe Mitglied in den Verbänden sind, wird davon ausgegangen, dass in Hessen insgesamt zwischen 500 und 600 Betriebe Urlaub auf dem Bauernhof oder Urlaub auf dem Land anbieten.

Es wird von einer Auslastung von durchschnittlich ca. 120 Tage/Jahr bei durchschnittlich 11 Betten pro Betrieb ausgegangen. Dies entspricht einer Quote von rund 33 v.H.

Das derzeitige Angebot für "Urlaub auf dem Bauernhof" und "Urlaub auf dem Lande" wird durch eine sehr heterogene Struktur bestimmt. Dies betrifft einmal die Größe der Unternehmen, die vom Kleinstbetrieb mit nur wenigen Betten bis zum großen Landgasthof reicht. Entsprechend differieren Ausstattung, Gästebetreuung, Rolle und Bedeutung des "Bauernhofs" im Gesamtangebot.

Auch an den Ferien auf dem Bauernhof sind die neuen Tourismustrends nicht vorübergegangen. Dies ist z. B. die allgemeine Tendenz zu kürzeren und häufigeren Aufenthalten, das zunehmend ausgeprägte Qualitätsbewusstsein ("erfahrene Gäste"), der steigende Gästewunsch nach Abwechslung und Betreuung, der Anspruch auf umfassenden Service und auf eine attraktive und vielseitige touristische Infrastruktur.

Selbst in dieser Tourismussparte werden immer mehr Buchungen erst kurzfristig je nach persönlichen Bedürfnissen oder nach der Wetterlage getätigt.

Dies führt zu wachsenden Anforderungen an die Flexibilität der Unternehmen. Auch wegen dieser Tendenzen, vor allem aber wegen der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Kundenwerbung, bei der Buchung, bei der Information über die eigenen Angebote und bei der Bindung der Kunden an das eigene Unternehmen sowie wegen der Affinität der zunehmend jüngeren Kunden zu diesem Medium kommt dem Internet für diese Betriebe eine steigende Bedeutung zu. Seine Nutzung muss deshalb zur Selbstverständlichkeit für jeden Betrieb im ländlichen Tourismus werden.

Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass "Ferien auf dem Bauernhof" zumeist nur als Ergänzung zum landwirtschaftlichen Familienbetrieb angeboten werden und auch nur als Teilzeitbeschäftigung beabsichtigt sind. Steigende Ansprüche der Gäste auf der einen und die steigenden Belastungen durch die modernen Unternehmen auf der anderen Seite führen zu einer insgesamt weiter wachsenden Arbeitsbelastung, insbesondere für die betroffenen Frauen. Hier bietet sich die Entwicklung neuer Kooperationsformen der anbietenden Betriebe im Dienstleistungsbereich z. B. bei der Gästebetreuung und bei der Verpflegung an.

Es bilden sich immer mehr Betriebe mit einem speziellen Angebot heraus, z.B. Anzahl

- Behindertenfreundliche Betriebe 29

- Betriebe mit Heubetten 5

- Gesunde Ferien auf dem Bauernhof/Kneipp-Gesundheitshöfe 2

- Reiterferien/Reiterhöfe 26

- Fahrradfreundliche Betriebe 48

- Betriebe an Fernradwegen 35

Eine weitere Spezialisierung ist zu erwarten, z. B. auf Angebote für Familien mit Kindern bzw. speziell Kleinkindern oder auch für Senioren.

Die Krise durch die Maul- und Klauenseuche (MKS) zu Beginn des Jahres 2001 hat zu Buchungsrückgängen und zu einer breiten Verunsicherung der Kunden der Ferien auf dem Bauernhof geführt. Sie hat die Anfälligkeit dieses Tourismussegments deutlich gemacht.

Ziel der Tourismuspolitik des HMWVL ist es, den Landtourismus - als Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum - zu stärken und weiterzuentwickeln.

Dementsprechend ist die Förderung des ländlichen Tourismus integraler Bestandteil des Entwicklungsplanes für den ländlichen Raum des Landes Hessen. Für die Förderperiode 2002 - 2006 stehen hierfür insgesamt ca. 6,5 Mio Euro zur Verfügung. Auch hilft die Landesregierung dem Landesverband "Bauernhof- und Landurlaub in Hessen e.V." bei dessen Bemühungen um eine ständige Weiterentwicklung und Verbesserung des touristischen Angebots der Anbieter von Ferien auf dem Bauernhof.

Frage 13. Welche Erkenntnisse liegen der Landesregierung über die Wechselwirkung zwischen dem Fremdenverkehr und Kulturveranstaltungen und Events - wie beispielsweise dem Rheingauer Kulturfestival oder den Weilburger Schlosskonzerten vor?

Statistische Angaben über diese Wechselwirkungen liegen auf Landesebene nicht vor. Sie lassen sich nur auf Orts- oder Regionalebene mit Einschränkungen quantifizieren. Exakte Aufschlüsse über die Wechselwirkungen können nur Einzeluntersuchungen erbringen, wie sie z. B. für den Hockenheimring in Baden-Württemberg erstellt wurde. Hier konnten auch wirtschaftliche Auswirkungen auf südhessische Bereiche erfasst werden. Für die großen Events und Kulturereignisse könnte ebenfalls eine solche Untersuchung sinnvoll sein.

Neben Personen aus der unmittelbaren Umgebung (Stadt bzw. Region) werden durch bekannte Kulturveranstaltungen, wie das Rheingau Musik Festival, in zunehmendem Maße auch interessierte Gäste aus ganz Hessen oder anderen Bundesländern angesprochen, die den Besuch einer Veranstaltung oftmals mit einem Ausflug oder einer Kurzreise verbinden. Neben dem Verkauf von Eintrittskarten profitieren somit weitere Tourismussektoren, wie Gastronomie und Hotellerie.

Der Bekanntheitsgrad eines Events kann zur touristischen Vermarktung einer Stadt bzw. Region genutzt werden; sowie umgekehrt (Beispiel: SkispringerWeltcup in Willingen). Events haben zudem eine imagebildende Funktion, die über erzielte Mehrauslastungen des touristischen Angebotes während des Events weit hinausgeht.

Frage 14. Wie hat sich der kulturbezogene Tages- und Übernachtungstourismus in Hessen entwickelt?

Aufgrund der verstärkten Vermarktung kultureller Events und deren gestiegener Kundennachfrage ist von einer positiven Entwicklung dieses Segments auszugehen. Belegbare Zahlen hierzu liegen auf Landesebene allerdings nicht vor.