Verursacht eine defekte Produkten-Pipeline auf dem HGK-Gelände seit Jahren eine erhöhte Boden- und Luftbelastung in Köln-Godorf?

Die Firma Lyondell-Basell betreibt - in den Jahren 1950-1970 erstellte - Produktenrohrleitungen zum Transport von Mineralölderivaten wie zum Beispiel Benzol sowie chemischen Grundstoffen zwischen dem Hafen der HGK (Häfen und Güterverkehr Köln AG) in Köln-Godorf und dem Werksgelände der Firma Lyondell-Basell.

Da die Zugänglichkeit zu den bestehenden Leitungen unter den Rangier-Gleisanlagen innerhalb des Hafengeländes nicht mehr gegeben sein soll, soll dieser Pipelineabschnitt durch eine Neuverlegung abgelöst werden. Ein notwendiger Ersatz/Sanierung der bestehenden Leitungen im Bereich der Schienentrasse hätte nicht ohne erhebliche Beeinträchtigung des Schienenverkehrs auf den zu der HGK gehörenden Rangiergleisen im Hafen und den von der HGK unterhaltenen Gleisen der Stadtbahnlinie 16 durchgeführt werden können. Eine Neuverlegung wird durch einen im Bau befindlichen nördlich gelegenen Tunnel unter den Gleisanlagen vorbereitet.

In Köln-Godorf waren in der Vergangenheit an einer in ca. 250 Meter von dieser Benzolrohrleitung entfernten Luftschadstoffmess-Station (bis zu deren Entfernung) der höchste BenzolSchadstoffbelastungswert in Köln mit bis zu 6,27 µg/m³ (im Durchschnitt 4,2µg/m³ gemessen worden. Der EU Grenzwert ab 2010 beträgt 5,0 µg/m³.

Vor dem Hintergrund dieser Situation frage ich die Landesregierung:

1. Aufgrund welcher Anzeichen für Leckagen ist eine Sanierung der jetzigen Rohrleitung unter den Gleisen der HGK notwendig?

2. Wäre nach dem heutigen Stand der Technik ein Rohrleitungsverlauf in einer gegen Erschütterungen ungeschützten Erdverlegung unter Gleisanlagen mit einem hochbelastenden Güterzugrangierbetrieb noch zulässig?

3. Sind im Bereich des jetzigen Rohrleitungsverlaufs Grundwasserkontrollmessungen und Bodenschadstoffmessungen von den in den Rohrleitungen transportierten Stoffen wie zum Beispiel Benzol durchgeführt worden (Bitte detaillierte Angaben zu den Messergebnissen)?

4. Ist der hohe Benzolgehalt an der Luftschadstoffmessstelle durch Leckagen in den Rohrleitungen verursacht worden?

5. Welche Maßnahmen sind geplant?