Schließung des Hauptgebäudes am Bahnhof Duisburg

Die Schließung des Hauptgebäudes am Bahnhof Duisburg - Wedau ist ohne Information der Bürgerinnen und Bürger vorgenommen worden. Zum Bahnsteig gelangt man nur noch durch einen Umweg um das Gebäude. Eine Modernisierung des Bahnhofsgebäudes ist aus Wirtschaftlichkeitsgründen und mit Blick auf die vergleichsweise geringen Ein- und Ausstiegszahlen von der DB Station & Service AG nicht geplant.

1. Trifft es zu, dass die schlechte Erreichbarkeit des Bahnsteiges Duisburg-Wedau zu einem Fahrgastschwund führt?

Grundsätzlich führt eine für den Fahrgast nachteilige Änderung der Erreichbarkeit des Haltepunktes zu Fahrgastverlusten. Im Falle des Haltepunktes Duisburg-Wedau ergibt sich für die Fahrgäste aus Richtung Duisburg-Bissingheim, die ca. 75 % des Fahrgastaufkommens ausmachen, keine Änderung, während für die Fahrgäste aus dem Stadtteil Duisburg-Wedau ein 3-minütiger längerer Fußweg erforderlich wird. Unter Berücksichtigung der vergleichsweise geringen Haltestellenbelastung von rund 380 Ein- und Aussteigern pro Tag und der ohnehin schlechteren Erreichbarkeit aus dem Stadtteil Wedau wird die Zahl der abwandernden Fahrgäste relativ gering sein. Aufgrund des kurzen Zeitraumes seit der Schließung des Hauptgebäudes wurde der tatsächliche Fahrgastverlust noch nicht quantifiziert.

2. Ist eine Verbesserung der Erreichbarkeit des Bahnsteiges geplant?

Für das ÖPNV-Förderprogramm 2009 des Zweckverbandes Rhein-Ruhr hat die Stadt Duisburg ein Vorhaben „Neuer Zugang zu dem DB-Haltepunkt Duisburg-Wedau" angemeldet.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 208.000.-. Die grundsätzliche Bereitschaft zur Förderung hat der Zweckverband bereits erklärt.

3. Der Sportpark Wedau wird immer attraktiver: Wasserwelten, Klettergarten, Wasserskianlage, Skaterbahn und die neu geplante Gastronomie mit Hotel werden für ein höheres Fahrgastaufkommen sorgen.

Ist es vor diesem Hintergrund nicht sinnvoll, den Haltepunkt "Regattabahn" wieder zu nutzen?

Den Haltepunkt „Regattabahn" wieder in Betrieb zu nehmen, setzt einen kompletten Neubau voraus. Nach Angaben des VRR kann er die erforderliche Bestandsgarantie für das SPNVLeistungsangebot vor dem Hintergrund der geringen Wirtschaftlichkeit derzeit langfristig nicht garantieren. Somit fehlt die Voraussetzung für Planung und Bau eines neuen Haltepunktes.

4. Würde eine Verlängerung der Linie bis nach Düsseldorf, unter Berücksichtigung der geplanten Wohnbebauung auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Wedau und der Wiederherstellung der Anbindung der ehemaligen Haltepunkte Ratingen-Lintorf und Ratingen-West, zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit führen?

Ja, die Strecke ist Teil der Stufe 1 des gültigen Verkehrsinfrastrukturbedarfsplanes des Landes Nordrhein-Westfalen (Teil Schiene). Sie hat im Rahmen der Untersuchungen zur integrierten Gesamtverkehrsplanung mit einem guten Nutzen-Kosten Verhältnis abgeschnitten und wurde deshalb, im Einvernehmen mit dem Bau- und Verkehrsauschuss des Landtages, in den Bedarfsplan aufgenommen.

5. Beabsichtigt die Landesregierung sich für die Verlängerung der Linie bis nach Düsseldorf einzusetzen?

Die Landesregierung hat ihre Bereitschaft durch Aufnahme des Infrastrukturvorhabens in den Bedarfsplan unterstrichen. Bisher konnten allerdings die technischen und vor allem wirtschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit einer Reaktivierung des Angebotes bis Düsseldorf-Hauptbahnhof nicht abschließend geklärt werden. Es obliegt dem zuständigen Zweckverband die erforderlichen Mittel für den Betrieb der Strecke bereitzustellen.