Der dauerhafte Eintrag von Luftschadstoffen führt jedoch zu schädlichen Bodenveränderungen

Immissionen, Luftqualität, gesundheitliche Wirkungen 1. Niederschlag. Da Staubniederschlag entweder an Regentropfen gebunden ist oder aus grobkörnigem Material besteht, wird er nur zu geringen Anteilen eingeatmet und beeinflusst nicht direkt die Gesundheit.

Der dauerhafte Eintrag von Luftschadstoffen führt jedoch zu schädlichen Bodenveränderungen. Außerdem gefährden Staubniederschlag und seine Inhaltsstoffe indirekt die Gesundheit, wenn staubbelastete Gemüse und Früchte oder Produkte von Tieren, deren Nahrung belastet war, verzehrt werden. Ein weiterer Wirkungspfad ist die direkte orale Aufnahme verunreinigter Erde durch Kinder.

In der Technischen Anleitung Luft (TA Luft) sind deshalb die in der Tabelle 1.2-7 aufgeführten Immissionswerte für Staubniederschlag und für die Inhaltsstoffe des Staubniederschlags festgelegt.

Staubniederschlag wird in Nordrhein-Westfalen nicht mit den Stationen des Luftqualitäts-Überwachungssystems NRW gemessen, sondern mithilfe von einfachen, oben offenen Kunststoffbehältern, den sogenannten Bergerhoff-Sammelgefäßen (siehe Abbildung 1.2-19). Diese Gefäße werden in ausgewählten Gebieten in 1 bis 1,5 Meter Höhe über dem Boden aufgestellt. In der Regel werden sie jeweils nach einem Monat ausgetauscht und der Inhalt der Sammelgefäße im Labor getrocknet und gewogen.

Die monatlichen Proben werden normalerweise zu Jahressammelproben zusammengefasst, aus denen auch Inhaltsstoffe (wie z. B. Schwermetalle) bestimmt werden können. Aus der Masse der Proben wird die Staubniederschlagsmenge in Gramm pro m² und Tag (g/m2

·d) berechnet.

Mit dieser Sammelmethode werden vor allem Staubpartikel mit einer Größe von 50 bis 200 m Korndurchmesser erfasst. Diese Stäube sinken verhältnismäßig schnell zu Boden, sodass sie in der Luft nur wenige hundert Meter weit transportiert werden. Daher weisen erhöhte Staubniederschlagswerte in der Regel auf eine unmittelbar benachbarte Emissionsquelle hin.

Die wichtigsten Verursacher von Staubniederschlag sind Industrie (z. B. metallverarbeitende Betriebe, Kokereien), Gewerbe und Landwirtschaft, Umschlagseinrichtungen von Gütern, z. B. an Häfen, Bahnhöfen, Halden und Freilägern, Baustellen und Tagebaue.

Die Belastung durch Staubniederschlag und durch Metalle im Staubniederschlag (Metalldeposition) ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Deshalb werden Staubniederschlag und seine Inhaltsstoffe nur noch an einigen Belastungsschwerpunkten und Ballungsgebieten sowie in einigen ländlichen ökologisch bedeutenden Regionen (wie z. B. Waldgebieten) gemessen.

Der Immissionswert für Staubniederschlag (350 mg2

·d) wird nur noch in der unmittelbaren Nachbarschaft einiger großer Anlagen zur Herstellung von Eisen und Stahl sowie in der Nähe von Hafen-anlagen (Duisburg, Krefeld) überschritten.

Seit 2001 sind die Immissionen durch Blei im Staubniederschlag nur noch in sehr kleinen Gebieten größer Abbildung 1.2-19: Sammelgefäß für Staubniederschlag 1 Luft, Lärm und Licht

Karte 1.2-2: Bleiniederschlag in Nordrhein-Westfalen 2008

Karte 1.2-3: Kadmiumniederschlag im Duisburger Süden 2008

Immissionen, Luftqualität, gesundheitliche Wirkungen 1.2 als 100 g/m2

·d. Gleiches gilt für KadmiumImmissionen größer als 2 g/m2

·d und Arsen-Immissionen größer als 4 g/m2

·d.

Punktuell werden die Depositionswerte für Schwermetalle in der Umgebung von Kupfer- und Zinkhütten in Duisburg, Datteln und Lünen, in der Umgebung eines Werks zur Herstellung von Bleifarben in KölnMülheim und im Hafen Krefeld überschritten.

Die Karte 1.2-2 zeigt beispielhaft die Belastung durch Blei im Staubniederschlag in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2008.

In Karte 1.2-3 ist die Belastung durch Kadmium im Staubniederschlag im Duisburger Süden im Jahr 2008 dargestellt.

Dort sind noch Punkte erhöhter Belastung zu erkennen, insbesondere in DuisburgAngerhausen.

Seit der Stilllegung der Zinkhütte in Duisburg-Angerhausen im August 2005 sind die Werte für Blei, Kadmium und Arsen im Staubniederschlag dort deutlich zurückgegangen. Abbildung 1.2-20 zeigt exemplarisch den Trend der Belastung durch Kadmium im Staubniederschlag in Duisburg-Angerhausen.

Der Immissionswert für Nickel im Staubniederschlag wird in der Nachbarschaft von Metall verarbeitenden Betrieben in Bochum, Duisburg, Krefeld, Siegen, Schwerte und Witten sowie weiträumig im Duisburger Norden überschritten.

Für den Eintrag von Nickel ist keine eindeutige Tendenz erkennbar. Im Duisburger Norden hat die Belastung durch Nickel im Staubniederschlag abgenommen, in der unmittelbaren Umgebung von Edelstahlwerken ist in den letzten Jahren kein Trend der Belastung zu erkennen. Abbildung 1.2-21 zeigt exemplarisch den Trend der Belastung durch Nickel im Staubniederschlag in Duisburg-Marxloh und Krefeld-Stahldorf. d Abbildung 1.2-23). Sie bewegt sich seit Jahren in einem Bereich von 100 bis 200 ng/m2

·d. Der vom LAI empfohlene Zielwert für die PCDD/PCDF- und PCB-Deposition von 4 pg TE-WHO/m2

·d wird an allen Messstationen in NRW überschritten. Die Überschreitung ist besonders deutlich an den emittentennahen Messstationen.