mit den jeweils gültigen Gebietsabgrenzungen und ihren gebietsspezifischen Schutzzwecken bekannt gemacht

Landesfläche) zu „besonderen Schutzgebieten gemäß der Europäischen Vogelschutzrichtlinie" erklärt. Mit Veröffentlichung im Ministerialblatt vom 26. Januar 2005

(MinBl, 58. Jg. Nr. 4) wurden die Gebiete 1 bis 25 mit den jeweils gültigen Gebietsabgrenzungen und ihren gebietsspezifischen Schutzzwecken bekannt gemacht. Die Bekanntmachung für die nachgemeldeten Gebiete ist vorgesehen.

Innerhalb der NATURA-2000-Gebietskulisse und ihrer Kohärenzflächen (Flächen außerhalb der FFH-Gebietskulisse, die die ökologische Verknüpfung der NATURA-2000 Flächen verbessern) wird als Kompensation für Nutzungseinschränkungen im Bereich von Grünlandflächen der sogenannte FFH-Ausgleich gewährt. Ausgleichszahlungen gibt es auf Antrag auch für bestimmte Waldflächen in FFH-Gebieten.

Zur Erhaltung und Entwicklung von NATURA2000-Gebieten sind neben der meist dauerhaft notwendigen Pflege, z. B. durch extensive Beweidung von Magerrasen und Heiden, oft auch einmalige investive Entwicklungsmaßnahmen wie die Wiedervernässung von Mooren notwendig. Hierzu steht mit Life+ „Natur und Biologische Vielfalt" auch ein Förderinstrument der EU für FFH- und Vogelschutzgebiete zur Verfügung. Life+ ergänzt in Nordrhein-Westfalen die sonstigen Förderangebote wie z. B. den Vertragsnaturschutz. Gefördert werden sogenannte Naturschutzgroßprojekte mit einer mehrjährigen Laufzeit, die eine modellhafte Umsetzung von NATURA 2000 zum Ziel haben. Es werden insbesondere investive Entwicklungsmaßnahmen sowie Maßnahmen zum Naturerleben und zur Besucherlenkung gefördert.

In Nordrhein-Westfalen wurden bisher 13 Projekte gefördert (siehe Tabelle 7.3-2). Für weitere sechs liegen der EU zurzeit Anträge vor.

Eines der erfolgreich durchgeführten Life+-Projekte ist das 2008 abgeschlossene Projekt „Regeneration des Großen Torfmoores" im Kreis Minden-Lübbecke. Hier wurden insbesondere die folgenden Ziele verfolgt: die Wiedervernässung des Moores, die Regeneration hochmoortypischer Vegetation und Fauna durch Entbuschung, Schlegelmahd, Schafbeweidung und Flächenabschiebung sowie die Reduzierung von Störungen durch Lenkung des Besucherverkehrs. Die Ergebnisse der durchgeführten Effizienzkontrollen belegen den Erfolg der Maßnahmen.

So nehmen die hochmoortypischen Torfmoose zu, hochmooruntypische Gehölze dagegen ab. Die Bestände der Kiebitze und Bekassinen entwickeln sich positiv, und inzwischen brütet auch der Kranich im Gebiet. Der Anstieg des Wasserstandes um bis zu 60 cm zeigt hier deutliche Wirkung.

Mit dem Bau eines Naturerlebnispfades, mehrerer Beobachtungstürme, der Erstellung einer Begleitbroschüre und eines Faltblatts mit Wanderkarte wurden für die Besucher des Gebiets viele Anreize geschaffen, die Natur im Großen Torfmoor zu erleben, ohne dass dies zu einer nachhaltigen Störung führt. Für das Projekt wurde dadurch eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung erreicht.

Nationalparke in Nordrhein-Westfalen

Als erster Nationalpark (NP) ist in Nordrhein-Westfalen zum 1. Januar 2004 der Nationalpark Eifel (www.nationalpark-eifel.de) eingerichtet worden. Das ca. 10.800 Hektar große Gebiet ist zu fast 80 Prozent bewaldet. Neben den ausgedehnten HainsimsenBuchenwäldern kommen hier Waldmeister-Buchenwälder, ErlenEschenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Traubeneichenwälder Schutzgebiete 7.3

(Wieder-) Sonstige Arten Gewässer-/ Moor- Vernässung Lebens- Budget schutz- Auenre- renatu- von Feucht- raumopti- Besucher- in Mio. Laufzeit Projektname projekte naturierung rierung lebensräumen mierung lenkung Euro 1996­1999 Grenzüberschreitender Fledermausschutz

· 1,3

1997­2000 Rieselfelder Münster

· · 1,9

1998­2003 Moore/Heiden des westlichen Münsterlandes

· · · 2,8

1999­2003 Ahsewiesen

· · · 0,7

1999­2004 Emsaue

· Zusätzlich finden sich artenreiche offene Lebensräume wie Bergwiesen und Borstgrasrasen mit Arnika und Gelber Narzisse sowie vermoorte Bachtäler. Im Gebiet leben z. B. Wildkatze, Schwarzstorch, Mittelspecht, Schwarz- und Rotmilan. Außerdem ist der Nationalpark Lebensraum einer großen Rothirsch-Population und des größten Mauereidechsen-Vorkommens Nordrhein-Westfalens.

Viele Lebensräume, die im Nationalpark Eifel vorkommen, gehören auch zum europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000.

In diesem zusammenhängenden europäischen ökologischen Gebietsnetz zum Schutz bestimmter Lebensräume und Arten ist der Nationalpark Eifel ein bedeutender Kernbereich.

Besucher sind im Nationalpark willkommen. Ein Informationsnetzwerk aus fünf an der Peripherie des Nationalparks gelegenen „Nationalparktoren" und weiteren „Nationalparkinfopunkten" in der Nationalparkregion steht den Besuchern zur Verfügung. Über dieses Netzwerk erhalten die Besucher Informationen über die Natur im Park, aber auch über weitere touristische Angebote bis hin zu Übernachtungsmöglichkeiten in der Region. Ein Wegenetz erschließt alle interessanten Bereiche des Nationalparks. Über das ganze Jahr verteilt finden Führungen zu unterschiedlichen Themen statt. Die Gruppe der „Nationalparkbesucher im engeren Sinne" bewirkt mit 2,8 Millionen Euro fast ein Drittel des jährlichen Bruttoumsatzes in der Region.

Entsprechend dem Schutzziel für Nationalparke wird der überwiegende Teil der Nationalparkfläche sofort oder nach einleitenden Maßnahmen sich selbst überlassen. Es findet weder eine Nutzung noch eine Pflege statt: Die Natur kann sich in diesen Bereichen so entwickeln, wie sie es „will". Bei dieser Vorgehensweise wird von Prozessschutz gesprochen. Die durchschnittliche Flächengröße der Prozessschutzflächen außerhalb des Nationalparks beträgt lediglich rund 20 Hektar. Ein nennenswerter Beitrag zur Vermehrung von Prozessschutzwäldern in Nordrhein-Westfalen kann durch die Ausweisung weiterer Nationalparke erreicht werden.

Nationalpark Eifel Nationalparkkarte Anlage 7

(gemäß § 2 (3) NP-VO) Karte 7. Sie werden vor allem dort ausgewiesen, wo dies zur Erhaltung oder Wiederherstellung guter Lebensbedingungen für Lebensgemeinschaften wild lebender Tierund Pflanzenarten erforderlich ist. Sie können aber auch aus wissenschaftlichen, naturkundlichen oder erdgeschichtlichen Gründen oder wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit eines Gebiets oder eines Landschaftsbestandteiles ausgewiesen werden. Naturschutzgebiete bilden die Kernflächen des Netzes ökologisch wertvoller Bereiche. Von besonderer Bedeutung sind die darin enthaltenen und zusätzlich für das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000 benannten FFH-Gebiete.

Zum 31. Dezember 2008 sind in Nordrhein Westfalen 2.924 Naturschutzgebiete ausge wiesen. Das entspricht einem Flächenanteil von 7,6 Prozent der Landesfläche. Die Verteilung der Gesamt-NSG-Flächen und ihrer Flächenanteile auf die Regionen (Regierungsbezirke) zeigen die Abbildungen 7.3-1a und 7.3-1b.

Die Entwicklung der Naturschutzgebietsfläche in Nordrhein-Westfalen seit 1920 wird im Rahmen des Umweltindikators „Naturschutzflächen" (Indikator 20 in Teil III) dargestellt.

Erfolgskontrollen zeigen, dass Naturschutzgebiete einen erheblichen Beitrag zur Erhaltung schutzwürdiger Biotope und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten leisten. Viele Naturschutzgebiete sichern darüber hinaus gewachsene Kulturlandschaften.

Als Beispiel sei die Entwicklung des Grünlands in den Kreisen des Feuchtwiesenschutzprogramms (FWP) im Tiefland von Nordrhein Westfalen angeführt. Wesentlicher Zweck der Unterschutzstellungen Mitte der 1980er-Jahre war der Erhalt von Grünland als Lebensraum für daran gebundene Pflanzen- und Tierarten.3-1b: Flächenverteilung der Naturschutzgebiete in Nordrhein-Westfalen nach dem Prozentanteil Abbildung 7.3-2: Flächenentwicklung der Grünlandflächen in Nordrhein-Westfalen der Naturschutzgebiete nochmals annähernd halbiert. In den Feuchtwiesenschutzgebieten hat das Grünland dagegen um 100 Prozent auf knapp 25.000 ha zugenommen (Abbildung 7.3-2). Heute entfällt annähernd jeder fünfte Hektar Grünland auf ein Feuchtwiesenschutzgebiet. Die Grünlandzunahme in den Schutzgebieten beruht nicht allein auf dem Ordnungsrecht.