Daten

Nordrhein-Westfalen liegt im maritim geprägten nordwestdeutschen Klimabereich.

Die vorherrschenden Winde kommen aus Westen und führen vorwiegend feuchte Luftmassen aus atlantischen Tiefdruckgebieten heran. Sie lassen ein warmgemäßigtes Regenklima entstehen, das sich durch milde Winter auszeichnet.

Klimatisch können Tiefland- (Niederrheinische Bucht, Niederrheinisches Tiefland, Westfälische Bucht) und Berglandregionen (Eifel, Bergisches Land, Sauer- und Siegerland sowie Weserbergland) unterschieden werden.

Der Niederschlag zeigt in Nordrhein-Westfalen ein deutliches sommerliches Maximum.

Speziell im Bergland tritt ein zweites winterliches Maximum hinzu, während in den Übergangszeiten insgesamt weniger Regen fällt. Juli und August sind die Monate mit den höchsten Niederschlagsmengen. Der niederschlagsärmste Monat ist der März.

In allen Regionen Nordrhein-Westfalens nehmen die mittleren jährlichen NiederTemperatur und Niederschlag A.3

Temperatur und Niederschlag A.3

Karte A.3-2: Mittlere Jahresniederschlagshöhe in mm für den Zeitraum 1961 bis 1990 (Quelle: DWD) Karte A. Markante Luv- und Leegebiete werden durch die Hauptwindrichtung bestimmt. Auf den Luvseiten bewirken Stau und der damit erzwungene Aufstieg feuchter Luftmassen eine tendenziell stärkere Bewölkung und größere Niederschlagshöhen. Die Sonnenscheindauer ist hier vergleichsweise gering. Im Lee fallen die Niederschläge im Mittel geringer und die Sonnenscheindauer größer aus. In Nordrhein-Westfalen weht der Wind am häufigsten aus West bis Südwest.

Daher bleiben die Niederschlagsmengen in der Niederrheinischen Bucht relativ klein mit Jahresmittelwerten unter 750 Millimeter, in der Zülpicher Börde, einem markanten Leegebiet der Eifel, sogar unter 600 Millimeter. In den meisten Teilen des Bergischen Landes sowie des Sauer- und Siegerlandes betragen die Jahresmittel deutlich über 1.000 Millimeter. Im Raum Wuppertal/Remscheid beträgt der mittlere Jahresniederschlag bereits bei Geländehöhen bis 300 Meter teilweise über 1.400 Millimeter.

Besonders hohe Niederschlagsmengen fallen in Teilen des Oberbergischen und vor allem des Märkischen Kreises. Die östlich gelegenen, mit über 800 Metern höchsten Berge des Landes weisen dagegen wieder geringere Niederschläge auf (vergleiche Karte A.3-2).

Die Vielfalt der klimatischen Verhältnisse hat großen Einfluss auf die Verbreitung und Entwicklung von Flora und Fauna sowie auf die land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Beispielsweise weist die Länge der Vegetationszeit bei der Rotbuche eine beträchtliche Spannweite auf. Sie beträgt weniger als 150 Tage in den höheren Lagen des Sauerlandes und der Eifel, während sie sich in den Niederungen westlich des Rheins auf mehr als 170 Tage ausdehnt. Daraus resultieren regional unterschiedliche Produktionspotenziale.

Fußnote

Klima steht als Begriff für die Gesamtheit aller Wettererscheinungen über einen gewissen Zeitraum. Hierfür wird der Durchschnitt der einzelnen Wettergrößen gebildet, z. B. der Mittelwert der über die Jahre gemessenen Temperaturwerte.

Der Mittlungszeitraum beträgt aufgrund internationaler Vereinbarungen in der Regel 30 Jahre. Die letzte sogenannte Klimanormalperiode bezieht sich auf die Jahre 1961 bis 1990.

> Zum Inhaltsverzeichnis Wasser und Gewässer A.4

Der Wasserkreislauf ist eine der Grundvoraussetzungen für das Leben auf der Erde. Wasser verdunstet von der Landoberfläche, den Binnengewässern und der Oberfläche der Meere. In Form von Wasserdampf wird es in der Atmosphäre gehalten und transportiert.

Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. Über der tagsüber erhitzten Erdoberfläche erwärmt sich die Luft und steigt auf (Konvektion). Auch durch die Form der Landoberfläche (Relief) wird Luft zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlt sie ab und der in ihr gespeicherte Wasserdampf kondensiert.

Es bilden sich kleine Tröpfchen, die als Dunst oder Wolken sichtbar sind. Nimmt die Übersättigung weiter zu, fällt das Wasser als flüssiger oder fester Niederschlag zur Erde.

In Nordrhein-Westfalen treten die größten Niederschläge in den Mittelgebirgen auf (siehe Anhang A.3). Ein Teil des Wassers kann je nach Witterung bereits vor Auftreffen auf die Erdoberfläche wieder verdunsten.4-1 dargestellte Wasserkreislauf.

Nordrhein-Westfalen liegt nordwestlich der großen europäischen Wasserscheide. Das gesamte Niederschlagswasser fließt über den Rhein, über die Maas, die Weser oder die Ems in die Nordsee.

Über welchen der vier großen Flüsse das Wasser abfließt, hängt von den regionalen Wasserscheiden ab. Wasserscheiden sind in der Regel Höhenzüge wie die Weser-Ems-Wasserscheide im Teutoburger Wald. Sie können aber auch unterirdisch verlaufen und sind dann im Gelände nicht sichtbar. Die Wasserscheiden bestimmen die Abflussrichtung des Niederschlagswassers und grenzen die Flussgebiete ab.

Zum Flussgebiet des Rheins gehören die Teileinzugsgebiete von Sieg, Wupper, Ruhr, Emscher, Lippe, Erft und die Zuflüsse des Ijsselmeeres. Während die Erft in den Rhein mündet, fließen die drei anderen linksrheinischen Flüsse Niers, Schwalm und Rur in den Niederlanden der Maas zu. Die Einzugsgebiete von Ems und Weser liegen im Osten des Landes.