Die Gesamtkosten für das inzwischen international bekannte Projekt betrugen 26 Mio

Nach dem Erwerb der Siedlung 1992 mit dem expliziten Ziel der Modernisierung entwickelte die Ruhr-Lippe gemeinsam mit der Stadt Dortmund das integrierte Handlungskonzept für den Clarenberg. In vier Bauabschnitten wurden neben dem Wohnumfeld vor allem die Fassaden der Häuser neu gestaltet.

Die Gesamtkosten für das inzwischen international bekannte Projekt betrugen 26 Mio..

Davon kamen 3 Mio. aus der Stadterneuerung (inkl. kommunalem Eigenanteil). Weitere Fördermittel: 5 Mio. als Darlehen aus der Energieeinsparförderung (ESP) des Landes NRW und ein KfW-Darlehen in Höhe von 3,4 Mio.. Die Wohnungsgesellschaft investierte 8,3 Mio. an Eigenmitteln. Die übrigen 6,3 Mio. Euro sind Kapitalmarktmittel.

Infrastruktureinrichtungenwieetwa Kindertageseinrichtungen oder Einrichtungen zur sozialen Beratung.

Die Ressourcenbündelung ist eines der Hauptprinzipien des Programms „Soziale Stadt". Die Bündelung verschiedenster Finanzmittel ist zum einen Ausdruck einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für die Entwicklung benachteiligter Stadtteile, zum anderen ein wichtiger Schritt zur Nachhaltigkeit der Erneuerungsansätze (s. S. 74).

Die Stadterneuerung fördert Maßnahmen, die zu einer dauerhaften Stabilisierung der benachteiligten Stadtquartiere beitragen können.

Grundlage für die Förderung sind die „Förderrichtlinien Stadterneuerung". Neben Fördergegenständen wie „Öffentliche Grünflächen" oder „Anlagen für Bewegung, Spiel und Sport im Wohnumfeld" enthalten die Richtlinien derzeit mit der Ziffer 19 „Besondere Bestimmungen für Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf". Diese Förderziffer ermöglicht zum Beispiel die Bereitstellung von Pauschalmitteln für Maßnahmen, die von Bewohnern getragen werden.

Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf investiven Maßnahmen, die in die beiden Kategorien „städtebauliche Aufwertung" und „strukturelle Stärkung der Quartiere" unterteilt werden können: Maßnahmen der städtebaulichen Aufwertung ­ „ 51

Hochhaussiedlung Clarenberg, Dortmund Beispiel für städtebauliche Aufwertung Umbau der ehemaligen Soldatensiedlung zu einem architektonisch hochwertigen Neubauquartier Brakel Bökendorfer Grund

Mit dem Abzug der Nato-Streitkräfte 1994 standen in der belgischen Soldatensiedlung „Lange Wanne" 276 Wohnungen leer. Während ein Teil der im Eigentum der Wohnbau Westfalen stehenden Anlage vor allem an Aussiedler vermietet wurde, standen drei Hochhäuser lange Zeit weitgehend leer. Problematisch war auch die räumliche Isolation, bedingt durch die Erschließungssituation, die örtliche Topographie und das Fehlen einer baulichen Anbindung.

Daneben fehlten soziale Infrastruktur und vor allem Freizeitmöglichkeiten in der innenstadtfernen Siedlung. Sowohl von Seiten der Eigentümerin als auch der Stadt besteht der Wunsch nach einer gemischten Mieterstruktur und einer Annäherung zwischen Deutschen und Russlanddeutschen sowie der Beseitigung des nicht unerheblichen Leerstandes.

Wichtige Maßnahmen sind u. a. die Sprengung der drei achtgeschossigen Gebäude, die Errichtung von Einfamilienhäusern auf dem Gelände als Ergebnis einer Planerwerkstatt (organisiert und moderiert durch die LEG Bielefeld), Fassadenumgestaltung, Herrichtung der Außenanlagen, Bau von Mietergärten sowie imagefördernde Maßnahmen.

Die Wohnqualität im Bökendorfer Grund ist durch die neue Wohnsiedlung „Lindenhof" bereits deutlich gestiegen: Modernisierte Wohnungen, vorgesetzte Balkone und Flugdächer, neue Eingangsbereiche und frische Farbe verbessern das Erscheinungsbild und erhöhen das Sicherheitsgefühl. Sowohl die Straßen- als auch die fußläufige Anbindung wurden verbessert, die negativen Dominanten in Form der 8-Geschosser beseitigt und insgesamt eine positive Außendarstellung erreicht.

Abb. 52

Ehemalige Soldatensiedlung Bökendorfer Grund.