Auszubildenden
Infos für Unternehmen in NRW. Nr. KG, die über 200 Sonderpostenmärkte in ganz Deutschland betreibt. Mit Aydin Özer hat sie zum ersten Mal einen Auszubildenden eingestellt. Vier Jahre lang hatte sich der heute 21-Jährige nach dem Besuch der Hauptschule vergeblich um eine Lehrstelle als Verkäufer bemüht. Nach ausgezeichneten Einstellungstests endeten seine Bewerbungen immer im Vorstellungsgespräch. Aydin Özers Handicap: seine extreme Sehschwäche. Ob die Behinderung ausschlaggebend für die Absagen war, ist kaum nachzuweisen. Die Hertener Unternehmerin Petra Bischop jedenfalls sah kein Hindernis darin: „V. zurück: Der Träger des Modellprojekts „REGIO BAS" unterstützt die Behinderten und die Betriebe während der gesamten Ausbildungszeit.
Umfassendes Konzept Hauptziel von RE / init e.V. ist die Schaffung sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Geschäftsführer Gerd Specht: „Beschäftigung unter realen Bedingungen fördert die seelische Gesundheit und versetzt auch benachteiligte Menschen in die Lage, ihren Lebensunterhalt durch ein eigenes sozialversicherungspflichtiges Einkommen zu sichern." Behinderte junge Menschen sehen das genauso. In ihren Augen steht der Betrieb für Praxisnähe Sie sind jung. Sie sind motiviert. Sie sind arbeitswillig. Ihre Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sind dennoch gering. Nicht nur die angespannte Lage auf dem Lehrstellenmarkt ist Ursache dafür, sondern vielmehr die Skepsis vieler Unternehmer: Sie fürchten Leistungsdefizite und Mehraufwand. Zu Unrecht. „REGIO BAS", das „Regionale Netzwerk Betriebliche Ausbildung Jugendlicher mit (Schwer)Behinderung" zeigt: Professionell unterstützt können junge Menschen mit Handicap erfolgreich eine Lehre absolvieren.
Die Einstellung zählt!
Betriebliche Ausbildung für behinderte Jugendliche Liebe Leserin, lieber Leser, der Arbeitsmarkt in NRW kommt wieder in Schwung: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt, neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstehen und auch langzeitarbeitslose Menschen finden endlich wieder einen Job. Die meisten Arbeitsplätze entstehen in kleinen und mittleren Betrieben. Lesen Sie im aktuellen Zoom, mit welchen Angeboten die Landesregierung Unternehmen dabei unterstützt, ihre Stärken auszubauen und mehr Beschäftigung zu schaffen.
Die Potenzialberatung ist ein herausragendes Beispiel dafür. Sie nimmt das Unternehmen als Ganzes in den Blick und zeigt konkrete Entwicklungspotenziale auf. Tausende von Unternehmen in NRW haben bereits von diesem Angebot des Landes profitiert. Nicht wenige von ihnen haben auch die vom Land geförderte Arbeitszeitberatung NRW genutzt. Sie hilft, mit modernen Arbeitszeitsystemen die Belange der Beschäftigten und die auftragsabhängigen Flexibilitätsanforderungen der Betriebe unter einen Hut zu bringen.
Mit der anspringenden Konjunktur steigt der Fachkräftebedarf der Unternehmen. Viele von ihnen werden auf dem Arbeitsmarkt fündig. Stellen sie langzeitarbeitslose Bewerberinnen oder Bewerber aus strukturschwachen Gebieten ein, können sie eine Einarbeitungsbeihilfe in Anspruch nehmen. Für die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit des vorhandenen Personals stehen vom Land geförderte „Demographie-Berater" kostenlos zur Verfügung. Sie machen die Betriebe und ihre älter werdenden Belegschaften fit für den demografischen Wandel.
Besonders schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden, haben es behinderte Jugendliche. Wir müssen ihnen aber eine Chance geben, am regulären Arbeitsleben teilzuhaben! Aus diesem Grund fördert das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gemeinsam mit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit 100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte Jugendliche. Sie können oft mehr, als ihnen zugetraut wird. Überzeugen Sie sich selbst!
Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen 3 zoom Infos für Unternehmen in NRW. Dezember 2006
Menschen mit Behinderung hat in ihrer Firma einen lernbehinderten Jugendlichen zum Maler und Lackierer ausgebildet. Ihr Resümee: „ Die professionelle Hilfe durch RE/init „sie lassen weder die Jugendlichen noch den Betrieb allein, zusätzlicher Aufwand entsteht nicht" hat Gisela Nagel dazu veranlasst, die Einrichtung eines weiteren Ausbildungsplatzes für eine behinderte Jugendliche in Erwägung zu ziehen. Jetzt wird geprüft, ob für sie eine Rollstuhlfahrerin kleinere Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Zugleich werden die Kooperationsbetriebe durch intensive Beratung in der behindertengerechten Ausbildung unterstützt. Finanziert werden die Maßnahmen aus Landes- und ESF-Mitteln im Rahmen des Programms zur Integration besonderer Zielgruppen in den Arbeitsmarkt.
Informationen zum Projekt erhalten Sie unter: und unmittelbar verwertbares Wissen.
Ihr Interesse an einer „normalen" betrieblichen Ausbildung ist deshalb groß. RE/init hilft ihnen bei der Realisierung ihrer Ziele und arbeitet dazu eng mit der Agentur für Arbeit Recklinghausen zusammen. Gerd Specht: „Expertinnen und Experten der agentureigenen RehaBerufsberatung leiten uns geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu. Auf der anderen Seite helfen zum Beispiel die Innungen der Kreishandwerkerschaften bei der Suche nach Ausbildungsplätzen: Sie kennen die Unternehmen ihrer Region und schlagen geeignete Kandidaten vor." In einem vorgeschalteten Kurzpraktikum lernen die Betriebe die jungen Menschen kennen. Entscheiden sie sich für eine Einstellung, erhalten die Jugendlichen die volle Ausbildungsvergütung, finanziell gefördert nach Grad der Behinderung.
Tauchen während der Lehrzeit Fragen oder Probleme auf, stehen die Fachleute von RE/init bereit. Das gilt für alle betrieblichen und persönlichen Belange: „Meldet der Kooperationsbetrieb etwa Defizite", so RE/init-Mitarbeiterin Katja Lochthofen, „wird das bei uns im Stützunterricht sofort berücksichtigt. Fachtheoretische Unterweisung und praktische Ausbildung sind eng verzahnt." Vor der Prüfung wird der Förderunterricht noch einmal intensiviert. Die zusätzlichen Wochenend- oder Ferienschulungen akzeptieren die Jugendlichen in dieser Phase als Selbstverständlichkeit.
Erfolgreiche Prüfung Eigene Erfahrungen mit der Ausbildung und Prüfung junger behinderter Menschen hat Angelika Mendrina-Böhner gemacht. Die selbstständige Obermeisterin ist Vorstandsmitglied der Innung Mittleres Ruhrgebiet und zugleich Vorsitzende des Prüfungsausschusses.