Kredit

Dezember 2006

Potenzialberatung „Meine Bank versteht mich nicht!" So lautet die oft gehörte Klage Kredit suchender Mittelständler. Doch nicht immer liegt die Ursache für das mangelnde Verständnis bei den Geldinstituten. Wie eine professionell aufbereitete Unternehmenspräsentation bei Verhandlungen mit Banken zum gewünschten Erfolg führt, zeigt die Glees & Auge GmbH. Unterstützt von einer vom Land NRW und der EU geförderten Potenzialberatung sicherte sich das Traditionsunternehmen Kapital für weitere Investitionen und eine höhere Liquidität.

Banken überzeugen!

Potenzialberatung unterstützt KMU beim Finanzmanagement Steigende Anforderungen Durchgeführt hat die Potenzialberatung die Bochumer u.blick ­ finanzmanagement für den mittelstand, ein BeraterUnternehmen mit langjährigem BankenKnow-how und exzellenten Branchenkenntnissen.

Gesellschafter und Diplom-Ökonom Marcus Horsch kennt die zunehmenden Schwierigkeiten des Mittelstands bei der Unternehmensfinanzierung ­ und weiß zugleich Rat: „Gestiegene Anforderungen der Banken verlangen ein Umdenken bei mittelständischen Unternehmen.

Basel II, Rating, Eigenkapitalquote und Cash-flow sind dabei nur einige Schlagwörter, die einen Unternehmer heutzutage ständig begleiten. Offenheit und Transparenz über die aktuellen wirtschaftlichen Zahlen sowie die gezielte Darstellung der zukünftigen Entwicklung gegenüber den Banken sind dabei wesentliche Faktoren zur Finanzsicherung." Offenheit und Transparenz ­ das war für die Glees & Auge GmbH genau das richtige Vorgehen. So konnte sie am besten ihre Stärken präsentieren... Leichtfertig vergibt wohl keine Bank einen Kredit. Besonders kritisch aber sind die Geldhäuser bei Verhandlungen mit Unternehmen aus Branchen, die besonders unter der aktuellen Konjunkturlage leiden, wozu sicher die Bauindustrie zählt. Aber auch ihr nahestehende Wirtschaftszweige wie der Speditionssektor gelten wegen vermeintlicher oder tatsächlicher Risiken im Bankenjargon als „Rot-Branchen", heißt: Vorsicht bei der Kreditvergabe! Wenn überhaupt, dann zu ungünstigeren Konditionen. Von dem Kollektiv-Urteil sind allzu oft auch leistungsstarke und erfolgreiche Unternehmen betroffen. Umso wichtiger, bei Verhandlungen mit der Bank die eigenen Stärken zu präsentieren und sich so vom Branchendurchschnitt positiv abzuheben. So hat es die Glees & Auge GmbH, Fachfirma für den Transport und Handel von Baustoffen, gemacht. Vorbereitet hatte sich der Neusser Betrieb auf das Bankengespräch im Rahmen einer Potenzialberatung. Das Instrument der Landesarbeitspolitik soll helfen, unausgeschöpfte Ressourcen in den Unternehmen zu heben.

Markus Auge, Geschäftsführer der Firma Glees & Auge GmbH, Neuss Potenzialberatung 5 zoom Infos für Unternehmen in NRW. Dezember 2006

Erstklassiges Unternehmen ... und davon gibt es nicht wenige, wie die Potenzialberatung bewies. Sie lassen sich hier nur in einer Auswahl summarisch wiedergeben: Die Aktivitäten der Wettbewerber werden systematisch beobachtet und analysiert, notierten die Potenzialberater im Hinblick auf die für das Rating der Banken nicht unwichtige Strategiefähigkeit des Unternehmens, Kooperationen mit Betrieben gleicher Art sind längst eine Selbstverständlichkeit. Bemerkenswert auch die Qualität von Informationspolitik und Unternehmensplanung: Der Jahresabschluss liegt stets im ersten Quartal vor.

Hier hebt sich das Unternehmen deutlich von der Branche ab. Ebenfalls positiv ein anderes, nicht minder wichtiges Rating-Kriterium: die Personalpolitik.

Die Glees & Auge GmbH beschäftigt durchweg erfahrene, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nahezu sämtliche Fahrer sind bereits seit Jahren für das Unternehmen tätig. Damit unterscheidet sich die GmbH von vielen anderen Betrieben der Branche, wo gerade dieser Bereich oftmals durch eine hohe Fluktuation gekennzeichnet ist. Gute Bewertung auch von Controlling und Risikosteuerung: Das Unternehmen praktiziert ein systematisches und detailliertes unterjähriges Berichtswesen auf Monatsbasis, das sowohl den Finanzbereich als auch die Kostenrechnung umfasst. Auf Basis der monatlichen betriebswirtschaftlichen Auswertungen können jederzeit vorläufige Bilanzkennzahlen erstellt werden. Eine solche EDV-technische Ausstattung ist, insbesondere in der Baubranche, keineswegs üblich. Hinzu kommt: Der Betrieb verfügt über ein modernes Kommunikationssystem, sämtliche Fahrzeuge sind mit Telematikanlagen ausgestattet, die eine permanente Ortung ermöglichen und einen hohen wirtschaftlichen Einsatz zulassen. Kurzum: Die Glees & Auge GmbH, seit 50 Jahren am Markt und seit Neuestem zertifizierter EntsorgungsFachbetrieb, ist ein hochmodernes, innovatives Unternehmen mit sehr gutem Ruf, weit über die regionalen Grenzen hinaus.

Gutes Rating

Einer so überzeugenden, mit detaillierten Zahlen untermauerten Darbietung konnten sich die ausschließlich über Fakten zugänglichen Banker nicht verschließen.

Resultat ist ein eindeutig positives Rating ­ mit messbaren Erfolgen für das Neusser Unternehmen: einer zusätzlichen Erhöhung der Kontokorrentlinie sowie günstigen Krediten für weitere Investitionen. Geschäftsführer Markus Auge: „Auch wenn unsere Hausbanken unser Unternehmen schon vorher immer positiv gesehen haben: Mit Unterstützung durch die Potenzialberatung und ihrer Stärken-Schwächen-Analyse konnten wir ihnen noch viel besser verdeutlichen, wie sich unsere Branche entwickelt hat und worin genau unsere unternehmerische Tätigkeit besteht.

Diese klare Einordnung war günstig für das Rating!" Und Potenzialberater Marcus Horsch ergänzt: „Viele Betriebe denken bei Kosteneinsparungen gleich an Personalabbau. Doch meist gibt es andere Möglichkeiten, zum Beispiel: die Zinsbelastung zu senken!

Und das ist mit dem positiven Rating auch gelungen." Die Potenzialberatung, sie nimmt immer das Unternehmen als Ganzes in den Blick, führte zu einem weiteren gravierenden Ergebnis. Mittlerweile sind die Bereiche Handel und Transport aus Gründen der Kostenersparnis in zwei Unternehmen aufgeteilt. Die Geschäfte florieren, zusätzliche Lkw-Fahrer wurden eingestellt.

Einer der ersten Transporte des neu gegründeten Unternehmens war übrigens eine Schneelieferung ­ für ein Event in der Arena „Auf Schalke".

Mit Potenzialberatung modernisieren

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW fördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds Beratung und Qualifizierung in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Potenzialberatung steigert Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung.

Das Förderangebot für Unternehmen Bezuschusst werden Beratungen zu 50 Prozent, jedoch höchstens EUR 500 pro Beratungstag. Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten erhalten eine Förderung von bis zu 10 Tagen und Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten erhalten eine Förderung von bis zu 15 Tagen.

Anlaufstellen informieren Ausführliche Informationen und Beratung erhalten Unternehmen bei rund 100 Anlaufstellen (Regionalagenturen, Kammern und Wirtschaftsförderungseinrichtungen) in NRW. Dort können auch die Förderanträge gestellt werden. Das Verfahren ist schnell und unbürokratisch. So richtig zufrieden waren Geschäftsleitung und Beschäftigte dennoch nicht. Der Grund: Das alte Arbeitszeitsystem genügte den steigenden Anforderungen nicht mehr. Ein neues Schichtmodell, entwickelt mit Unterstützung einer vom Land NRW geförderten Arbeitszeitberatung, brachte die Lösung. Die Bilanz des neuen Zeitarrangements nach einem Jahr: deutlich bessere betriebswirtschaftliche Kennzahlen, ein motivierteres Personal und sechs zusätzliche Arbeitsplätze.

Arbeitszeitberatung NRW Bessere Kennzahlen mit flexiblem Schichtsystem mehr optimal." Kein Dauerzustand, entschied die Unternehmerin und nahm eine vom Land NRW geförderte Arbeitszeitberatung in Anspruch.

Neues Zeitsystem Durchgeführt wurde die Beratung von Hiltraud Grzech-Sukalo, Geschäftsinhaberin des auf Arbeitszeiten spezialisierten Beratungsunternehmens AWiSconsult. Gemeinsam mit Ilka Greis und in Absprache mit den Leitern der Produktionsabteilungen entwickelte sie auf der Basis betrieblicher Erfordernisse und unter Berücksichtigung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse drei alternative Schichtmodelle, zwischen denen die Beschäftigten wählen konnten. Sie entschieden sich für ein kontinuierliches Vier-Wochen-Schichtsystem, das dem Betrieb, je nach Auftragslage, ein flexibles „Hoch- und Runterschalten" erlaubt. Bei maximaler Auslastung liegen die Betriebszeiten nunmehr bei 168 Stunden in der Woche. Ein Wechsel in die hohe Auslastungsstufe des Schichtplans ­ sie beinhaltet Arbeit am SamsSeit über fünfzig Jahren liefert die Schmale & Schulte GmbH ihre erstklassigen Gussprodukte an anspruchsvolle Kunden aus der Industrie- und Medizintechnik, dem Maschinenbau sowie der Automobil-, Bau- und Möbelindustrie in ganz Europa. Sie erwarten von dem Lüdenscheider Traditionsunternehmen jedoch nicht nur die gewohnt hohe Qualität und präzise Ausführung einbaufertiger Gusskomponenten, sondern auch eine umgehende Lieferung auf Abruf. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutete das in der Vergangenheit oft zusätzliche Wochenendarbeit, meist kurzfristig anberaumt. Geschäftsführerin Ilka Greis: „Um unseren Kunden gerecht zu werden, mussten wir häufig Sonderschichten fahren. Die starke Beanspruchung hat das Personal ausgepowert, Fehler haben sich eingestellt. Unsere Mitarbeiter waren unzufrieden, weil sie ihren Familien am Donnerstag erklären mussten, dass sie am Samstag arbeiten müssen. Auf der anderen Seite kamen wir mit den Kapazitäten nicht mehr hin.