Erdgas. Im Jahr 2006 ist die Förderung von Erdgas aus der Bohrung Ochtrup Z 4 nahezu zum Erliegen gekommen

In Nordrhein­Westfalen wird sich ­ auch wenn der aufkommende Emissionshandel weitere Grubengasprojekte unterstützt und in diesem Jahr deutlich mehr Erlaubnisse und Bewilligungen für die Aufsuchung bzw. Gewinnung von Grubengas erteilt wurden ­ aller Voraussicht nach die rasante Entwicklung der vergangenen Jahre in diesem Maße nicht weiter fortsetzen. Viele ausgasende Bereiche sind inzwischen erfasst und die Grubengasabsaugung aus aktiven Steinkohlenbergwerken wird tendenziell rückläufig sein. Unter Einbeziehung zusätzlicher Projekte zur Grubengasnutzung ist mittelfristig mit einer jährlichen Reduktion von Treibhausgasen von insgesamt über 4 Mio. t CO2­Äquivalent zu rechnen.

Erdgas

Im Jahr 2006 ist die Förderung von Erdgas aus der Bohrung Ochtrup Z 4 nahezu zum Erliegen gekommen. Lagerstättenbedingt kam es durch Verwässerung der Bohrung zunehmend zu Störungen in der Förderung. Zur Zeit wird nach einer technischen Lösung gesucht. Lediglich 2.400. m3 (Vn) Erdgas wurden im Jahr 2006 gefördert. Seit Aufnahme der Gewinnung beträgt die im Erlaubnisgebiet Münsterland­West für das Erdgasfeld Ochtrup aufgelaufene Gesamtförderung rund 252,5 Mio. m3 (Vn). Dies entspricht einer Gesamt­Erdgas­Produktion von rund 10,17 PJ. Erdwärme Erdwärme ­ auch Geothermie genannt ­ ist eine regenerative Energiequelle, deren Nutzung einen Beitrag zur nachhaltigen und klimaschonenden Energieversorgung leisten kann. Derzeit begleitet die Bezirksregierung Arnsberg zwei Pilotprojekte zur Geothermienutzung über Tiefbohrungen an Standorten in Aachen und Arnsberg. Die Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung Arnsberg berät und steuert dabei zentral in allen Fragen des Genehmigungs­ und Förderrechts.

Beim Projekt SuperC in Aachen wird erstmalig in Nordrhein­Westfalen die Gewinnung von Erdwärme aus einer 2.500 m tiefen Bohrung für die Energieversorgung eines Gebäudes der Technischen Hochschule in Aachen realisiert. Über eine in das Bohrloch eingelassene doppelwandige Verrohrung wird Wasser im Kreislauf gepumpt, das über Wärmetauscher im Winter die Heizungs­ und im Sommer die Kühlanlage des Servicegebäudes der Technischen Hochschule umweltfreundlich ohne jegliche umweltschädliche Kohlendioxidemission mit Energie versorgt. Die Arbeiten für die Bohrung wurden Anfang 2005 abgeschlossen.

Mit dem Einbau des Sondeninnenrohrs wird bis zur Fertigstellung des Kellergeschosses gewartet, um das empfindliche Rohr während des Ausschachtens und der nachfolgenden Hochbauarbeiten nicht zu gefährden. Der "erste Spatenstich" für das Gebäude fand am 29.05.2006 statt, mit dem Richtfest ist ab Herbst 2007 zu rechnen. Das mit 5,64 Mio. kalkulierte Projekt der RWTH Aachen wurde mit Landesmitteln in Höhe von rund 1,85 Mio. gefördert.

In Arnsberg entsteht für das Freizeitbad Nass mit einer geplanten Bohrtiefe von 2.800 m die zur Zeit tiefste Geothermiesonde Nordrhein­Westfalens. Nach Fertigstellung der Tiefenbohrung soll, wie bei dem Projekt SuperC, eine Erdwärmesonde eingebracht werden, die im Wasserkreislauf eine Temperatur von fast 60 Grad Celsius erreicht. Im Freizeitbad soll dann ein Wärmetauscher installiert werden, der dem zirkulierenden Wasser die Wärme entnimmt. Das im Wärmetauscher abgekühlte Wasser wird schließlich durch den Rücklauf wieder der Erdwärmesonde zugeführt und kann sich erneut aufheizen. Die Anlage soll eine jährliche Wärmemenge von bis zu 2,8 GWh im Jahr erzeugen. Das entspricht dem Wärmebedarf von ca. 140 Einfamilienhäusern.

Die Bohrarbeiten für eine erste Bohrung sind Anfang 2006 abgebrochen worden, nachdem man bei ca. 580 m auf einen wertvollen und hoch ergiebigen Solewasserleiter gestoßen ist. An einem zweiten Bohrplatz wurden die Bohrarbeiten weitergeführt.

Ende 2006 befand sich der Bohrkopf bereits wieder in über 700 m Tiefe. Aufgrund der Nähe der Bohrung zur Wohnbebauung wurden umfangreiche Maßnahmen zur Lärmemissionsminderung veranlasst.

Übersichtskarten

Die Übersichtskarten auf den nächsten Seiten geben die Grenzen der bis 31.12.2006 gültigen Bergamtsbezirke und die Betriebe unter Bergaufsicht in NRW wieder. Die Karten der Bergwerksbetriebe in NRW sind aufgeteilt nach Gewinnungs­ und Tagesbetriebe sowie sonstige Betriebe. Die Grubengasgewinnungsanlagen sind der übersichtshalber gesondert aufgeführt. Sachsen 1/2/5, Hamm-Heessen GW-Sanierungsanl. Gneisenau, Dortmund-Derne GW-Sanierungsanl.