Förderung

Nennweite DN 500 ausgelegt in der Druckstufe PN 10. Die Länge der Rohrleitung beträgt 960 m. Die Rohrleitung ist stellenweise durch örtlichen Korrosions­Lochfraß geschädigt. Eine Zunahme örtlicher Leckagen konnte nicht ausgeschlossen werden.

Bisher wurden solche Schäden durch Einbau von zusätzlichen Dichtungsschellen oder durch Austausch von Rohren bis hin zu Rohrleitungsabschnitten saniert. Solche Sanierungsmaßnahmen sind gewöhnlich sehr aufwendig und äußerst zeitintensiv und daher mit erheblichen Einschränkungen für den Untertagebetrieb verbunden.

Bei der Suche nach Alternativen besann man sich auf das Inliner­Verfahren, das seit Jahren erfolgreich, insbesondere zur Sanierung kommunaler Abwasserleitungen, angewendet wird. Bei der Sanierung mittels Inliner­Technik wird vom Grundsatz her ein nahtloser, rundgewebter und hochfester Gewebeschlauch mit einer Stärke von ca. 5 mm in die zu sanierende Rohrleitung eingefahren und mittels eines Zweikomponentenklebers mit der inneren Rohrwandung verklebt. Die Aushärtezeit beträgt ca. 16 Stunden. Um eine gute Verklebung des getränkten Liners mit der Rohrinnenwandung zu erzielen, muss die Rohrleitung vor seinem Einbringen mit Höchstdruckwassertechnik gereinigt werden.

Die Druckluftrohrleitung wurde in zwei Schritten saniert, da bei dem vorliegenden Rohrleitungsdurchmesser von 500 mm nur eine maximale Länge von ca. 540 m verarbeitet werden konnte. Die Druckluftrohrleitung wurde aus diesem Grunde bei ca. 530 m getrennt. Die Sanierung konnte innerhalb einer Woche abgeschlossen werden.

Als Voraussetzungen für die Anwendung dieses Sanierungsverfahrens wurden von der Bergbehörde zuvor die rohrstatischen und brandschutztechnischen Belange geprüft. Anschließend wurde von der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, die Unbedenklichkeit des Einsatzes des Gewebeschlauches zur Sanierung von Rohren in Tagesschächten unter besonders festgelegten Bedingungen bescheinigt.

Einsatz eines Stahl­Gummi­Unterseiles an einer Seilfahrtanlage der DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH Erstmals in Deutschland wurde an einer Seilfahrtanlage ein Stahl­Gummi­Unterseil anstelle des üblicherweise eingesetzten Flachseils aufgelegt, und zwar an der östlichen Hauptseilfahrtanlage des Schachtes 3 von Oeynhausen der DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH (Bergamtsbezirk Kamen). Der Schacht dient der Kohleförderung und Seilfahrt. Zu diesem Zweck werden zwei Hauptseilfahrt­ und Güterförderanlagen betrieben.

Das neu aufgelegte Stahl-Gummi-Unterseil trägt die Typenbezeichnung "SAG 17,8 ­ 165 x 33 / 6 x 21 ­ 1370" und wurde bei SAG Wytwornia in Polen hergestellt. Es besteht aus sechs gegenverseilten Rundlitzenseilen mit je einer Stahleinlage. Die Schlagrichtung der nebeneinander liegenden Rundlitzenseile ist abwechselnd links- und rechtsgängig. Die Rundlitzenseile sind dabei auf gesamter Länge in einer Gummiumhüllung eingebettet. Die Gummiumhüllung besteht aus einem inneren Kerngummi, welches mit großem Haftvermögen an den Drahtoberflächen der Rundlitzenseile anliegt und einem Deckgummi. Die Nachweise der Eignung nach Maßgabe des § 10 BVOSt wurden durch deutsche Prüfstellen erbracht.

Für die Unterseilaufhängung wurden selbstverkeilende Aufhängungen vom Typ SADEX WLK­6­200 kN gewählt. Änderungen an den Aufhängungen am Fußrahmen der Gefäße waren nicht erforderlich. Der Typ der selbstverkeilenden Aufhängung wurde bei der DMT­Seilprüfstelle positiv getestet. Somit konnte die Genehmigung der Bauart dieser Keil-Aufhängung sowie letztlich die Genehmigung eines entsprechenden Nachtrages auf der Grundlage der BVOS durch die Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, erfolgen.

Stahl­Gummi­Unterseile werden im polnischen Bergbau schon seit längerer Zeit eingesetzt. Nach Aussage des Herstellers sind dabei Standzeiten von ca. zehn Jahren zu erwarten. Die Standzeiten der bisher eingesetzten Unterseile lagen zwischen 1,5 und max. 2,5 Jahren. Schäden innerhalb der Gummierung können durch Kleben oder Vulkanisieren behoben werden.

Bisher liegt ein ruhiger, ordnungsgemäßer Lauf des aufgelegten Stahl­Gummi­Unterseils während des Treibens vor. Weitere Erfahrungen bleiben abzuwarten. Eine zweite magnetinduktive Prüfung soll als Referenzmessung in Kürze durchgeführt werden.

Eine erste wurde bereits beim Hersteller vorgenommen. Sofern die Erfahrungen im Bereich der Erwartungen bleiben, soll im Jahre 2008 auch an der westlichen Hauptseilfahrtanlage ein Stahl­Gummi­Unterseil aufgelegt werden.

Versuche und Verbesserungen in Tagesbetrieben Aufbau und Betrieb einer Prozesswasserreinigungsanlage auf der Kokerei Prosper in Bottrop

Im Jahr 2006 wurde auf dem Gelände der Kokerei Prosper eine Adsorbtionsanlage aufgestellt, um das Prozesswasser der Kokerei vor dem Einleiten in die Emscher zu behandeln (Bild 8). In einem Zeitraum von sechs Monaten soll untersucht werden, in welchem Umfang die Abwasserqualität im Bezug auf polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) durch Behandlung über Aktivkohle verbessert werden kann. Erste Testversuche werden im 1. Quartal 2007 durchgeführt.

Die Adsorbtionsanlage ist in zwei Straßen aufgeteilt. Jedes Aktivkohlemodul hat einen vorgeschalteten Sandfilter. Die max. Durchflussmenge pro Straße beträgt 60 m3/h. Ein Druckminderventil in der gemeinsamen Vorlaufleitung sichert den zulässigen Betriebsdruck der Adsorbtionsanlage. Das gereinigte Abwasser wird über eine provisorisch installierte Pumpe einer Druckrohrleitung der Emschergenossenschaft zugeführt.

Versuche und Verbesserungen in Tagebauen und im Nichtkohlenbergbau Nord-Süd-Bahn der RWE Power AG, Modernisierung der Bahninfrastruktur

Im Rahmen der Modernisierung der Bahninfrastruktur im südlichen Bereich der Nord-Süd-Bahn wurden die Stellwerke Fortuna, Frechen und Goldenbergwerk (Bergamtsbezirk Düren) mit neuer Stellwerkstechnik versehen. Das ehemalige Stellwerk Fischbach wurde in das Stellwerk Fortuna integriert, das ehemalige Stellwerk Wachtberg wurde in das Stellwerk Frechen integriert. Zusätzlich wurde das Gleisnetz auf die zukünftige Nutzung angepasst. Ingesamt wurden rund 7 Mio. investiert.

Neuer Bandsammelpunkt, Sonderbetriebsplan (SBP) zugelassen - Tagebau Inden

Um die weitere Entwicklung des Tagebaus Inden (Bergamtsbezirk Düren) zu sichern, wurde durch die RWE Power AG ein neuer Bandsammelpunkt nördlich der Ortslage Lamersdorf geplant. Nach Abschluss der Planungen wurde ein entsprechender SBP vorgelegt. Dieser wurde nach Prüfung unter Nebenbestimmungen zugelassen. Das Projekt hat ein Volumen von ca. 65 Mio.. Kohlenbunker Kraftwerk Weisweiler, SBP zugelassen ­ Kraftwerk Weisweiler

Bereits in der Vergangenheit waren in den Tagebauen der RWE Power AG (Bergamtsbezirk Düren) Automatisierungen an Tagebaugeräten durchgeführt worden. Aufgrund der guten Erfahrungen waren Planungen für einen fahrerlosen Förderbetrieb im Bereich der Kohlebunker Kraftwerk Weisweiler angestellt worden. Hierbei sollte eine ähnliche Technik wie bereits im Kohlebunker Niederaußem eingesetzt werden. Der entsprechende Sonderbetriebsplan wurde vorgelegt und nach Prüfung mit Nebenbestimmungen zugelassen.

Steinsalzbergwerk Borth ­ Neues Schachtgerüst

Der Schacht 2 des Steinsalzbergwerkes Borth (Bergamtsbezirk Moers) der esco European Salt Company dient als Material­, Seilfahrt­ und Frischwetterschacht. Er war mit zwei Gestellförderungen mit Nutzlasten bis zu 8,4 t ausgestattet. Der Betreiber war somit in der Materialförderung und Seilfahrt stark eingeschränkt und außerdem gezwungen, Großteile über Schacht 1 zu fördern. Hierdurch musste er immer wieder die Salzförderung unterbrechen.

Bild 8: Prozesswasserreinigungsanlage auf der Kokerei Prosper

Da das alte Doppelstrebengerüst an Schacht 2 eine Nutzlasterhöhung nicht zuließ, entschloss man sich zu einem grundlegenden Umbau des Schachtes Borth 2 und der zugehörigen Seilfahrtanlage.

In einem ersten Schritt im Rahmen des dreistufigen Sanierungskonzeptes wurde das alte im Jahre 1926 errichtete Doppelbockgerüst (Bild 9) inklusive der Schachthalle abgerissen und durch ein neues Gerüst (Bild 10) ersetzt.

Gleichzeitig wurden die beiden Gestellförderungen ausgebaut und eine Großkorb-Gegengewichtsanlage mit einer Nutzlast von 12 t eingebaut. Die Arbeiten wurden in der förderschwachen Zeit von Juni bis September von einer ARGE der Firmen Thyssen Schachtbau und Siemag durchgeführt.

Die Anlage wurde Ende September nach Abnahme durch die DMT GmbH und das Bergamt Moers in Betrieb genommen. Die Restarbeiten wurden bis Ende Januar 2007 abgeschlossen. Unfälle waren während der gesamten Umbauphase nicht zu verzeichnen. In weiteren Schritten werden in den folgenden Jahren die noch vorhandenen Holzspurlatten durch Stahlspurlatten und die alte Fördermaschine durch eine neue integrierte Fördermaschine ersetzt.

4 Bergbau und Umwelt

Planverfahren Mitwirkung bei Planverfahren anderer Behörden

Im Rahmen der Beteiligungsverfahren bei der Landes­ und Regionalplanung oder der Fachplanung anderer Behörden, wie z. B. bei der Aufstellung oder Änderung von Flächennutzungs­ und Bebauungsplänen, der Landschaftsplanung, Festsetzung von Wasserschutzgebieten, bei der Planung von Verkehrsanlagen und Fernleitungen sowie bei Ansiedlungsgenehmigungen, Flurbereinigungsverfahren und sonstigen Verfahren hat die Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, im Berichtsjahr 3.628 (2005: 3.589) Stellungnahmen abgegeben. Eine zahlenmäßige Übersicht hinsichtlich der Mitwirkung der Bergbehörde bei der Planung anderer Behörden geht aus Anlage B 46 hervor.

Planfeststellungsverfahren

Im Berichtsjahr wurden von der Bergbehörde acht bergrechtliche Planfeststellungsverfahren, wasserrechtliche Verfahren bzw. energierechtliche Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) abgeschlossen.