Gerade beim Tunnelbau und der Tunnelausrüstung wird Sicherheit groß geschrieben

Kernstück · Mobilität: Zehn Thesen Mobilität und Sicherheit sind zwei Seiten derselben Medaille. Gleichzeitig zügige und sichere Fahrt zu ermöglichen, ist Aufgabe des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen.

Die Bedürfnisse schwächerer Verkehrsteilnehmender gegenüber wirtschaftlichen oder finanziellen Interessen auszugleichen, ist Auftrag jeder Straßenplanung ­ ob beim Autobahnbau, bei Alleepflanzungen an bestehenden Trassen oder beim Radwege-Bau. Eigens ausgebildete Sicherheits-Auditoren ermitteln bereits bei der Planung jeder Maßnahme potentielle Gefahrenquellen. Für Straßen.NRW sind diese Sicherheits-Audits wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung.

Gerade beim Tunnelbau und der Tunnelausrüstung wird Sicherheit groß geschrieben. Die Tunnelleitzentrale an den Standorten Duisburg und Hamm sorgt für eine lückenlose Überwachung der Gefahrenstellen und ist wichtiger Baustein des bundesweiten Tunnelsanierungsprogramms, das 2012 abgeschlossen sein wird. Die Straßentunnel in Nordrhein-Westfalen zählen damit zu den sichersten in Europa.

Größtmögliche Sicherheit für Verkehrsteilnehmende minimiert auch die Gefahren für alle, die auf Straßen arbeiten.

Im Dialog mit Verbänden, Polizei und Verkehrsverbänden entwickelt Straßen.NRW Konzepte, um angesichts des zunehmenden Güterfernverkehrs das Unfallrisiko für LkwFahrer zu reduzieren.Ausreichende Rast- und Parkplätze tragen ebenfalls dazu bei. Solche Maßnahmen schützen auch die Straßenwärter von Straßen.NRW. Das Risiko eines Straßenwärters, bei einem Arbeitsunfall ums Leben zu kommen, ist 13-mal höher, als in der gewerblichen Wirtschaft. Ziel ist es, Leben zu schützen und damit diesen Faktor wirksam zu senken.

Als Teilnehmer im Netzwerk „Verkehrssicheres Nordrhein-Westfalen" trägt Straßen.NRW dazu bei, mittelfristig die „Vision Zero" zu erreichen. „Vision Zero" bedeutet, dass langfristig niemand infolge von Verkehrsunfällen getötet oder verletzt werden darf. Als Zwischenziel bis zur Erreichung dieses Fernziels ist angestrebt, bis zum Jahr 2015 die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten auf der Basis von 2004 (862 Unfalltote, 84.

Verletzte) zu halbieren.

Kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln eigenständig Lösungen, um mehr Sicherheit auf den Straßen zu ermöglichen. Mit mobilen Warnschwellen können Baustellen besser abgesichert werden. Sichtschutzwände bei Baustellen oder Unfällen reduzieren Staus und Störungen durch Gaffer. Um Motorradfahrer besonders zu schützen, sind Schutzplanken mit einem zusätzlichen „Unterfahrschutz" ausgerüstet worden, der das Durchrutschen eines gestürzten Motorradfahrers verhindern soll.

Straßengestaltung kann die Aufmerksamkeit der Fahrzeugführer erhöhen. Im Zusammenhang mit der „Kulturhauptstadt 2010" wird daher untersucht, ob sich die Verkehrssicherheit durch gestaltende Maßnahmen im Straßenraum beeinflussen lässt. Mit Unterstützung von Verkehrspsychologen werden allgemeingültige Handlungskonzepte entwickelt, um den „Faktor Mensch" im Straßenverkehr noch besser zu berücksichtigen. „Sicherheit hat oberste Priorität ­ für Verkehrsteilnehmer wie für Mitarbeiter."

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Für fast alle Reformen gilt: Es muss sich etwas ändern, damit alles bleiben kann wie es ist. Salopp übersetzt:

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Straßen.NRW sind erfahren im Bewältigen und im Gestalten des Wandels. Die kurze, wechselvolle Geschichte des Landesbetriebs Straßenbau ist seit der Gründung 2001 geprägt durch Veränderungen und Reformen.

Der Prozess der Strukturoptimierung macht den Landesbetrieb zukunftsfest und hilft ihm, im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Neue Strukturen und neue Zuständigkeiten tragen dazu bei, um durch zusätzliche Synergieeffekte die betriebswirtschaftliche Entwicklung des Landesbetriebes konsequent weiterzuführen.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren es mitunter schmerzhafte Entscheidungen, die auch den Abschied von gewohnten Traditionen bedeuteten. Zu den internen Veränderungen hat es jedoch keine Alternative gegeben. Die Bedürfnisse und Belange der Kolleginnen und Kollegen wurden so weit wie möglich berücksichtigt.

Im kritisch-konstruktiven Dialog mit dem Gesamtpersonalrat wurden Sozialkriterien vereinbart und umgesetzt.

Eine objektive Bewertung der Strukturoptimierung, die vom Betriebssitz bis zur Meisterei wirkte, wird erst mit dem Abstand einiger Jahre möglich sein.Allen Beteiligten ist jedoch bewusst geworden, dass die aktive Mitgestaltung des Wandels mehr Chancen als Risiken beinhaltet.

Zum Gestalten des Wandels gehört selbstverständlich auch die aktive Teilnahme an bedeutsamen Projekten wie der „Kulturhauptstadt 2010". Straßen.NRW bringt sich mit seinen Fachleuten aktiv ein. Wie bereits bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 wird deutlich, dass flüssiger Verkehr und intelligentes Mobilitätsmanagement insbesondere bei internationalen Großereignissen zur Kernkompetenz des Landesbetriebs Straßenbau zählen.

Darüber hinaus zeigt Straßen.NRW bei der Gestaltung des Straßenraums, dass künstlerische Kreativität und Verkehrssicherheit zum Wohl der Autofahrenden miteinander kombiniert werden können. „Im Wandel liegen mehr Chancen als Risiken." „Für die Modernisierung der Verwaltung in NRW hat Straßen.NRW bereits seit längerem die Weichen gestellt. Das Rechnungswesen entspricht in vollem Umfang den Anforderungen an eine wirtschaftliche Unternehmensführung. Als Modellbetrieb für das Projekt EPOS.NRW wird jetzt auch verstärkt die outputbezogene Steuerung konzipiert. So werden Bauen und Betreiben von Straßen in NRW künftig vergleichbar sein mit den „Produkten" anderer Länder und sich somit einem neuen Wettbewerb stellen." Reinert Maerker (li.) und Werner Landwehr sind im Landes-Finanzministerium Projektleiter EPOS.NRW (Einführung von Produkthaushalten zur outputorientierten Steuerung. Neues Rechnungswesen) Stichwort „Wirtschaftlichkeit" Bericht2007_220908 10.10.2008 9:46 Uhr Seite 10

11 · Kernstück · Mobilität: Zehn Thesen Innovation und Kreativität kennzeichnen die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Mit neuen Ideen und betrieblichen Vorschlägen bereichern sie den täglichen Arbeitsablauf und tragen zur Minimierung von Kosten und damit zur Wirtschaftlichkeit bei.

Straßen.NRW ist führend bei der Einführung innovativer, betriebswirtschaftlicher Instrumente und ist als Pilot-Teilnehmer bei EPOS.NRW (Einführung der produktorientierten Steuerung) Pionier bei der Entwicklung einer integrierten Verbundrechnung als Basis zur Aufstellung eines Produkthaushaltes für die gesamte Landesverwaltung.

Beim Wettbewerb „Gute Ideen gegen den Stau" haben Mitarbeiter Vorschläge gemacht, wie sich flüssiger Verkehr und mehr Sicherheit ermöglichen lassen. Kontinuierlich werden Anregungen gemacht, um die Arbeitsorganisation zu verbessern, Prozesse zu optimieren oder Verfahren zu erneuern. Technische Innovationen tragen dazu bei, die Baukosten zu senken und Ressourcen zu schonen. Das gilt beispielsweise für neue Konzepte beim Baustoffrecycling oder die Verwertung von Gehölzschnitt als Brennstoff in Biomasse-Kraftwerken.

Straßen.NRW ist Trendsetter bei der Erprobung und Entwicklung neuer Methoden und ihrer interdisziplinären Vernetzung. Für die Fachleute und Ingenieure ist diese Pionierarbeit ein wesentliches Element ihrer Tätigkeit.

Durch vernetztes Arbeiten profitieren alle von diesem Innovationspotenzial.

Bei der Anwendung neuer Baustoffe sind die Experten von Straßen.NRW führend. Offenporiger, Lärm mindernder Asphalt der neuen Generation wird in Nordrhein Westfalen als Pilotversuch für ganz Deutschland beispielsweise auf der A61 zwischen Miel und Kreuz Meckenheim erprobt.

Bei der Ausstattung der Fahrzeuge für den Straßenunterhaltungsdienst bringen die Straßenwärterinnen und Straßenwärter ihre im Alltag gewonnenen Erfahrungen ein.

So wird beispielsweise bis 2011 eine neue Kehrmaschine getestet, die dank moderner Technik weniger Staub aufwirbelt und somit einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet. Die Erfahrungen der Straßenwärterinnen und Straßenwärter im Winterdienst sind bei der Entwicklung neuer Schnee-Kehrmaschinen („Jet-Broom") in Zusammenarbeit mit der Fahrzeugindustrie eingeflossen. „Bei innovativen Ideen für besseren Verkehrsfluss und produktiveren Verfahren ist Straßen.NRW führender Trendsetter."