Börse
Zudem sollten sich die Bürger beider Städte gegenseitig kennen lernen und sich mit den unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Lebensverhältnissen bekannt machen.
In den Jahren 1987, 1988 und 1989 gab es immer wieder sowohl offizielle Besuche und Gegenbesuche als auch weniger offiziell vereinbarte Kontakte auf Initiative von Bürgern, Institutionen und Vereinen.
Nach der Vereinigung hat die Justiz der Freien Hansestadt Bremen u. a. durch Richter- und Beamtenaustausch wichtige Aufbauhilfe geleistet.
Corinto/El Realejo, Nicaragua Rechtliche Grundlage: Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung 8. April 1989 durch Bürgermeister Klaus Wedemeier, den Bürgermeister der Stadt Corinto Ramon Alberto Garache Marin und den Bürgermeister der Stadt El Realejo Carlos Alberto Silva Alvarado Beziehungen zu Nicaragua bestanden schon seit vielen Jahren durch private Kontakte und Initiativen von Bremer Bürgern, die einer Stadt in der Dritten Welt Hilfe leisten und deren Lebensqualität verbessern wollten. Für Corinto und seine Bevölkerung war die Partnerschaft mit Bremen schon allein wegen der in Corinto herrschenden Armut von großer Bedeutung. Besonderes Ziel der Rahmenvereinbarung war es, mit dieser Partnerschaft zu einer weiteren wirtschaftlichen Stabilisierung Nicaraguas beizutragen. Die Zusammenarbeit sollte insbesondere in folgenden Bereichen entwickelt werden: Bürgerbegegnungen, Zusammenarbeit auf kulturellem, schulischem, touristischem, technischem und wirtschaftlichem Gebiet, Förderung von Organisationen, Initiativen und Einrichtungen des sozialen, politischen und kulturellen Lebens.
Ein Beispiel für Projekte und Aktionen der Partnerschaft ist das Projekt TESCO zum Bau einer Kfz-Reparaturwerkstatt 1986. Träger dieses Projektes war der Verein Städtesolidarität Bremen-Corinto e. V.. Das Projekt sollte dazu dienen, die unzureichend entwickelte Infrastruktur durch einsatzbereite Fahrzeuge für Baumaßnahmen zu unterstützen.
Ein anderes Beispiel ist ein besonderes Geschenk, das Bürgermeister Wedemeier 1989 Präsident Ortega überreicht hat: eine Barkasse für Transport- und Bugsierarbeiten im Hafen von Corinto und in den umliegenden Gewässern.
Der für die Partnerschaft tragende Verein Städtesolidarität Bremen-Corinto e.V hat sich nach den politischen Veränderungen in Nicaragua aufgelöst und der Kooperationsarbeit damit die Basis entzogen. Damit ruht die Partnerschaft.
Die Kooperation diente aber als Grundlage für weitergehende Zusammenarbeit in anderen Städten in Nicaragua insbesondere in Managua, in der sich nach wie vor Bremer Bürger engagieren.
Nach den Jahrhundertüberschwemmungen und Erdrutschen infolge des Hurrikans Mitch im September 1998 brachten zwei große Spendenaktionen für Corinto und Managua rund 200.000 DM Soforthilfe zusammen, die der Senat mit einer Spende von 50.000 DM unterstützte.
Bratislava, Slowakei (ehemals Tschechoslowakei) Rechtliche Grundlage: Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung 6. Juni 1989 durch Bürgermeister Klaus Wedemeier und den Primator der Stadt Bratislava Stefan Barták
Der Wunsch nach einer offiziellen Partnerschaft mit Rahmenvereinbarung zwischen Bremen und Bratislava entstand ausgehend von diesem Abkommen und aus dem gemeinsamen Interesse, die vielseitige Zusammenarbeit der Städte Europas weiter zu entwickeln.
Besonderes Ziel der Rahmenvereinbarung von 1989 ist es, einen Beitrag für die Festigung des Friedens, der Freundschaft und Verständigung zwischen den Völkern zu leisten und die Verbindung zwischen den beiden Städten zu fördern. Die Zusammenarbeit sollte insbesondere in folgenden Bereichen entwickelt werden: Kommunale Wirtschaft, Stadtentwicklung, Umweltschutz, Kunst und Kultur, Religion, Bildung, Presse, Rundfunk und Fernsehen, Sport, Tourismus.
Zudem wurde vereinbart, jährlich ein Programm zu entwickeln, in dem die Aktivitäten und die Austauschvorhaben für das folgende Jahr festgehalten werden.
Als Vorläufer auf dem Gebiet der partnerschaftlichen Zusammenarbeit können Vereinbarungen der Universität bzw. der Hochschule Bremen mit Hochschulen in der Tschechoslowakei gelten. Bereits 1988 wurde ein Vertrag über wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Komensky-Universität in Bratislava und der Universität Bremen geschlossen. Ziel war es, die Entwicklung der Zusammenarbeit und die Organisierung des koordinierten Planvorhabens auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forschung und der pädagogischen Tätigkeit zu unterstützen.
Neben einigen Schüler- und Lehreraustauschen fanden auch in den Bereichen Sport und Kultur gegenseitige Besuche statt.
So gab es beispielsweise eine Konzertreise des Jugend-Sinfonieorchesters Bremen-Nord nach Bratislava, eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Kunsthandwerk in Bratislava und einen Austausch zwischen Schriftstellerverbänden.
Im Bereich Wirtschaft fand im April 1991 in Prag und Bratislava eine Wirtschaftspräsentation statt, bei der sich das Land Bremen und seine Wirtschaft vorstellten und Gespräche mit führenden Vertretern der Wirtschaft in Bratislava geführt wurden. Im Rahmen eines EU-Förderprogramms ECCO wurde 1991 ein Projekt aufgebaut zum Thema Qualifizierung im Bereich kommunaler Umweltschutz für einen Expertenaustausch zwischen Bremen und Bratislava.
In den Jahren 1991/1992 gab es eine Hilfsaktion zu Gunsten der Krebsstation an der Kinderklinik in Bratislava.
In den letzten Jahren ist es um die Partnerschaft ruhig geworden, es fanden kaum noch Kooperationen statt, so dass die Partnerschaft ruht.
Im Mai 2001 hat der Yacht-Club Hansestadt Bremen e. V. (YCHB) unter Beteiligung von Unternehmensvertretern und Vertretern des Senators für Wirtschaft und Häfen einen Schiffskorso von Bremen nach Bratislava veranstaltet, um neue Aktivitäten, insbesondere im Wirtschaftsbereich, zu initiieren. Daraufhin fanden im Sommer 2001 eine Informations- und Kooperationsbörse, sowie Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik statt. Es wurde vereinbart, die hergestellten Kontakte themenspezifisch zu vertiefen; die Deutsche Botschaft in Bratislava hat sich zur Koordination der weiteren Aktivitäten bereit erklärt.
Izmir, Türkei Rechtliche Grundlage: Rahmenvereinbarung Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung 8. März 1995 durch Bürgermeister Klaus Wedemeier und den Oberbürgermeister von Izmir E. Özfatura Hauptakteure: Deutsch-Türkische Gesellschaft e. V., Varta Sportclub, Städtepartnerschaftsverein Bremen-Izmir, Landessportbund, z. B. im Bereich Tischtennis, AWO, Amt für Soziale Dienste, Türkisch-Deutscher Frauenverein Bremen e. V., Polizei
Nach den ausländerfeindlichen Anschlägen auf türkische Wohnhäuser in Solingen und Mölln in den 90er Jahren entstand in Bremen sowohl in politischen Kreisen als auch im Umfeld der 30.000 in Bremen lebenden Türken der Antrieb, Solidarität durch eine vertragliche Bindung an eine türkische Stadt zu üben. Izmir als Heimatstadt vieler Bremer Türken und als Hafenstadt zugleich ist dazu ein passender Partner. Die Vereinsarbeit der hier lebenden Türken bildet eine Basis für Kontakte.
1998 wurden die hölzernen Spielgeräte Bremer Stadtmusikanten und Bremer Kogge nach Izmir transportiert und aufgebaut.
Außerdem wurde ein Kinderbuch Wie die Bremer Stadtmusikanten nach Izmir kamen in deutscher und türkischer Sprache entwickelt.
Der Senator für Inneres, Kultur und Sport hat eine Zusammenarbeit zwischen dem BBK-Bremen und dem Künstlerverband Izmir initiiert. Es fand eine Ausstellung von Künstlern aus Izmir im Kito Bremen-Nord statt. Schon zweimal unternahm die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen eine Konzertreise nach Izmir.
Zwischen Bremen und Izmir wird durch den Sportsenator jährlich eine Begegnung organisiert. Ein Schwerpunkt liegt im Bereich Tischtennis. In 2000 konnte ein achttägiger Aufenthalt einer Jugenddelegation aus Izmir in Bremen organisiert werden. Bremer Jugendliche haben drei Segeljollen hergestellt und an die Stadt Izmir übergeben.
Im Juni 2000 fuhr der Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Bernt Schulte nach Izmir. Im Oktober 2000 fand ein Gegenbesuch aus Izmir unter Leitung von Bürgermeisterin Sebnem Tabak (Besuch des Container-Terminals, Universums, der EXPO) statt.
Im Gesundheitsbereich beteiligte sich das Deutsche Rote Kreuz Bremen an einem Straßenkinder-Projekt.
Im Mai 2001 war der Oberbürgermeister aus Izmir, Herr Ahmet Piristina, mit einer kleinen Delegation zu Besuch in Bremen.
Im Oktober 2001 konzertierten 100 Mitglieder des Staatlichen Sinfonieorchesters Izmir in Bremen. In der Oberen Halle des Rathauses wurde eine anspruchsvolle Auswahl moderner türkischer Komponisten präsentiert, im St. Petri Dom wurde gemeinsam mit dem Bremer Domchor Ein deutsches Requiem von Johannes Brahms gegeben.
Im Herbst 2001 fand zum wiederholten Male, diesmal mit finanzieller Unterstützung von der Landeszentrale für Politische Bildung und der Bremischen Bürgerschaft, ein erfolgreicher Jugendaustausch im Lidicehaus statt.
Das intensive beiderseitige Bemühen um Wirtschaftsbeziehungen scheiterte bisher an den zu unterschiedlichen Strukturen. In Izmir, wo es mehrere Kammern für die unterschiedlichen wirtschaftlichen Bereiche gibt, konnte noch keine Einigung auf einen Ansprechpartner für bremische Wirtschaftsbeziehungen erzielt werden.
Städte ohne offizielle Rahmenvereinbarung Pune, Indien Rechtliche Grundlage: 2 Memoranden of Understanding Unterzeichnung der beiden Memoranden August 1998
Hauptakteure: Forum Städtesolidarität Bremen-Pune e. V.; Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit, Handelskammer, Hochschule Bremen, Universität Bremen und Carl Duisberg Gesellschaft (CDG) Ziele der Memoranden of Understanding waren die Einrichtung eines Internationalen Büros - Agenda 21 in Pune zur Stärkung der Bürgerbeteiligung und der internationalen Zusammenarbeit und die Zusammenarbeit im Bereich regenerative Energien mit Pimpri Chinchwad (einer Nachbarstadt von Pune). Partnerschaftliche Ambitionen bestanden seit Februar 1976 durch erste Aktivitäten der Bremer Arbeitsgruppe von terre des hommes zu Gunsten behinderter Kinder in Pune.
1987 übernahm Bürgermeister Klaus Wedemeier die Schirmherrschaft über das Veranstaltungsprogramm 10 Jahre Städtesolidarität Bremen-Pune im Rahmen der Indienwochen. Anlässlich dieser 10-jährigen Zusammenarbeit schenkte Pune der Stadt Bremen für ihren Bürgerpark im Juni 1989 ein Pfauenpaar.
Der berühmte von Rudolf Alexander Schröder entworfene Teppich mit eingewebtem Bremer Schlüssel im Senatssaal wurde in Indien 1988 (wie vertraglich