Es ist ein Stellenpool aus dem Schulen gezielt unterstützt werden
2.37 Zeitbudget
Beim Zeitbudget handelt es sich um Stellen zur Wahrnehmung von Aufgaben an Schulen mit besonderen Problemen und Belastungen und/oder für Aufgaben der inneren Schulentwicklung. Die Lehrerstellen sind zwar im Kapitel 05
300 - Schulen gemeinsam - veranschlagt, werden aber in den jeweiligen Schulkapiteln bewirtschaftet.
Das Zeitbudget ist 1996 eingeführt worden. Es ist ein Stellenpool, aus dem Schulen gezielt unterstützt werden können.
Im Schuljahr 2008/2009 werden den Schulen 435,5 (950) Stellen als Zeitbudget zur Verfügung gestellt. Die Stellen werden aus dem Kontingent der 500
Vorgriffsstellen (Kapitel 05 300 Titel 428 01) entnommen.
Die bisher aus dem Zeitbudget bereitgestellten 361 Stellen zur Sprachförderung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 an Hauptschulen werden mit dem Haushaltsentwurf 2008 im Kapitel 05 320 - Öffentliche Hauptschulen - als Planstellen für Dauerbeschäftigungsverhältnisse mit dem Verwendungszweck "Sprachförderung in den Jahrgangsstufen 5 und 6" als Zuschlag zur Grundstellenzahl ausgebracht.
Stellen für das Modellvorhaben "Selbstständige Schule" vorgesehen waren, entfallen mit Beendigung des Projektes zum 31.07.2008. Diese Stellen werden jedoch nicht abgesetzt, sondern im Lehrerstellenhaushalt für die allgemeine Bedarfsdeckung eingesetzt.
Folgende Maßnahmen werden im Schuljahr 2008/2009 weiterhin aus dem Zeitbudget bestritten:
· Sprachförderung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 an Gesamtschulen (206 Stellen):
Nach der PISA-Studie sind in Deutschland 10 Prozent der 15-jährigen nicht in Kompetenzstufe I im Leseverständnis. Auf Nordrhein-Westfalen bezogen bedeutet dies, dass 15 Prozent an Gesamtschulen zu dieser Risikogruppe gehören. Um diesen Schülerinnen und Schülern bessere Entwicklungschancen zu geben, werden sie in den Klassen 5 und 6 gezielt so gefördert, dass sie die sprachlichen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Mitarbeit in allen Fächern erreichen. (zur Sprachförderung in den Jahrgangstufen 5 und 6 an Hauptschulen siehe oben)
· Projekt "Beruf und Schule" - BUS an Hauptschulen (166 Stellen), Gesamtschulen (40 Stellen) und Förderschulen (20 Stellen)
Um für benachteiligte Jugendliche drohende Arbeitslosigkeit möglichst schon im Vorfeld des Übergangs von der Schule ins Berufsleben zu vermeiden und gleichzeitig deren Berufs- und Arbeitsplatzwahl zu erleichtern, wurde das Projekt "Betrieb und Schule" - BUS - entwickelt.
Schule, Jugendhilfe und Arbeitsmarktpolitik wirken dabei zusammen, um diesen Jugendlichen frühzeitig individuelle Übergänge in Beruf und Arbeit zu ermöglichen. Jugendliche mit absehbar schwierigem Schul- und Berufsverlauf sollen durch die Kombination schulischen Lernens mit betrieblicher Erfahrung auf den Übergang in Ausbildung oder Beschäftigung vorbereitet werden.
Im Schuljahr 2008/2009 werden voraussichtlich 166 Hauptschulen, 37
Gesamtschulen und 99 Förderschulen mit BUS-Lerngruppen am Projekt teilnehmen.
Der Unterricht erfolgt in besonderen Klassen an drei Wochentagen und orientiert sich an den Anforderungen des Berufslebens. An zwei Wochentagen machen die Schülerinnen und Schüler ein betriebliches Praktikum unter fachlicher Anleitung. Ziel ist es, die Interessen und Befähigungen der Jugendlichen mit den Beschäftigungsangeboten der Betriebe in Einklang zu bringen. Die Arbeitsverwaltung, die Jugendhilfe sowie andere geeignete Organisationen unterstützen dabei die Lehrkräfte vor Ort. Während der betrieblichen Praxisphasen sind die Lehrkräfte Ansprechpartner für die Betriebe. Nach Beendigung des Schuljahres halten die Lehrkräfte noch weitere sechs Monate Kontakt zu den Jugendlichen. Sie begleiten und unterstützen in dieser Zeit den weiteren beruflichen und persönlichen Werdegang der Jugendlichen.
Die Betriebe, die im Rahmen des Projektes einen Jahrespraktikumsplatz zur Verfügung stellen, erhalten für den damit verbundenen zusätzlichen Aufwand über den Westdeutschen Handwerkskammertag in Düsseldorf einen Zuschuss in Höhe von 500,- EUR pro Schulhalbjahr. Diese Mittel werden vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union zur Verfügung gestellt.
· Vorhaben "abitur-online" (4 Stellen):
Für die Teilnahme am Modellvorhaben "abitur-online" erhalten die Weiterbildungskollegs vier Stellen aus dem Zeitbudget.
Folgende bisherige Maßnahmen aus dem Zeitbudget werden im Schuljahr 2008/2009 durch unbefristete Stellen in den Schulkapiteln quantitativ unverändert weitergeführt:
· Sprachförderung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 an Hauptschulen (361
Stellen) (siehe oben)
· Zur Steigerung der Berufsfähigkeit an Förderschulen für Schülerinnen und Schüler mit Lern- und Entwicklungsstörungen (100 Stellen)
Die Förderstellen sind seit dem Schuljahr 2007/2008 nicht mehr Bestandteil des Zeitbudgets. Sie sind nunmehr im Kapitel 05 390 - Öffentliche Förderschulen - als Zuschlag zur Grundstellenzahl ausgebracht.
Bislang befristete Verträge wurden entfristet.
· Beschäftigung von sozialpädagogischen Fachkräften an Hauptschulen (250 Stellen)
Die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sind zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 an Hauptschulen eingestellt worden. Im Rahmen ihrer Arbeit bieten sie umfangreiche Unterstützungsangebote für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für ihre Eltern an. Sie arbeiten eng mit den Lehrkräften, der Schulleitung und auch mit außerschulischen Beratungseinrichtungen zusammen. Die zusätzlichen Stellen sind seit dem Schuljahr 2007/2008 nicht mehr Bestandteil des Zeitbudgets. Sie sind im Kapitel 05 320 - Öffentliche Hauptschulen - als Zuschlag zur Grundstellenzahl mit dem Verwendungszweck " für besondere Unterstützungsangebote" ausgebracht. Bislang befristete Verträge wurden entfristet.