Sonderabfallentstehung und -entsorgung Abfälle aus Produktionsprozessen und der Erbringung von Dienstleistungen

Die Menge der aus Produktionsprozessen und der Erbringung von Dienstleistungen stammenden Abfälle beläuft sich auf insgesamt rund 2,3 Mio. Mg. 51 Abfallarten mit jeweils mehr als 10.000 Mg ergeben 84 % der Gesamtmenge (siehe Tabelle 5.2.1-2). Es handelt sich im Wesentlichen um folgende Arten von Abfällen

- Emulsionen, Beizlösungen und Schlämme aus der mechanischen und chemischen Oberflächenbearbeitung und -beschichtung von Metallen,

- Abfälle aus chemischen Prozessen (vor allem Lösemittel, lösemittelhaltige Abfälle, Reaktions-, Destillationsrückstände, Schlämme aus der Abwasserbehandlung)

- Öle, ölhaltige Abfälle, Abfälle aus Öl-/Wasserabscheidern und Sandfanganlagen

- Salzschlacken aus der (Sekundär-)Aluminiumproduktion

- Elektro-, Elektronikgeräte bzw. aus diesen Geräten entfernte gefährliche Bestandteile

- Schlämme, Filterkuchen und feste Abfälle aus der Abgasbehandlung der Eisen- und Stahlindustrie

- Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung

- Bleibatterien

- Altfahrzeuge (ausschließlich Schienenfahrzeuge)

- Rost- und Kesselasche, Schlacken und Kesselstaub aus der Mitverbrennung von Abfällen in Kraftwerken (ASN 10 01 14, siehe Tabelle. 5.2.1-3, lfd. Nr. 13))

- Verpackungen, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind

- Farb- und Lackabfälle, die Lösemittel enthalten

Die Gruppe der aus der chemischen Industrie bzw. aus der Anwendung chemischer Erzeugnisse stammenden gefährlichen Abfälle (Kapitel 06 und 07 AVV; lfd. Nr. 1 Tab. 5.2.1-3) macht mit 772.104 Mg ein Drittel der Menge aus. Es handelt sich im Wesentlichen um Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen sowie um Reaktions- und Destillationsrückstände.

Bei der Formgebung, Bearbeitung und Beschichtung von Metallen anfallende gefährliche Abfälle (Kapitel 11 und 12 AVV, lfd. Nrn. 3 und 4 Tab. 5.2.1-3) haben einen Anteil von 20 %. Ihre Menge, die sich auf insgesamt 466.981 Mg beläuft, setzt sich vor allem aus Bearbeitungsemulsionen, Beizlösungen und Schlämmen (u. a. den sog. Galvanikschlämmen) zusammen.

Einen Anteil von knapp 6 % haben Abfälle aus der Aluminiumproduktion. Dominierende Abfallart sind hier die Salzschlacken aus der (Sekundär-)Aluminiumproduktion mit 106.054 Mg bzw. 82 %.

Die aus der Eisen- und Stahlindustrie stammenden gefährlichen Abfälle (117.641 Mg) sind überwiegend auf die Behandlung von Abgasen aus den Produktionsanlagen zurückzuführen. Es handelt sich im Wesentlichen um Schlämme, Filterkuchen und feste Abfälle aus der Abgasbehandlung. Ihr Anteil beträgt 5 %.

Eine mengenmäßig bedeutende Gruppe, die 30 Abfallarten umfasst, sind außerdem Altöle bzw. ölhaltige Abfälle. Diese machen mit 292.089 Mg rund 13 % der Menge der Abfälle aus Produktionsprozessen und der Erbringung von Dienstleistungen aus.