Verbrennungsanlagen SAV und Deponien der Klasse III SAD für gefährliche Abfälle in NRW 7 Entsorgungsinfrastruktur
58 7 Entsorgungsinfrastruktur 7 Entsorgungsinfrastruktur Nordrhein-Westfalen verfügt über ein breites Spektrum an Anlagen zur Behandlung, Verwertung und Beseitigung von gefährlichen Abfällen. Insgesamt werden mehr als 500 Anlagen in sehr unterschiedlichem Umfang für die Entsorgung gefährlicher Abfälle genutzt.
Abbildung 7-1 zeigt Verbrennungsanlagen und Deponien der Klasse III bzw. mit DK IIIAbschnitten in Nordrhein-Westfalen, die schwerpunktmäßig auf die Entsorgung von gefährlichen Abfällen ausgerichtet sind. Chemisch-physikalische Abfallbehandlungsanlagen, die ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Entsorgung gefährlicher Abfälle spielen, sind aufgrund ihrer großen Anzahl (siehe Tabelle 7.4-1) in der Karte nicht dargestellt.
Abb. 7-1: Verbrennungsanlagen (SAV) und Deponien der Klasse III (SAD) für gefährliche Abfälle in NRW 7 Entsorgungsinfrastruktur 59
Im Folgenden werden chemisch-physikalische Behandlungsanlagen, Abfallverbrennungsanlagen und Deponien, deren Schwerpunkt auf der Entsorgung von gefährlichen Abfällen liegt, im Einzelnen dargestellt.
Auf Anlagen, in denen eine stoffliche oder energetische Verwertung (Produktionsanlagen, Kraftwerke, Feuerungsanlagen) oder eine darauf ausgerichtete Sortierung bzw. Aufbereitung sowohl gefährlicher als auch nicht gefährlicher Abfälle stattfindet, sowie auf Zwischenlager, die ausschließlich der Sammlung bzw. dem Umschlag dienen, wird nicht näher eingegangen. Informationen zu diesen Anlagen, die in großer Anzahl in Nordrhein-Westfalen vorhanden sind, liefert die Abfallinformations- und Datendrehscheibe (AIDA)27 des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) NRW. Diese enthält auch weitergehende Informationen zu den auf die Entsorgung gefährlicher Abfälle spezialisierten Anlagen in Nordrhein-Westfalen, die fortlaufend aktualisiert werden.
Deponien
Auf die Ablagerung von gefährlichen Abfällen sind insbesondere Deponien der Klassen III (SAD) und IV (UTD) spezialisiert. Diese verfügen über entsprechende Sicherungssysteme. In Abhängigkeit vom jeweiligen Schadstoffgehalt der Abfälle kommen für die Ablagerung gefährlicher Abfälle auch Deponien der Klassen II und I in Betracht, sofern die jeweiligen Zuordnungskriterien eingehalten werden.
In Nordrhein-Westfalen werden insgesamt 48 Deponien der Klassen III, II und I betrieben, auf denen in unterschiedlichem Umfang gefährliche Abfälle abgelagert werden können. 27 dieser Deponien, davon 6 der Klasse III, haben Laufzeiten, die zum Teil weit über das Jahr 200929 hinaus reichen.
Für eine Deponie der Klasse IV (Untertagedeponie - UTD) besteht ein Planfeststellungsbeschluss (UTD Niederrhein). www.abfall-nrw.de/aida
Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) vom 20. Februar 2001 (BGBl. I S. 305), zuletzt geändert durch Art. 1 der Verordnung vom 13. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2860)
Ab dem 16.07.2009 gilt die Deponieverordnung (DepV) in vollem Umfang für alle Deponieklassen. Die gemäß DepV erforderlichen technischen Sicherungsmaßnahmen waren von Deponien der Klassen III und II bereits weit vor dieser Frist zu erfüllen.
60 7 Entsorgungsinfrastruktur
Der Einsatz von gefährlichen Abfällen als Versatzmaterial im Bergbau unter Tage (Untertageversatz - UTV) ist in Nordrhein-Westfalen seit Jahren rückläufig. Er beschränkt sich seit dem Jahr 2005 auf das Eisenerzbergwerk Wohlverwahrt-Nammen in Porta-Westfalica. Seit Inkrafttreten der Versatzverordnung (VersatzV) am 30.10. ist auch dort der Einsatz von gefährlichen Abfällen als Versatzmaterial sukzessive zurückgegangen und mit Auslaufen der Übergangsregelung gemäß § 6 VersatzV am 01.03.2006 weitgehend zum Erliegen gekommen.
Tab. 7.12.2005 über ein Restvolumen von 21,1 Mio. m. Hinzu kommen die Ablagerungskapazitäten von drei Deponien, die über DK III-Abschnitte verfügen. Diese DK IIIAbschnitte haben ein Restvolumen von 5,7 Mio. m. Damit beläuft sich das Restvolumen der Deponieklasse III auf insgesamt ca. 26,8 Mio. m. Drei der in der Tabelle 7.1-1 aufgeführten DK III-Deponien mit einem Restvolumen von insgesamt knapp 2,7 Mio. m3 werden ausschließlich bzw. überwiegend zur Entsorgung von Abfällen aus dem eigenen Unternehmen bzw. Konzern genutzt.
Werksdeponie Halde III der Sachtleben Chemie GmbH in Duisburg Klärschlammhochdeponie Oberbruch der Industriepark Oberbruch GmbH & Co. KG Sonderabfalldeponie für Produktionsabfälle der Degussa Immobilien GmbH & Co. KG