JVA

Vorsitzender Dr. Robert Orth begrüßt die Anwesenden, gibt einige Verfahrenshinweise und erteilt dem ersten Redner das Wort.

Dipl. Sozialarbeiter Matthias Herper (Bewährungshelfer/Gerichtshelfer, Landgericht Dortmund, Führungsaufsichtsstelle): Kurz zu meiner Person: Ich bin seit 1997 Bewährungshelfer, arbeite im Landgerichtsbezirk Dortmund, speziell im Stadtbezirk Dortmund, und bin dort schwerpunktmäßig für Führungsaufsichtsfälle zuständig.

Im Landgerichtsbezirk Dortmund arbeiten wir generell schwerpunktmäßig und haben die Fallbetreuung, insbesondere für Führungsaufsichten, auf wenige Kollegen beschränkt.

Bevor ich auf die konkrete Fragestellung eingehen möchte, möchte ich gerne zum besseren Verständnis einen Bericht über die aktuelle Betreuungs- und Überwachungssituation des Personenkreises, über den wir heute hier sprechen, nämlich der aus der Sicherungsverwahrung Entlassenen, geben.

Vorweg eine Fallzahl: Allein im Stadtbezirk Dortmund betreuen wir mit 6,5 Stellen 313 Führungsaufsichtsfälle. In den letzten sieben Monaten haben wir eine extreme Zunahme von Führungsaufsichtsfällen verbuchen müssen, nämlich von 68, wobei der Hauptteil in den Stadtbezirk Dortmund fällt.

Im Stadtbezirk Dortmund werden auch zwei besondere ehemals Sicherungsverwahrte betreut. Sie mussten als Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshofs entlassen werden. Da bei ihnen eine besondere Gefährlichkeit attestiert worden ist, möchte ich insbesondere darüber berichten.

Der erste Sicherungsverwahrte wurde aus der JVA Werl entlassen, der zweite aus der LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie in Dortmund. Zu dem letztgenannten Fall möchte ich hervorheben, dass die weitere Vollziehung der Sicherungsverwahrung in der Klinik angeordnet worden war, aus der er dann entlassen worden ist.

Nun zum Betreuungskonzept für diese beiden ehemals Sicherungsverwahrten:

­ Es ist zu betonen, dass wir durch die Anordnung der zuständigen Strafvollstreckungskammer eine gleichrangig bestellte Betreuung durch zwei Bewährungshelfer leisten. Das ist auch für uns einmalig.