Auto.Cluster.NRW und Elektromobilität ­ wird das Opel-Werk in Bochum hinreichend in die Cluster- und Forschungsförderung einbezogen?

Das Bochumer Opel-Werk ist neben den Kölner Ford-Werken der einzige PKWProduktionsstandort in NRW. Durch die Absatzkrise der Adam Opel AG ist auch die Zukunft des Standortes Bochum weiter gefährdet. Der Druck auf die Belegschaft und der damit verbundene Personalabbau sollen unvermindert weitergehen.

Wesentlich für den Standort Bochum ist eine Unterstützung für eine 2. Modellreihe und eine Weiterführung der Getriebefertigung. Der Standort Bochum hat die Möglichkeit, sich für eine neue Getriebeproduktion zu bewerben. Dies würde hunderte von Arbeitsplätzen langfristig absichern.

Eine Perspektive für den Standort bietet insbesondere die Stärkung der Kompetenz im Bereich Elektromobilität. Hierzu wäre eine Förderungsmöglichkeit hinsichtlich der Herstellung von Komponenten für Elektrofahrzeuge auf den Freiflächen des Bochumer Opel-Geländes denkbar.

Der Wirtschaftsbericht 2011 des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr weist die Elektromobilität als zentrale Herausforderung und Chance für den Standort NRW aus. Verantwortlich für die strategische Bearbeitung ist der Auto.Cluster.NRW, der in seinem Masterplan aus dem Jahr 2009 konzediert, dass im zukunftsträchtigen Segment der kleineren und verbrauchsarmen Fahrzeuge Ford und Opel exzellent positioniert seien, auch wenn im Bereich der Fahrzeughersteller nur die Firma Ford Forschungs- und Entwicklungskapazitäten im Land betreibt. Die Adam Opel AG besitzt als Teil des GM-Konzerns über exzellente Expertise im Bereich der Elektromobilität, die für den Auto.Cluster.NRW nutzbar gemacht werden kann. Von Nöten sind daher konkrete Hilfen und Förderungen zur Stärkung der Kompetenzen im Bereich Elektromobilität für den Standort Bochum. Die Clusterpolitik des Landes muss den Standort Bochum in die Strategie zur Förderung der Elektromobilität einbinden. Nur so kann das Werk Bochum zu einem integralen Bestandteil des automobilen Clusters werden.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:

1. Welche Schritte hat die Landesregierung bzw. der Auto.Cluster.NRW unternommen, um die Kompetenzen des Produktionsstandortes Bochum bzw. der Adam Opel AG im Bereich Elektromobilität für die Modellregion Rhein-Ruhr nutzbar zu machen?

2. Welche Fördermöglichkeit (Ziel-2-Programm, Forschungsförderung, Modellregion Elektromobilität Rhein Ruhr usw.) kommt nach Einschätzung der Landesregierung für das Werk Bochum in Betracht?

3. Welche Kooperationsformen bestehen aktuell zwischen dem Werk Bochum und anderen Akteuren im Rahmen des Auto.Cluster.NRW bzw. der Modellregion?

4. Welche Schritte hat die Landesregierung mit welchem Erfolg unternommen, um Zulieferer für das Bochumer Werk anzusiedeln?

5. Welche Unterstützung plant die Landesregierung hinsichtlich der Einrichtung einer neuen Getriebeproduktion (Laufzeit ca. 20 Jahre) im Werk 2?