Naturschutz verquer ­ zu viele Störche durch den Menschen?

Im Münsterland ist die Population der Störche in den vergangen Jahren stark angestiegen.

Demgegenüber hat sich die Nahrungs- und Lebensgrundlage der Tiere im Münsterland nicht verbreitert. So berichtet es die WN/ Westfalenseite vom 30.08.2011.

Demnach schlagen Naturschützer Alarm, weil für so viele Tiere natürliche Lebensräume fehlten. Nur wo feuchte Wiesen auch wirklich noch feucht seien, an Teichen, Tümpeln und Weihern oder in den Flussniederungen mit regelmäßigen Überschwemmungen sowie in ganzjährig staunassen Bereichen, fänden Störche ausreichend Nahrung (z.B. Fische, Frösche, Mäuse und Schnecken) für sich und ihren Nachwuchs. Man rechne mit 200 ha Nahrungsfläche pro Storchenfamilie in der Nähe des Brutplatzes.

Grund für den massiven Zuwachs an Tieren seien die Zoos der Umgebung. Dort würden die Störche gefüttert. Im Naturzoo Rheine befinde sich die größte Storchenkolonie weit und breit.

Zurzeit lebten dort nach eigenen Angaben etwa 370 Störche in 86 Nestern mit durchschnittlich zwei Jungtieren pro Horst. Im Allwetterzoo in Münster gebe es in diesem Jahr sogar Rekordnachwuchs ­ ganze 33 Küken.

Konkret bestehe die Sorge, dass die Wildstörche sich mit den Störchen im Zoo oder den Bodenstörchen (gestutzte Flügel) vermischten. Dadurch könnten die Wildstörche langfristig ihre natürliche Zugtradition aufgeben und ebenfalls im Zoo überwintern. Schon heute blieben rund ein Drittel aller Störche im Winter im Münsterland.

Was für die Zoos eine (kostengünstige) Attraktion ist, hat mit Naturschutz nichts mehr zu tun. Man züchtet sich künstlich Wildtiere, die ohne die Hand des Menschen nicht überlebensfähig sind. Ein Ende scheint nicht absehbar.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

1. Wie hat sich die Storchenpopulation im Münsterland im Sommer und im Winter entwickelt?

2. Welche Ursachen sind dafür verantwortlich, dass sich das Zugverhalten der Störche verändert haben soll?

3. Wie beurteilt die Landesregierung die in dem Zeitungsbericht beschriebene Zufütterung der Störche?

4. Hält die Landesregierung eine Zunahme der überwinternden Störche für sinnvoll?

5. Beabsichtigt die Landesregierung Maßnahmen zur Verringerung des Storchenbestandes zu ergreifen?