Geplante Schließung der Jugendwerkstatt in Duisburg-Hochfeld

Wie Presseberichten zu entnehmen ist droht zum 31.12.2011 die Schließung der einzigen Jugendwerkstatt in der Stadt Duisburg. Diese ist seit über 30 Jahren eines feste Einrichtung in der Stadt und der allerletzte Anlaufpunkt für massiv benachteiligte Jugendliche. In der Werkstatt arbeiten 60 bis 70 Jugendliche und zwei von drei Jugendlichen wird durch die Jugendwerkstatt ein Zugang in die Arbeitswelt ermöglicht. Die Jugendwerkstatt befindet sich in Trägerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung mbh die zu 80 Prozent von der Stadt Duisburg gehalten wird, einer Kommune in Haushaltssicherung.

Aufgabe der ist es arbeitslose Menschen (...) durch intensive Ausbildung, Qualifizierung, Arbeitsvermittlung, und Beschäftigungsprojekte auf den Einstieg oder die Rückkehr in den Arbeitsmarkt vor[zubereiten] (vgl. http://www.duisburg.de/micro2/gfb/unternehmen/wir/wir.php)

Mit Schreiben vom 10.10.2011 informierte die die Lokalpolitik und Familienministerin Schäfer (SPD) über die bevorstehende Schließung, da die den bisherigen Eigenanteil von 120.000 Euro nicht aufbringen könne. Das Anschreiben der verwies auf die Fördergrundsätze des Kinder- und Jugendförderplans NRW, der keine höhere Förderung mehr vorsehe. Bisher hat Familienministerin Schäfer auf die drohende Schließung der Jugendwerkstatt nicht reagiert.

Auch Innenminister Jäger (SPD), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der scheint die Schließung der Jugendwerkstatt bereitwillig hinzunehmen. Der NRZ gegenüber rechtfertigte er die Schließung mit den Worten: Wir müssen diesen Schritt machen, wir können uns Aufgaben, die Verluste einfahren, in der kleinen nicht mehr leisten. Und kündigte zudem betriebsbedingte Kündigungen innerhalb der an (vgl. http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/gfb-in-duisburg-macht-ihre-jugendwerkstatt-dichtid6028392.html).

Dieses Verhalten führender Vertreter/innen der Landespolitik überrascht vor allem deshalb, weil die Vermeidung sozialer wie finanzieller gesellschaftlicher Folgekosten durch soziale Problemlagen und die Erhöhung der Chancengerechtigkeit von Kindern und Jugendlichen durch präventive Sozialpolitik nach Vorgaben von Ministerpräsidentin Kraft (SPD) die Leitlinie ihrer Landesregierung sein soll. Unter dem Motto Kein Kind zurücklassen kündigt die

Landesregierung beständig an, die soziale Infrastruktur auf eine Förderung von Kindern und Jugendlichen hin auszurichten, um diese bei Problemen frühzeitig auffangen zu können, sie zu fördern und ihre beruflichen Qualifikationen auszubauen. Eben hierfür kommt Jugendwerkstätten eine besondere Bedeutung zu.

Die angekündigte Schließung der Jugendwerkstatt in Duisburg-Hochfeld und die Rolle führender Vertreter/innen der Landesregierung in dieser Angelegenheit lassen jedoch Zweifel am Willen der Landesregierung aufkommen, jenseits von Hochglanzbroschüren, Werbeauftritten und dem x-ten Modellvorhaben, tatsächlich für eine präventive Sozialpolitik einzutreten.

Wir fragen daher die Landesregierung:

1. Mit welchen sozialen wie finanziellen Folgekosten rechnet die Landesregierung bei Schließung der einzigen Jugendwerkstatt in der Stadt Duisburg?

2. Hält Innenminister Jäger (SPD) den Unterhalt einer Jugendwerkstatt für eine Aufgabe, die Verluste einfährt?

3. Sieht Ministerpräsidentin Kraft (SPD) im Sinne ihres Konzeptes der Präventiven Sozialpolitik für die Landesregierung keinerlei Handlungsspielraum um die einzige Jugendwerkstatt in der Stadt Duisburg mit 120.000 Euro aus Mitteln des Landes NRW zu unterstützen?

4. Welche Anstrengungen hat Familienministerin Schäfer (SPD) unternommen, um die einzige Jugendwerkstatt in der Stadt Duisburg zu retten?

5. Welche Anstrengungen hat Innen- und Kommunalminister Jäger (SPD) unternommen, um die einzige Jugendwerkstatt in der Stadt Duisburg zu retten?