Für den Güterverkehr kann aus heutiger Sicht ein Befahren der Brücke nicht bestätigt

Der Ablauf für die Grundsanierung sieht nach heutigem Stand wie folgt aus: Baumaßnahmen in den Sommerferien/Herbstferien - Sanierung der ersten Lager

2013: Baumaßnahmen in den Sommerferien/Herbstferien - Sanierung weiterer Lager Ziel: ab 12/2013 Voraussetzung und Nachweis für Fahrzeuge des EVU Abellio

2014: Weitere Baumaßnahmen und Sanierung der letzten Lager vsl. unter Vollsperrung Ziel: ab 12/2014 Voraussetzung und Nachweis für die zukünftige Streckenklasse zur Aufhebung der Befristung.

2015,2016: Restmaßnahmen, aus heutiger Sicht vsl. ohne umfangreiche betriebliche Einschränkungen.

Für 2014 ist ein Betreiberwechsel zum Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) Abellio vorgesehen. Abellio beabsichtigt, den Fahrzeugtyp UNT 41 mit einem Gesamtgewicht von ca. 100 t und einer max. Achslast von 18 t einzusetzen (erste Daten liegen vor), dies ist bei der anstehenden Sanierung bzw. einem Neubau zu berücksichtigen.

Für den Güterverkehr kann aus heutiger Sicht ein Befahren der Brücke nicht bestätigt werden.

Alle Anschließer bleiben aber angebunden gegebenenfalls über den Umweg Wuppertal/ Remscheid.

Die wichtigste Ostwestfalen durchziehende Schienenverkehrsachse ist die Magistrale Rhein/Ruhr

- Hamm - Hannover - Berlin/Leipzig. Aufgrund der herausgehobenen Bedeutung der Verbindung des größten deutschen Ballungsraums mit der Hauptstadt war sehr früh ein viergleisiger Ausbau des Abschnittes Hamm - Hannover geplant, der zwischen Hamm und Minden auch verwirklicht wurde, durch den Ersten Weltkrieg zum Stillstand kam und dann nicht mehr vollendet wurde.

Im Zuge der Entwicklung des Bundesverkehrswegeplans 1992 mit der damals sehr optimistischen Prognose für den Schienengüterverkehr zeigten sich kapazitive Engpässe sowohl auf dem zweigleisigen Streckenabschnitt Minden - Wunstorf als auch im Knoten Hannover. Zur Auflösung dieser Engpässe wurde die Idee geboren, die Strecke Löhne - Hameln - Elze - Hildesheim Braunschweig zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren, einen zweigleisigen Ausbau der Weddeler Schleife Weddel - Fallersleben anzuschließen und den zusammen mit der genutzten Abschnitt Elze - Nordstemmen auf vier Gleise zu erweitern. Dieses wurde als neues Vorhaben ABS Löhne - Braunschweig - Wolfsburg in den vordringlichen Bedarf des BVWP 92 eingebracht. Dieser Ausbau bot die Möglichkeit, langlaufenden Ost-West-Güterverkehr auf der Magistrale weiträumig um den Knoten Hannover zu fahren, um dort dringend benötigte Kapazität für den Güterverkehr Nordseehäfen - Süddeutschland zu schaffen.

Bei der Entwicklung des BVWP 2003 relativierte sich die Engpassproblematik durch die zurückgenommene Güterverkehrsprognose. Die Neubewertung der ABS ergab mit über 200 Güterzügen einen vorrangigen Bedarf für den zweigleisigen Ausbau des Abschnittes Hildesheim - Groß Gleidingen, der als 1. Baustufe des Gesamtprojektes im vordringlichen Bedarf des BVWP verblieb. Alle übrigen Maßnahmen wurden einer 2. Baustufe zugeschieden.

Die Verkehrsumlegungen zeigten unter den neuen Randbedingungen eine ausreichende Durchlassfähigkeit des Knotens Hannover auf. Es wurde eine infrastrukturelle Erweiterung der Strecke Minden - Haste - (Wunstorf -) Seelze untersucht. Dieses Projekt ABS/NBS Seelze - Wunstorf Minden mit einem NBS-Teil Seelze - Haste und einer Erweiterung Haste - Minden als ABS auf vier Gleise jeweils für eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erbrachte eine höhere Nutzung durch den Güterverkehr als die 2. Baustufe der ABS Löhne - Wolfsburg, erzielte allerdings infolge deutlich höheren Investitionsbedarfs (1 Mrd. Euro gegenüber 780 Mio. Euro) eine schlechtere volkswirtschaftliche Bewertung. Die NBS/ABS Seelze - Minden wurde vom Bund trotzdem in den vordringlichen Bedarf aufgenommen, die 2. Baustufe der ABS Löhne - Wolfsburg dem weiteren Bedarf zugeschieden. Es bestand somit für die OB kein Anlass, Planungsaktivitäten für diese 2.

Baustufe aufzunehmen.

Bei der im November 2010 abgeschlossenen Überprüfung des Bedarfsplans Schiene durch das BMVBS mit der aktuellen Verkehrsprognose 2025 empfehlen die Gutachter, das Ursprungskonzept wieder zu aktivieren, die 2. Baustufe der ABS Löhne - Wolfsburg zu realisieren und die ABS/NBS Seelze - Minden nicht weiter zu verfolgen. Eine formelle Anderung der Zuscheidung vordringlicher/weiterer Bedarf ist damit jedoch nicht verbunden.

Die Empfehlung des BMVBS bedarf weiterer Untersuchungen. Das Zielnetz der Überprüfung des Bedarfsplans zeigt ein Verkehrsvolumen von nur 24 Güterzügen auf der Strecke Löhne - Elze.

Dieser Wert rechtfertigt aus Sicht der OB AG keinen zweigleisigen Ausbau.

Derzeit finden weder für die 2. Baustufe der ABS Löhne - Wolfsburg noch für die ABS/NBS Seelze - Wunstorf - Minden Planungsaktivitäten statt. Beide Projekte konnten nicht in der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes dotiert werden. Im Abschnitt Löhne - Hameln ist ein Mitteleinsatz aus Mitteln des GVFG oder der nicht vorgesehen. Im Rahmen der Instandhaltung der Bestandsstrecke werden für die Strecke Löhne - Elze im Geschäftsjahr 2011 etwa 1,3 Mio. Euro aufgewendet.

Im SPNV ist auf dem Abschnitt Löhne - Hameln mit einem RB-Verkehr im Stundentakt (16 Zugpaare) das Zielkonzept erreicht, darüber hinausreichende Bestellwünsche der Aufgabenträger sind nicht bekannt, Güterverkehr findet nur von Löhne her zur Bedienung des zwischen Vlotho und Rinteln befindlichen Kohlekraftwerkes Veltheim statt. Hieraus ergeben sich somit keine Notwendigkeiten für weitere Ausbaumaßnahmen.

Auf dem Magistralabschnitt Minden - Hannover ist das Zielkonzept im Wesentlichen erreicht, allerdings bestehen hier Wünsche zur Optimierung durch Verstärkungen der RE-Linien und der S-Bahn-Linie S 1, die ohne infrastrukturelle Erweiterungen dieses Abschnittes nicht umsetzbar sind. Hinsichtlich verschiedener Ansinnen, die ABS/NBS Seelze - Wunstorf - Minden nachträglich in das Zielnetz 2025 der Überprüfung des Bedarfsplans Schiene aufzunehmen, ist zu bedenken, dass die Überprüfung des Bedarfsplans abgeschlossen und eine nachträgliche Aufnahme durch das BMVBS unwahrscheinlich ist.

Das BMVBS hat jedoch mitgeteilt, dass bei den gerade anlaufenden Arbeiten zur Entwicklung eines neuen BVWP 2015 beide Projekte erneut untersucht werden sollen. Die OB Netz AG hat in Abstimmung mit dem BMVBS in Aussicht gestellt, Variationen des Projektzuschnittes sowohl der ABS Löhne - Wolfsburg als auch der ABS/NBS Seelze - Minden mit dem Ziel einer Projektoptimierung zu entwickeln. Hieraus könnte sich eine veränderte Priorisierung im neuen BVWP sowie dem sich im Gesetzgebungsverfahren anschließenden neuen Bedarfsplan Schiene ergeben.

Aussagen zur Realisierung der genannten Projekte sind derzeit nicht möglich. Entscheidungen dazu fallen in die Zuständigkeit des BMVBS.