Hydrologie und Abflussgeschehe

Laut den Gewässersteckbriefen zu den nördlichen sonstigen Maaszuflüss~n handelt es sich beim Straelener Leitgraben und der Spanischen Ley um reine Flachlandfließgewässer.

Demgemäß fehlen ihnen die extremen Hochwasserabflüsse, wie sie für gebirgsbeeinflusste Gewässer typisch sind. Auf der anderen Seite ist aber auch die Niedrigwasserführung wesentlich geringer als in mittelgebirgsbeeinflussten Gewässern. Da der Nierskanal der Hochwasserentlastung der Niers dient, ist seine Wasserführung vom Abschlag aus der Niers abhängig. Pegelmessstellen des Landes sind an diesen Gewässern nicht vorhanden.. Das Abflussgeschehen im Bereich der südlichen sonstigen Maaszuflüsse wird wesentlich von der weitgehend durch einen Gewässerausbau mit Reg.elprofilen geprägten Struk~ur, von Querbauwerken sowie untergeordnet von Hochwasserrückhaltebecken be~inflüsst. Hinzu kommen die. Einflüsse durch stark versiegelte Flächen, z. B. beim Rodebach im Bereich und in den Bereichen von Aachen

Ein Pegel existiert nur für den Rodebach (AEo = 64,56 km2), hier liegt der langjährige mittlere bei 8,72 m3/s.

Die erfassten Hochwasserereignisse an den genannten Maaszuflüssen und den Nebengewässern sind in Kapitel 4 zusammengestellt. 3.2.5.3 Vorhandene Hochwasserschutzplanungen

Im Teileinzugsgebiet sonstige Maaszuflüsse liegen keine Hochwasseraktionspläne oder Hochwassergefahrenkarten vor.

Bearbeitungsgebiet Rhein

Teileinzugsgebiete des Rheins und Anteile in.NRW

Das Flussgebiet des Rheins wird nach hydrografischen und naturräumlichen Merkmalen in neun - meist internationale - Teileinzugsgebiete (Bearbeitungsgebiete) aufgeteilt. Der Rheinhauptstrom mit seinen Zuflüssen ist in sechs Abschnitte (Alpenrhein/Bodensee, . Hochrhein, Oberrhein, Mittelrhein, Niederrhein, Deltarhein) unterteilt worden. Die drei größten Nebenflusseinzugsgebiete - Neckar, Main und Mosel-Saar - stellen separate Einheiten dar. In diesen Bearbeitungsgebieten stimmen sich die Staaten und beteiligten Bundesländer oder Regionen über Fragen der Bewirtschaftung grenzüberschreitend ab.

NRW hat Anteile an den Bearbeitungsgebieten

Mittelrhein-Mosel

Niederrhein

Deltarhein

Diese Bearbeitungsgebiete sind gemäß EG-VYRRL in NRW in Teileinzugsgebiete unterteilt worden.

Entwurfsfassung Februar 2011 22

MKULNV: Bericht zur vorläufigen Bewertung nach der EG-HWRM-RL Tabelle 3-2: Teileinzugsgebiete des Rheins in NRW nach EG-WRRL Flussgebietseinheitenbzw. Teileinzugsgebiet Bearbeitungsgebiete nach EG-WRRL Deltarheinzuflüsse, Ijsselmeerzuflüsse. Deltarhein NRW.llständigauf deutschem Hoheitsgebiet. Der weitaus größte Teil des Bearbehungsgebiets liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen (rund 18, .200 km2), kleinere Gebietsanteile (rund 650 km2) am südlichen bzw. südwestlichen Rand des Bearbeitungsgebiets Niederrhein liegen im Bundesland Rheinland-Pfalz, ein sehr kfeiner Gebietsanteil (O,68km2) liegt im Bundesland Hessen.

Die Lauflänge des Rheins innerhalb des Bearbeitungsgebiets beträgt 226,3 km. Als wichtigs. te Zuflüsse inNRW sind Sieg, Erft, Wupper, Ruhr, Emscher und Lippe zu nennen. Das Ar.beitsgebiet Rheingraben-Nord umfasst den Rhein selbst und die direkt zufließenden. kleineren Fließgewässer, die nicht Teil der vorangehend genannten bedeutenderen Zuflüsse sind.

Naturräumlich und hinsichtlich. seiner hydrographischen Gliederung wird das Bearbeitungsgebiet Niederrhein von den folgenden naturräumlichen Einheiten dominiert:

Niederrheinische Bucht (Tiefland) Westfälische Bucht, Münsterländer Kreidebecken (Tiefland)

(Mittelgebirge)

Im Bearbeitungsgebiet Niederrhein befinden sich. insgesamt 669 natürliche Fließgewässer, welche selbst ein Einzugsgebiet von mehr als 10 km2 besitzen.

Klimatisch ist das Arbeitsgebiet Niederrhein eindeutig atlantisch geprägt, d. h. regenreiche, vergleichsweise milde Winter undmaßig warme Sommer bestimmen im Mittel die vorherrschenden Wetterlagen.

Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 846 mm/a, wobei die Niederschlagsverteilung in Abhängigkeit von Relief und Exposition stark variiert. So werden in den trockeneren Teilen der Westfälischen Bucht nur rund 750 mm/a erreic~t, während die höheren Mittelgebirgslag~n Niederschläge von über 1.000 mm/a aufweisen.

Der Rhein erreicht das Niederrheingebiet, das an der Landesgrenze.zwischen und Nordrh~in-Westfalen bei Bad-Honnef beginnt, mit einer mittleren Abflussmenge MO von 2.040 m3/s, der mittlere Niedrigwasserabfluss MNO liegt bei 896 m3/s, der mittlere Entwurfsfassung Februar 2011.

MKULNV: Bericht zur vorläufigen Bewertung nach der EG~HWRM-RL Hochwasserabfluss MHQ bei 6.240 m3/s, sodass ein relativ ausgeglichenes Abflussverhalten. vorliegt(Pegel Andernach/Rhein, Zeitreihe von 1931bis 2001).

Im weiteren Verlaufnimmt der Rhein die bedeutenden Zuflüsse Sieg, Wupper und Ruhr aus dem rechtsrheinischen Schiefergebirge auf, die aufgrund der hydrologischen Verhältnisse natürlicherweiseeine hohe Dynamik der.Abflüsseaufweisen. Insbesondere Ruhr und Wupper weisen Jedoch eine durch Talsperren auf, die natürliche Dynamik überprägt.

Die aus dem nach Norden anschließenden Tiefland zufließenden Flüsse Emscher unq Lippe werden hydrologisch natürlicherweise von den aufnah.mefähigen Lockergesteinsauflagen und unterlagernden Deckgebirgsschichten geprägt. Die Lippe weist zudem einen deutlichen Karsteinfluss auf.

Die linksseitigen Rheinzuflüsse kommen im Vergleich zu den rechtsseitigen aus deutlich abflussschwächeren Einzugsgebieten. Als größter linksseitiger Zufluss ist die Erft zu nennen, deren stark durch bergbauliche Tätigkeiten im mittleren Einzugsgebiet überprägt wird. .

Kurz vor Austritt aus dem Bearbeitungsgebiet (das an der deutsch7niederländischen Grenze bei Bimmen/Lobith endet) zeigt der Rhein am Pegel Hees (AEo =6640 kin2;. Reihe 1931 bis 1998) die folgenden Abflusswerte: mittlerer Niedrigwasserabfluss MNQ =1.030 m3/s, mittlere Abflussmenge MQ =2.270 m3/s, mittlerer Hochwasserabfluss MHQ =6.550 m3/s. Das Abflussregime wird durch die Zuflüsse zunehmend pluviäler, d.h. durch lang anhaltende Winterhochwasserphasen geprägt, wobei der nivale der Alpen durch ausgedehnte Früh.jahrshochwasserbis in den Deltarhein getragen werden kann.

Insgesamt leben im Bearbeitungsgebiet Niederrhein12,8 Mio. Menschen, die Bevölkerungsdichte entspricht 655 E/km2, die Einwohnerdichte liegt damit deutlich über dem Landes: durchschnitt von 524 E/km2 Mit jeweils rund 30 % Flächenanteil dominieren die Wald-/Forstfläche und Ackerland. Diese Wald-und Forstflächen - ebenso wie die Bereiche mit Grünlandnutzung

- sind überwiegend in den Festgesteinsregionen des Rheinischen Schiefergebirges (insbesondere Arbeitsgebiete Ruhr, Wupper, Sieg) vorzufinden, während die Ackerflächen insbesondere die Nutzung in den Tieflandbereichen dominieren.

Siedlungsflächen sowie Flächen mit Industrie und Gewerbe nehmen insgesamt einen Flächenanteil von rund 15 % des Bearbeitungsgebiets ein. Als größte Ballungsräume sind hier das Ruhrgebiet mit einer sehr hohen Siedlungsdichte (mehr als 2.000 Einwohner pro km2) mit Flächenanteilen von bis zu 50 % sowie die Rheinschiene zu nennen (vgl. Anlage 6).

Die Beschreibungen der Einzugsgebiete stammen im Wesentlichen aus den Ergebnisberichten zur Bestandsaufnahme zur EG-Wasserrahmenrichtlinie (MUNLV 2005) sowie den Steckbriefen der Planungseinheiten inden nordrhein-westfälischen Anteilen von Rhein, Weser; Ems und Maas (MUNLV 2009b).

Rheingraben Nord

Einzugsgebiet und Gewässer

Mit einer Einzugsgebietsgröße von 3.319 km2 umfasst das Arbeitsgebiet. Rheingraben-Nord in etwa 1,8 % der Fläche der Flussgebietseinheit Rhein)und rund.17,5 % der Fläche des Bearbeitungsgebiets Niederrhein. Das Arbeitsgebiet Rheingraben-Nord beinhaltet kein Februar 2011 24