Hydrologie und Abflussgeschehen

Die Flussgebietseinheit Erft liegt großklimatisch in der temperierten humiden Zone Mitteleuropas mit ausgeprägter, aber nicht sehr langer kalter Jahreszeit. Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt circa 650 mm. Die Hauptnieden:;chlagszeft ist der Sommer. Am trockensten sind die Wintermonate.

Hydrologie und Abflussgeschehen. Die Erft ist von extremen Abflusssituationen geprägt, wobei extreme Hochwasser überwiegend aus lokalen Starkniederschlägen im Sommerhalbjahr im Erfteinzugsgebiet entstehen. wurde bereits früh für die Wasserkraftnutzung umgebaut, was eine Sohlanhebung zur Folge hatte und schließlich zur Eindeichung der Erft in Hochlage über der Aue. Als Folge davon konnte Hochwasser nicht ordnungsgemäß abgeführt werden. Im Rahmen der Erftmelioration, die zwischen 1860 und 1866 durchgeführt wurde, wurde zur Ableitung der Sommerhochwasser unterhalb der Teilung Gymnicher und Türnicher Mühlengraben an Wehr I ein Flutkanal im tiefsten Teil der Niederung angelegt (Erftverband 2009).

Der mittlere Hochwasserabfluss MHQ am Pegel mit einer oberirdischen Ein- zugsgebietsfläche von AEo = 1.595 km2 zeigt die Beeinflussung durch die Einleitungen von den Tagebauen und ist für zwei Zeiträume angegeben (Zeitreihe von: 1.968 bis 2001), (Zeitreihe von 1996 bis 2001: 23,3 m3/s).

Im Erfteinzugsgebiet befinden sich zwei Talsperren und eine Anzahl an Hochwasserrückhaltebecken.

Vorhandene Hochwasserschutzplanungen

Für die Erft wurde kein Hochwasseraktionsplan erstellt. Gefahrenkarten nach Landesstandard liegen für die Erft (bis Bedburg), am Rotbach und am Veybach vor.

Einzugsgebiet und Gewässer

Das Bearbeitungsgebiet Niederrhein umfasst mit 18.950 km2 rund 10 % der Fläche der Flussgebietseinheit Rhein. Das Arbeitsgebiet Ruhr umfasst rund 2,4 % der Fläche der Fluss. und rund 24 % der Fläche des Bearbeitungsgebiets Niederrhein.

Die Ruhr entspririgt nördlich von Winterberg im Hochsauerlandkreis in einer Höhe von 674 m Ü. NHN in mehreren Quellarmen. Die Ruhr mündet in einer Höhe von 17 m Ü. NHN bei Duisburg in den Rhein. Die Ruhr hat eine Lauflänge von 219 km und wird aus einer Fläche von 4A85 km2 gespeist.

Der Oberlauf der Ruhr (bis einschließlich der Einmündung der Möhne) hat mit seinem Einzugsgebiet von etwa 1.060 km2 eine Fließlängevon etwa 79 km. Die wichtigsten Nebenflüsse des Oberlaufs sind von Süden zufließend die Henne, die Wenne und die Röhr sowie von Norden zufließend die Möhne.

Der Mittellauf der Ruhr erstreckt sich zwischen Möhnemündung und Wehr Wetter. Hier sind die wichtigsten Nebenflüsse die Hönne, der Baarbach, die Lenne und die Volme.

Mit dem Zufluss der Lenne wird die Ruhr wesentlich durch deren Abflussregime beeinflusst.

Im Unterlauf der Ruhr sind die wichtigsten Zuflüsse Elbsche, Oelbach, Pleßbach, Paasbachl Sprockhöveler Bach; Deilbach, Hesperbach, Oefter Bach, Rinderbach und Rumbach.

Mit Ausnahme vo.n 4 km2 liegt das gesamte Einzugsgebiet im Bundesland. Es berührt neun Flächenkreise (Ennepe-Ruhr-Kreis, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Kreis Mettmann, Oberbergischer Kreis, Kreis Olpe, Kreis Recklinghausen, Kreis Soest, Kreis Unna) so wie neun kreisfreie Städte (Bochum, bo.rtmund, Duisburg, Essen, Ha, gen, Herne, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, Wuppertal). Die Flächenkreise umfassen insgesamt 61 kreisangehörige Ko.mmunen.

Im Ruhreinzugsgebiet befinden sich insgesamt 124 natürliche Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als 10 km2. Von den Gewässern des Bearbeitungsgebiets Ruhr sind in der 2., Bewertungsstufe insgesamt 99 Gewässer mit 1616 km Gewässerlängeuntersucht wo.rden. Die untersuchten Gewässer der 2. Bewertungsstufe sind in der Tabelle Anlage 10 aufgeführt.

Flächennutzung, Topografie, Geologie und Klima wirtschaftliche Nutzungen geprägt. Bis Olsberg ist das Ruhrtal nur dünn besiedelt und nur mäßig durch menschliche Einflüsse bestimmt. Von dort an beginnt eine zunehmende Verdichtung der Besiedlung. Der westliche Teil des Ruhreinzugsgebiets gehört zum Ruhrgebiet, welches als größtes europäisches Industriegebiet etwa 5 Mio. Einwo.hner umfasst. Er ist daher in seiner Landnutzung sehr stark durch städtische und industrielle Bereiche bestimmt. Unmittelbar nÖrdlich des Mündungsbereiches der Ruhr grenzt der Ruhrorter Hafen an, der durch gewerbliche und industrielle Flächen geprägt ist. Die Flächenanteile der Flächennutzungen betragen im Mittel für Wald 51,7 %, für Ackerflächen 13,2 %, für Grünland 18,4 % und für städtische Flächen 15,0 % (ATKIS). Im Einzugsgebiet der Lenne sind die Wald- und Ackerflächenanteile noch deutlich höher.

Die Bevölkerungszahl im gesamten Einzugsgebiet beträgt circa 2,128 Mio. Einwohner. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von circa 474 E/km2, die Einwohnerdichte liegt damitunter dem Landesdurchschnitt von 524 E/km2. Im Einzugsgebiet der Lenne ist die Bevölkerungsdichte etwas geringer (312 E/km2).

Der No.rdrand des Ruhr-Einzugsgebiets stellt naturräumlich die Grenze zwischen Rheinischem Schiefergebirge und Westfälischer Bucht dar. Das Teileinzugsgebiet der Ruhr umfasst gro.ße Teile des rechtsrheinischen Schiefergebirges mit den Landschaftsräumen Sauerland, Niederbergisches Land, Teile des Südrands des Münsterländer Kreidebeckens (Hellweg-Haarstrang) und einen kleinen Teil des Niederrheinischen Tieflands.

Im Süden wird das Einzugsgebiet der Ruhr vom niederbergischen Hügelland und Ro.thaargebirge geprägt. Nach Norden grenzen die Lössebene der, Hellwegzo.ne und no.ch weiter nördlich die Emscherniederung bis zur Lippe an. Der Westen ist naturräumlich dem Niederrheinischen Tiefland zuzuo.rdnen.

Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt mit 1.057 mm/a mittelgebirgstypisch ho.Ch (auf der Basis der Zeitreihe 1927bis 2000). Im Einzugsgebiet der Lenne werden durchschnittlich zwischen 1.100 und 1.400 mm/a Niederschlag pro Jahr gemessen.

Insgesamt ist das Abflussgeschehen in der Ruhr maßgeblich von der Steuerung der Talsperren im Oberlauf abhängig.

Die erfassten Hochwasserereignisse an der Ruhr und den Nebengewässern sind in Kapitel 4 zusammengestellt.

Vorhandene Hochwasserschutzplanungen Für die Ruhr und die Lenne wurden jeweils für den Hauptlauf Hochwasseraktionspläne erstellt. Weiterhin sind für diese Gewässer abschnittsweise und für, einige Nebengewässer Gefahrenkarten nach Landesstandard erstellt worden.

Einzugsgebiet und Gewässer

Das Arbeitsgebiet Emscher umfasst rund 0,46 % der Fläche der Flussgebietseinheit Rhein und rund 4,53 % der Fläche des Bearbeitungsgebiets Niederrhein.

Das gesamte Arbeitsgebiet liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Es berührt 4 Flächenkreise (Kreis Recklinghausen, Kreis Wesei, Ennepe-Ruhr-Kreis, Kreis Unna) sowie 9 (Dortmund, Herne, Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop, Essen, Mülheim a. d. Ruhr, Oberhausen, Duisburg). Die Flächenkreise umfassen insgesamt 13kreisangeh5rige Kommunen.

Die Emscher entspringt unmittelbar östlich von Dortmund in der Gemeinde Holzwickede auf einer Höhe von rund 144 m ü. NN und mündet bei einer Höhe von 20 m ü. NN bei in den Rhein;

Die Emscher hat eine Lauflänge von 83,2 kill. Ihre ehemaligen Unterläufe, die Alte Emscher und die Kleine Emscher, entwässern direkt in den Rhein und gehören daher nicht mehr zum Einzugsgebiet der Emscher, wurden aber dem Arbeitsgebiet Emscher zugeordnet. Dieses wird aus einer Fläche von 858 km2 gespeist.

Der Oberlauf der Emscher erstreckt sich von der Quelle bis etwa zum Bach-Fluss-Übergang bei der Mündung des Herrentheyer Bachs und hat mit seinem Einzugsgebiet von etwa 190 km2 eine Fließlänge von etwa 28,6 km. Die wichtigsten Nebenläufe im sind der Hörder Bach, die Schondelle, der Rüpingsbach, der Roßbach und der Nettebach.

Der Mittellauf der Emscher erstreckt sich bis zur Einmündung der Boye. Hier sind wichtige Nebenbäche von Süden zufließend, der Landwehrbach, .der Ostbach, der Hüller Bach und der Schwarzbach und von Nordender Herdicksbach, der der Resser Bach, der Holzbach und der,Lanferbach. Mit dem ZUfluss des Hüller Baches und der Boye wird die Emscher wesentlich durch deren Abflussregime beeinflusst.

Im Unterlauf der Emscher sind die wichtigsten Zuflüsse die Berne von Süden und der Hand, bach von Norden kommend.