Überschwemmungsgebiete

Dokumente zu historischen Hoehwasserereignissen für das Teileinzugsgebiet der Hase lagen nicht vor und wurden somit in der Datensammlung nicht erfasst.

Für alle fünf Gewässer des Teileinzugsgebiets wurden preußische Überschwemmungsgebiete ermittelt und dokumentiert, am Hirschebach hur für den Unterlauf und am Leedener Mühlenbach nur für ein kleineres Teilstück am Unterlauf.

Im Bereich der Rur wurden 18 Ereignisse in der Datenbank erfasst. Zehnmal war dielndebetroffen, fünfmal die Vieht, zweimal der Iterbach und einmal die Urft. Teilweise handelt es sich hierbei um Ereignisse, die an mehreren Gewässern gleichzeitig auftraten: Inde und Vicht (auch Vichtbach) 1890, Dezember 1960 und Januar 1965; Iterbach und Inde Mai 1983 und Februar 1984 und Urft, Vicht, Inde am 28.9.2007.

Diese Aufzählung beinhaltet auch das Ereignis vom 28./29.9.2007, dass zu einem Jahrhunderthochwasser an Inde, Urft und Vicht führte.

Drei der in der Datensammlung erfassten Hochwasserereignisse an der Inde gelten gemäß Gewässerkundlichem Jahrbuch zu den zweit-, viert- undachthöchsten Ereignissen am jeweiligen Pegel.

Für Inde, Kalibach, Olef, Rur, Vicht, Wehebach, Urft und Wurm wurden preußische Überschwemmungsgebiete ermittelt und dokumentiert. Das höchste bekannte und weitgehend dokumentierte Hochwasserereignis an der Inde und der Vicht-ist das Ereignis von 1890, weiches die Grundlage der Kartierung der Überschwemmungsgebiete durch die preußische. Landesaufnahme von 1910/1913 darstellt.

Niers:

Im Bereich der Niers wurde ein St;:lrkregenereignis im August 2007 in der Datenbank erfasst.

Der höchste Abfluss wurde am Pegel Goch/Niers im Jahr 1960 mit 42,4 m3/s gemessen.

Die Gründung des Niersverbandes 1927 durch preußisches Gesetz mit dem Ziel der Hochwasserabflussregelung zeigt, dass an der Niers Hochwasserprobleme existierten.

Seit dem 13. jahrhundert wurde die bis dahin mäandrierende Niers, nach und nach an den Talrand verlegt und begradigt, um Fallhöhe für Mühlenanlagen zugewinnen.

Bereits vor der Industrialisierung entstanden dadurch erhebliche Hochwasser- und Überflutungsprobleme.(Niersverband 2010)

Schwalm: Dokumente zu historischen Hochwasserereignissen für das Teileinzugsgebiet der Schwalm lagen nicht vor und wurden somit in der Daterisammlung nicht erfasst.

Die Hochwassergefährdung an der Schwalm kann laut Hochwasseraktionsplan Schwalm als gering eingestuft werden. Im Unterschied zur Schwalm verursacht der Beeckbach seit Jahrzehnten im Stadtgebiet Hochwasserschäden.

Es gibt ein preußisches Überschwemmungsgebiet für die Schwalm etwa ab Einmündungsbereich Beeckbach.

Sonstige Maaszuflüsse, nördlicher und südlicher Teil Dokumente zu historischen Ereignissen für das Teileinzugsgebiet lagen nicht vor. Ebenfalls wurden keine preußischen Überschwemmungsgebiete ausgewiesen.

Bearbeitungsgebiet Rhein

Rheingraben-Nord

Für das Teileinzugsgebiet Rheingraben-Nord sind 37 Ereignisse an 7 verschiedenen Gewässern dokumentiert worc;len. 22 Ereignisse betreffen den Rhein, wobei insbesondere die Stadt Köln historische Hochwasserereignisse gut dokumentiert hat.

Das älteste hier erfasste Ereignis von 1342 ist eines der wenigen Sommerhochwasser am Rhein. Es gilt als ein ganz verheerendes, ja das schrecklichste Hochwasser überhaupt mit hunderten Toten. Dieses Hochwasser lag in der Größenordnung eines. Das Ereignis im Februar 1374 erreichte den höchsten Wasserstand in historischer Zeit (Schmidt 2002). Die höchsten Hochwasserwellen am Rhein entstanden meist im Zusammenhang mit Eisstand, wie 1784. Auch heute sind solche Situationen nicht ausgeschlossen, doch durch die schnelleren Fließzeiten, die Wärmeeinleitungen und die besseren Möglichkeiten, das Eis gezielt zu zerkleinern, kann dieses Risiko. als gering.eingeschätzt werden.

Weitere Hochwasser am Pegel Köln(Rhein (Erfassung zwischen 1930 und 2004), die in der Datensammlung erfasst wurden, werden im Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch.als das zweithöchste (Januar 1995); dritthöchste (Dezember 1993), siebthöchste (Mai 1983) und neunthöchste Hochwasser (April 1983) klassifiziert.

Am Rhein entwickelt sich Hochwasser langsam, die hohen Wasserstände können aber über mehrere Wochen erhalten bleiben.

Am Niederrhein sind die Winterhochwasser die maßgeblichen Hochwasser, sie entstehen zumeist, wenn in den Monaten Januar und Februar die Schneeschmelze mit anhaltenden. Niederschlägen zusammenfällt (LUA NRW 2002).

Bei den Rheinhochwassern sind insgesamt häufiger Todesfälle dokumentiert (in 8 von 22 Fällen).

Andere von Hochwasser betroffene Gewässer dieses Bearbeitungsgebiets sind die Anger, Düssel, Mehlemer Bach, Itter, Rahmer Bach und der Schwarzbach. Am Schwarzbach wurden die Hochwasser am Pegel Erkrath von 1961 als zweithöchstes Ereignis zwischen 1952 und 2004 und von 1980 als höchstes Ereignis eingeordnet. An vielen kleinen Fließgewässern entstehen Hochwasser überwiegend durch kleinräumigere Niederschlagsereignisse hoher Ergiebigkeit. (MUNLV 2009c).

Im Teileinzugsgebiet Rheingraben-Nord wurden an folgenden Gewässern preußische Überschwemmungsgebiete ausgewiesen: Angerbach, Düssel und am Rhein südlich von Düsseldorf bis zur rheinland-pfälzischen. Landesgrenze.

Für das Teileinzugsgebiet der Sieg wurden 12 Ereignisse.an 9 verschiedenen Gewässern dokumentiert.

Die Dokumentation der Hochwasser wird im Hochwasseraktionspli:ln Sieg für den Sieghauptlauf geführt, u. a. das höchste gemessene Hochwasser von 1984, welches am Mittel- und Unterlauf einer Jährlichkeit von seltener als HQ100 entsprach.

Als Beurteilung.sgründlagen lagen Seobachtungswerte aus einem Beobachtungszeitraum der Pegel über circa 50 Jahre vor. Weiterhin liegt eine Auswertung der höchsten Abflüsse an Pegeln mitsamt der Extremwertstatistik vor. Hochwasser treten überwiegend von Dezember bis Februar auf, generell im Winterhalbjahr (Ausnahme 1998).

Zu nennen sind die Winterhochwasser.1970 am Eipbach und 1984 an der Sieg. An den Pegeln Weidena!J, Eitort, Kaldauen und St.:Augustin-Menden war dieses Ereignis das höchste Ereignis zwischen 1950/1952/1968 und 2005, Weiterhin sind die Sommerhochwasser 2002 an der Sieg und 2007 an der Littfe und das Starkregenereigriis im Juni 2005 am Jabach zu. nennen.

Das Starkregenereignis vom 3.5.2001 führte gleich an mehreren Gewässern zu einem Jahrhunderthochwasser: Agger, Alpebach, Bröl und Wiehl. Auch hier gab es Todesopfer. Das Starkregenereignis vom 21./22.8:2007 bedingte Hochwasser an Agger, Eipbach und Sülz.

Im Teileinzugsgebietder Sieg wurden an 25 Gewässern preußische Überschwemmungsgebiete festgesetzt, darunter sind die Sieg und die größeren Nebenflüsse wie Agger, Bröl und Sülz.

Wupper Wenige Dokumente sind zu dem großen VVupperhochwasser von 1852 und zu dem Hochwasser im November 1890, das von starkem Frost begleitet war, zu finden

Bei der Hochwasserkatastrophe von 1946 hatte die Wupper einen Abfluss von 210 m3/s Kluser Brücke in Wuppertal-Elberteld.

Seit der Inbetriebnahme der Wupper-Talsperre ist es.nicht mehr zu solchen bedrohlichen gekommen. Insbesondere durch den Rückhalt der Wupper-Talsperre konnten Hochwasserspitzen seit Ende der 1980er Jahre deutlich abgemildert werden. ÄI;>flüsse von bis zu 80 bzw. 90 m3/s kommen bisweilen vor, sind aber noch nicht bedrohlich.

Der höchste Abfluss am Pegel Kluser Brücke seit Inbetriebnahme der Wupper-Talsperre waren 116 m3/s (1. bis 5. März 1999).

Am 6.8.2007 entstand durch einen Starkregen an drei Gewässern im Teileinzugsgebiet der Wupper Hochwasser: am Eschbach, am Morsbach und an der Wupper.

An Wupper, Eschbach, Kerspe und Dhünn wurden preußische Überschwemmungsgebiete ausgewiesen.

Von den 41 zum Erft-Teileinzugsgebiet gehörenden Gewässern wurden 9 Gewässer mit . Hochwasserereignissen in der Datensammlung erfasst.

Bereits aus dem Mittelalter sind schadenbringende Hochwasserereignisse überliefert. Eines der verheerendsten Ereignisse an der Erft ereignete sich am 7. Juli 1416 in Bad Münstereifel Entwurtsfassung Februar 2011 51