Rettungshunde und deren Organisation in Bayern

Rettungshunde erfüllen im Unglücks- und Katastrophenfall eine wichtige Aufgabe. Dies zeigt sich immer wieder bei Verschüttungen und Erdbeben.

Ich frage deshalb die Staatsregierung:

1. Wie viele ausgebildete und geprüfte Rettungshunde gibt es in Bayern?

2. Gibt es für Rettungshunde in Bayern eine Prüfungsordnung, ein anerkanntes Ausbildungs- und Qualifizierungskonzept mit staatlich anerkannten Nachweisen?

3. Kann eine Rettungshundestaffel Mitglied in einem Stadtoder Kreisfeuerwehrverband werden?

4. In welchen Organisationen oder Verbänden sind in Bayern Rettungshundeführerinnen und -führer organisiert und welche werden vom Freistaat Bayern im Bereich des Katastrophenschutzes und Rettungswesens anerkannt bzw. zum Einsatz gefordert?

5. Sieht die Staatsregierung Handlungsbedarf zur Stärkung der Organisation und Qualifizierung von Rettungshunden?

Antwort des Staatsministeriums des Innern

Zu 1.: In Bayern sind ausgebildete und geprüfte Rettungshunde hauptsächlich bei den Hilfsorganisationen, dem Technischen Hilfswerk (THW) und der Bayerischen Polizei vorhanden.

So verfügen die Hilfsorganisationen (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) über 126 Rettungshunde (einschließlich 43 Lawinensuchhunden der Bergwacht), das THW über 6 eigene Rettungshunde und die Bayerische Polizei über 12

Diensthunde, die auch als Rettungshunde geschult und geprüft sind.

Zu 2.: Die Ausbildung und Prüfung der Rettungshunde erfolgen nach organisationsinternen, verbindlich festgelegten Prüfungsordnungen.

Zu 3.: Nach der uns vorliegenden, vom Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. empfohlenen Mustersatzung für Kreis-/Stadtfeuerwehrverbände kann eine Rettungshundestaffel als eingetragener Verein förderndes Mitglied eines Stadt- oder Kreisfeuerwehrverbandes werden. Über die Aufnahme entscheidet das zuständige Verbandsorgan.

Zu 4.: In Bayern sind Rettungshundeführerinnen und ­führer vor allem Mitglied in den unter Ziffer 1 genannten Organisationen. Daneben gibt es eine Reihe privater Staffeln, die zum Beispiel im Bundesverband für das Rettungshundewesen e.V. Mitglied sind.

Im Rahmen der allgemeinen Katastrophenschutzplanung sind Rettungshundestaffeln erfaßt. Die erforderlichen Daten über Erreichbarkeit und Alarmierung der Staffeln stehen allen Katastrophenschutzbehörden in Bayern im Rahmen des EDV-Systems BASIS zur Verfügung.

Zu 5.: Hoher Ausbildungsstand und Einsatzwert der Rettungshunde sind in Bayern durch die oben angeführten Organisationen und Verbände gewährleistet. Den hervorragenden Ruf haben die Rettungshunde bei den jüngsten Katastropheneinsätzen, wie zum Beispiel in der Türkei, eindrucksvoll unter Beweis gestellt.