Der Mittelzu und abfluss an EUPrämien in den einzelnen Landkreisen Bayerns lässt sich derzeit nicht genau

2. das Modell der regional einheitlichen Flächenprämie

3. das vom Bauernverband in die Diskussion gebrachte und von Bayern im Agrarausschuss des Bundesrates zur Abstimmung gestellte dauerhafte Kombimodell angewandt wird.

Antwort des Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten vom 28.06.

Der Mittelzu- und -abfluss an EU-Prämien in den einzelnen Landkreisen Bayerns lässt sich derzeit nicht genau ermitteln.

Zum jetzigen Zeitpunkt stehen uns genaue Daten für solche Direktzahlungen zur Verfügung, die in den vergangenen Jahren über die bayerische Zahlstelle bereits ausgezahlt wurden.

Das sind die Ackerprämien und die pro Kopf gewährten Tierprämien. Die über die Bundeskasse ausgezahlten Direktzahlungen für Trockenfutter, Hopfen und Kartoffelstärke lassen sich derzeit nur relativ ungenau den Landkreisen zuordnen. In einem, für eine ausreichend abgesicherte Auswertung unakzeptabeln Graubereich befinden wir uns jedoch, wenn wir die Milchprämie abschätzen und landkreisscharf zuordnen sollen. Derzeit stehen uns nur landkreisbezogene Zahlen für die jährliche Milchanlieferung zur Verfügung.

Grundlage für die Prämienberechnung ab 2005 sind jedoch die Anlieferungs-Referenzmengen, die deutlich von den gelieferten Mengen abweichen können. Gesicherte Daten zu den Anlieferungs-Referenzmengen der einzelnen Landkreise werden zur Zeit von den Molkereien über die HIT-Datenbank erfasst. Stichtag für die Meldungen ist der 31. Juli 2004.

Erst im Anschluss daran können die Landkreisdaten mit ausreichender Genauigkeit berechnet werden.

Vorbehaltlich des Ergebnisses einer exakten Auswertung lassen sich dennoch bereits jetzt einige tendenzielle Aussagen treffen:

Etwa 35 Landkreise erhalten mit dem Modell der regional einheitlichen Flächenprämie ca. 97 Mio. weniger an Direktzahlungen als im Betriebsmodell. Davon gehen ca. 75 Mio. an die gleiche Zahl Gewinnerlandkreise und ca. 22 Mio. fließen an andere Bundesländer.

Das bedeutet

­ für jeden Euro, den die Landwirte eines Landkreis mehr erhalten, verlieren die Landwirte eines anderen Landkreis ca. 1,30 Euro, oder

­ mit jedem Hektar, der mehr Direktzahlungen erhält, gibt die bayerische Landwirtschaft die Direktzahlungen für etwa 0,33 ha an andere Bundesländer ab.

Die Landkreise, die mit dem Modell der regional einheitlichen Flächenprämie gewinnen, liegen überwiegend in Grünlandgebieten, die Verliererlandkreise überwiegend in Ackerbaugebieten. Voraussichtlich werden bereits Landkreise mit relativ geringem Ackeranteil wie der Landkreis Unterallgäu zu den Verlierern gehören. Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass die Gewinnerlandkreise bereits jetzt ca. 50 Mio. mehr an Ausgleichszulage und KULAP-Mitteln erhalten als die Verliererlandkreise, die durch das Modell der regional einheitlichen Flächenprämie insgesamt knapp 100 Mio. weniger an Direktzahlungen erhalten werden.