Forschungskontakte

Zwischen den Hochschulen in Ostbayern und im MOERaum bestehen bereits zahlreiche intensive Forschungskontakte, von denen insbesondere die Folgenden hervorzuheben sind:

1) Otto-Friedrich Universität Bamberg:

· Stabilitätspakt Südosteuropa, Projekt mit den Universitäten Budapest (Ungarn), Tirana (Albanien), Universität Sarajewo (Bosnien), Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, Prof. Dr. Heinz-Dieter Wenzel

· Kontakte nach Kraków, Poznan (Polen), Belarus, Lehrstuhl für Soziologie II, Prof. Dr. Richard Münch

· Kontakte zu Polen und Tschechien, Prof. Dr. Manfred Dauses (Europarecht)

· Kontakte zu Polen, Ungarn, Slowenien und der Ukraine.

Prof. Dr. Wolfgang Viereck (Anglistik)

· Zusammenarbeit der Theologen mit Polen, mit der Universität Opole in den Fächern Fundamentaltheologie und Theologie der Ökumene, Kirchengeschichte und Religionspädagogik (Veröffentlichungen, Symposien, Doktorandenaustausch), mit der Universität Poznan (Kirchenrecht, Neues Testament), mit der Universität Szczecin (v.a. Prof. Dr. Wolfgang Klausnitzer, seit 1997 Ehrendomherr der Szczeciner Erzdiözese)

· Zusammenarbeit des Lehrstuhls für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur (Prof. Dr. Ortwin Beisbart) mit der Karlsuniversität Prag (Tschechien), mit den Universitäten Opole und Nysa (gemeinsame Projekte zum Essayistischen Schreiben) sowie Wroclaw (Exkursion)

· Kooperation der Professur für Deutsche Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Helmut Glück) mit dem Lehrstuhl für Germanistik der Universität Olomouc, Tschechien

· Kontakte zu den Universitäten Opole, Poznan und Torun (Polen) in den Sozial-, Sprach-, Kultur- und Wirtschaftswissenschaften

· Kontakte zur Karlsuniversität Prag (Tschechien) in den Sozial-, Sprach-, Kultur- und Wirtschaftswissenschaften

2) Universität Bayreuth:

· Internationales Graduiertenkolleg der Chemie mit Beteiligung von Bayreuth, Poznan (Polen), Strasbourg

· Wissenschaftliche Kontakte im Bereich Chemie mit Litauen (Technische Universität Kaunas), in der Mikrometeorologie (Polen), in der Umweltchemie (Polen, Tschechien), in der Mathematik und den Rechtswissenschaften (Universität Poznan, Polen)

· Studierenden- und Doktorandenaustausch im Fach Umweltchemie und Ökotoxikologie mit der Karlsuniversität Prag, Tschechien, und der Technischen Universität Gdansk, Polen

· Schwerpunkt Tschechien beim Lehrstuhl Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung, Prof. Dr. Jörg Maier (Hg. der Arbeitsmaterialien zur Raumordnung und Raumplanung, z. B. Heft 194: Mögliche Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf Bayern und Böhmen. Bayreuth 2000)

· Kontakte zur Akademie der Wissenschaften ­ Institut für Entomologie, Budweis, Tschechien im Bereich Biologie

· Kontakte zur Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Prag

· Kontakte zur Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest

3) Universität Passau:

An der Universität Passau bestehen im Bereich der wissenschaftlichen Zusammenarbeit insbesondere folgende Kontakte:

· Universität Opole/Polen (Institut für Germanistik)

· Katholische Universität Lublin/Polen (Institut für Polonistik),

· Universität Warschau/Polen (Institut für Ukrainistik),

· Universität Györ/Ungarn (Ansprechpartner: Prof. Dr. Alois Woldan, Ost-Mitteleuropa-Studien)

· Universität Constantin Filozof, Nitra / Slowakische Republik (Germanistik)

· Kontakte zur Südböhmischen Universität Ceske Budejovice/Tschechien im Fach Kath. Theologie

· Lehrenden- und Studierendenaustausch mit der Westböhmischen Universität Plzen/Tschechien in den Rechtswissenschaften

· Kontakte zur Karlsuniversität Prag/Tschechien in verschiedenen Fachbereichen

4) Universität Regensburg:

· Zahlreiche Partnerschaften und Institutskontakte, u.a. in Slavistik, Germanistik, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Vergleichende Kulturwissenschaften, Evangelische Theologie, Chemie, Physik, Biologie, Psychologie mit Hochschulen in Polen (Jagiellonen Universität Kraków, Universität Gdansk, Universität Lodz, Adam Mickiewicz Universität Poznan, Nicolas Copernicus Universität Torun, Universität Wroclaw), Ungarn (Budapest), Tschechien (Masaryk Universität Brno, Südböhmische Universität Ceske Budejovice, Westböhmische Universität Plzen, Institut für Chemische Technologie Prag, Karlsuniversität Prag) und der Slowakischen Republik (Universität Bratislava)

· Osteuropainstitut Regensburg/Passau e.V. Ziel: Völkerverständigung durch wissenschaftliche Betätigung

· Nachwuchsforschergruppe (Volkswagen Stiftung): Kleine Kulturen Mittel- und Osteuropas

· Halbes Slowakisch-Lektorat der Slowakischen Republik

5) Universität Würzburg:

· Institut für Slawistik

· Europäisches Jean-Monnet-Zentrum

· Juristische Fakultät: Lehrstuhl für Völkerrecht, allgemeine Staatslehre, deutsches und bayerisches Staatsrecht und politische Wissenschaften: Entwicklung rechtsstaatlicher und demokratischer Strukturen in den Ländern Osteuropas und in Entwicklungsländern; Aktuelle Fragen des Volksgruppen- und Minderheitenschutzes; Russlands Reform auf dem Prüfstand

· Philosophische Fakultät I im Institut für Slawistik: Wissenschaftliche Erforschung und Vermittlung der slawischen Sprachen und Literaturen; Landeskunde sowie Kultur- und Geistesgeschichte der slawischen Völker; Schwerpunkte: Russische Literatur- und Kulturgeschich te, Literatur der russischen Moderne und Avantgarde, Polnische Literatur der Romantik und Moderne

· Philosophische Fakultät II im Institut für Geschichte: Geschichte des ehemaligen Brandenburg-Preußen, Deutsch-ostmitteleuropäische Geschichte der Frühen Neuzeit, Oberschlesien, Volksabstimmung 1921; Schwerpunkte Verfassungsgeschichte, Universitäts- und Wirtschaftsgeschichte

· Philosophische Fakultät II im Institut für Politische Wissenschaft (Professur für internationale Beziehungen): Integrationsforschung, insbesondere Europäische Außenund Sicherheitspolitik sowie institutionelle/konstitutionelle Weiterentwicklung der Europäischen Union; Nationale, europäische und internationale Umweltpolitik, Frankreichforschung; Föderalismus- und Dezentralisierungsforschung

· Institut für Soziologie/Lehrstuhl für Soziologie II: Drei Projekte integrierender Schwerpunkt Europäische Integration:

­ Osterweiterung der EU:

Die Osterweiterung der EU wurde im Mai 2004 vollzogen. Trotz der Zustimmung in den Beitrittsländern gibt es dort ein immenses Widerstandspotenzial, das die Integration auf Dauer zum Scheitern bringen könnte. Über dieses Potenzial weiß man noch viel zu wenig, wobei Polen den größten Problemfall darstellt.

In Polen existiert eine jahrhundertalte Widerstandskultur, auf deren Basis man sich zurzeit gegen die EU wendet. Die DFG hat das Projekt Nationalismus und kulturelles Gedächtnis: Polen vor der Osterweiterung der EU bewilligt. Dieses Projekt trägt insofern bereits zur Profilbildung der Universität Würzburg bei, als es mit dem Forschungsverbund Ost- und Südosteuropa (FOROST) kooperiert. Um die Resultate auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, steht das Projekt in einer beratenden Beziehung mit der populärwissenschaftlichen Zeitschrift GEO.

­ Europa als Mnemotop: Kulturtourismus als Programm europäischer Identitätsbildung:

Der Irak-Krieg hat im Mai 2003 führende europäische Intellektuelle veranlasst, die Bildung eines europäischen Identitätsbewusstseins zu fordern, das für die Integration der EU und deren Behauptung in einer globalisierten Welt unabdingbar sei. Dabei haben sie

­ ebenso wie die bisherige Forschung zum Thema europäische Identität ­ übersehen, dass die EU bereits entsprechende Maßnahmen implementiert hat, die man auf ihre Resultate hin hätte befragen können, um den tatsächlichen Stand der Identitätsbildung in Erfahrung zu bringen. Zu diesen Maßnahmen gehören die Programme des Kulturtourismus (Europäische Kulturstraßen, Kulturstadt Europa), die Europa zu einer Gedächtnislandschaft (Mnemotop) machen, um den Europäern das Bewusstsein für die Kontinuität einer als gemeinsam erachteten kulturellen Tradition zu vermitteln. Das Projekt mit dem Titel Europa als Mnemotop: Kulturtourismus als Programm europäischer Identitätsbildung soll diese Programme evaluieren. Die Antragstellung ist zu 90 % abgeschlossen; der Antrag wurde im Februar 2004 der DFG zur Begutachtung vorgelegt

­ Projekt Europa im Museum: zur Inszenierung transnationaler Identität:

Eine weitere identitätsbildende Maßnahme stellt die Gründung von Europa-Museen dar, wie das Musee de l?Europe in Brüssel, das Musee des Civilizations de l?Europe et de la Mediterranee in Marseille und das Museum europäischer Kulturen in Berlin, wo europäische Selbstbilder entworfen und in Szene gesetzt werden. Das Projekt mit dem Titel Europa im Museum: zur Inszenierung transnationaler Identität soll die Konzepte und Ausstellungen dieser Museen evaluieren.

· Gerhard-Möbus-Institut für Schlesienforschung an der Universität Würzburg

· Ostkirchliches Institut der bayerisch-deutschen Augustinerprovinz an der Universität Würzburg

· Germanistische Forschungskooperation mit den Universitäten Opava und Ostrava (Tschechien), Opole (Polen), Presov (Slowakische Republik), Veszprem (Ungarn) sowie Rumänien und Samara (Russische Föderation) mit Studierenden- und Dozentenaustausch; Schwerpunkte: Kontrastive Kollokationsanalyse, Kontrastive Textkorpora, Kontrastive Studien zum Deutschen (Ansprechpartner Prof. Dr. Werner Wegstein, Prof. Dr. Richard Norbert Wolf, Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft)

6) Fachhochschule Deggendorf:

· Kontakte nach Polen zur Schlesischen Technischen Universität Gliwice in Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau sowie zur Hochschule für Geistes- und Wirtschaftswissenschaften in Lodz

· Kontakte in die Slowakische Republik zur Technischen Universität Bratislava im Fach Bauingenieurwesen

· Kontakte nach Tschechien zur Mendel Universität Brno im Fach Betriebswirtschaftslehre, zur Westböhmischen Universität Plzen und zur Tschechischen Akademie der Wissenschaften im Fach Elektrotechnik

7) Fachhochschule Amberg-Weiden:

· Kontakte nach Polen zur Schlesischen Technischen Universität Gliwice in Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau sowie zur Hochschule für Geistes- und Wirtschaftswissenschaften in Lodz

· Kontakte in die Slowakische Republik zur Technischen Universität Bratislava im Fach Bauingenieurwesen

· Kontakte nach Tschechien zur Mendel Universität Brno im Fach Betriebswirtschaftslehre, zur Westböhmischen Universität Plzen und zur Tschechischen Akademie der Wissenschaften im Fach Elektrotechnik

8) Fachhochschule Hof:

· Kooperation mit Tschechien im Fach BWL/Management (Westböhmische Universität Plzen) und im Fachbereich Textiltechnik und -gestaltung (Technische Universität Liberec)

· Kooperation mit der Slowakischen Republik im Fachbereich Wirtschaft (Universita Mateja Bela v Banskej Bystrici)

· Kooperation mit Polen im Fachbereich Wirtschaft (Wyzsza Szkola Biznesu ­ National Louis University und Wirtschaftsakademie Krakau)

· Kooperation mit Ungarn im Fachbereich Wirtschaft (Budapest Business School, College of Management and Business Studies Budapest und College of Comerce, Catering and Tourism)

9) Fachhochschule Regensburg:

· Kontakte nach Tschechien im Fach Betriebswirtschaftslehre zur Hochschule für Wirtschaft Prag und zur Westböhmischen Universität Plzen in den Fächern Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau 10) Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt:

· Kontakte nach Polen zur Universität Zielona Góra im Fach BWL, nach Litauen zur Technischen Universität Vilnius im Fach Wirtschaftswissenschaften und nach Ungarn zur Universität Pecs im Fachbereich Elektrotechnik

Um die Forschungszusammenarbeit zu stärken und weiter auszubauen, wurden und werden derzeit insbesondere folgende Maßnahmen ergriffen:

­ Errichtung eines Ost-West-Schwerpunkts an der Universität Regensburg als interkulturelle Plattform für Kommunikation und Austausch: Kernpunkt ist das im April 2002 neu gegründete so genannte Ost-West-Zentrum EUROPAEUM, das neben externen Drittmittelgebern und dem Eigenbeitrag der Universität auch vom Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert wird. Es koordiniert u. a. die Forschung zu Mittel-, Ost- und Südosteuropa und organisiert Stipendienaufenthalte von Studierenden und Dozenten. Das Europaeum wird durch die ebenfalls in jüngerer Zeit eingerichteten wissenschaftlichen Kooperations- und Austauschbereiche BOHEMICUM (in Zusammenarbeit mit der Universität Passau) und SLOVAKICUM unterstützt.

­ Einrichtung eines Zentrums für Ost- und Südosteuropa: Durch den Umzug und die räumliche Zusammenführung derzeit in München angesiedelter außeruniversitärer Institute mit dem Schwerpunkt Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg wird ein neues Zentrum für Ost- und Südosteuropa entstehen, das in enger Kooperation mit bayerischen Universitäten einen weiteren wichtigen Beitrag zur Stärkung der auf das künftig erweiterte Europa ausgerichteten Forschungsaktivitäten in Bayern leisten wird.

­ Einrichtung des Bayerischen Forschungsverbunds Ost- und Südosteuropa (FOROST): FOROST hat sich in den ersten beiden Jahren seiner Arbeit mit den Auswirkungen der Transformation und Öffnung der ehemaligen Planwirtschaften befasst und dabei auch zu erwartende Folgewirkungen für Unternehmen und Bevölkerung in Bayern analysiert. Seit April 2003 liegt der Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit von FOROST u. a. auf den wirtschaftlichen, rechtlichen, gesellschaftlichen und politischen Faktoren und Bedingungen erfolgreicher europäischer Integration. Mit den Themenfeldern Interessensausgleich, Vertrauen, Zivilgesellschaft und Identität untersucht dieser Verbund in interdisziplinärer Zusammenarbeit der Universitäten München, Regensburg und Bayreuth, Collegium Carolinum München, Osteuropa-Institut München, Südost-Institut München, Institut für Ostrecht München und Ungarisches Institut München Schlüsselthemen, die über Erfolg oder Misserfolg der Osterweiterung entscheiden könnten. In vielfältigen Veranstaltungen wird Vermittlung und Vernetzung der Themenfelder realisiert. Aus der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Projekte hat sich ein breites und stabiles Netz europäischer wissenschaftlicher Kooperation ­ sowohl auf Studenten- wie auch Professorenebene ­ etablieren können.

­ Einrichtung des Elitestudiengangs Osteuropastudien: Die LMU München, die FAU Erlangen-Nürnberg und die Universität Regensburg richten derzeit im Rahmen des Elite-Netzwerks Bayern unter Federführung des Historischen Seminars der LMU einen Elitestudiengang Osteuropastudien ein. Hier entsteht in enger Vernetzung mit osteuropäischen Universitäten (insbesondere mit der Karls-Universität Prag) und mit Ost-Europa-Institut, Collegium Carolinum, Südost-Institut, Institut für Ostrecht, Europaabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek und FOROST ein Ausbildungsangebot, das einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung des gegenseitigen Verstehens durch die Heranbildung von Eliten leisten wird.

­ Einrichtung einer Plattform für ein Ost-West-Kompetenznetzwerk: Hier sollen die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft stärker vernetzt werden.

Ziel ist nach einem entsprechenden Ministerratsbeschluss vom 25. Mai 2004 die Errichtung einer Kommunikations- und Kooperationsplattform in Form von Internetauftritten, Kongressen, Newsletters, Kooperationsforen usw., durch die die vorhandenen Kompetenzen im Hochschul- und Wirtschaftsbereich insbesondere in Ostbayern besser genutzt werden sollen. Die Plattform soll durch die Beiträge der Partner in Wissenschaft und Wirtschaft (im STMWFK durch Einbindung von BAYHOST, im durch Invest-in-bavaria) getragen werden und neue Potenziale der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Hochschulen mit den Partnern in den MOE-Ländern, aber auch unter Einbindung der vorhandenen Westkontakte, erschließen, wobei der Bereich Technik und Naturwissenschaften hier naturgemäß einen Schwerpunkt bilden wird.

Damit wurden und werden auch im Forschungsbereich zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, die gewährleisten, dass der ostbayerische Raum sich als Drehscheibe zwischen Ost und West den Herausforderungen der EU-Osterweiterung stellen und diese als Chance nutzen kann.

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, die von der schriftlichen