Grundschule

Zu 4. b): Grundsätzlich steht das umfangreiche Programm für Existenzgründer der Bayerischen Staatsregierung auch dem Nachwuchs der Rock- und Popmusikszene offen. Dazu gehören u.a. das Coaching-Programm für die Beratung von jungen Unternehmen in der Anfangs- und Wachstumsphase, das bayerische Internetportal für Unternehmensgründer Stand-up-in-Bayern oder die sog. Gründeragenturen, die auch Existenzgründern im Bereich Musikwirtschaft offen stehen. Spezielle Angebote für den Nachwuchs der Rockund Popszene existieren nicht.

Zu 4. c):

Im schulischen Musikunterricht aller Schularten wird der Bereich der Rock- und Popmusik vor allem in der Mittelstufe (Jahrgangsstufen 7 mit 9) unter folgenden Gesichtspunkten thematisiert, u.a.:

· praktisches Singen und Musizieren von Rock- und Popsongs vergangener Zeiten und der Gegenwart, damit verbunden die Theorie (Ablauf, Melodiebildung, Harmonisierung, Begleitschemata, Rhythmen, Instrumente, Band)

· Geschichte der Rock- und Popmusik

· Auseinandersetzung mit besonderen Idolen, Stars der Rock- und Popmusik

· Hörverhalten bei Jugendlichen

· zeitgemäße Herstellung und Aufnahmetechniken von Musik

Nicht zuletzt durch den Aufschwung des sog. Klassenmusizierens und das rapide Anwachsen der Big-Bands ist Popularmusik als Aktivposten an bayerischen Schulen ständig präsent.

Eine explizite Beschäftigung mit Pop-/Rockmusik, die in Bayern produziert wurde, ist in den Lehrplänen nicht vorgesehen und wird auch nicht für sinnvoll gehalten. Hier entscheidet der einzelne Musiklehrer nach regionalen Besonderheiten selbstständig (z.B. Einbeziehung von mundartlicher Popularmusik oder Stilelementen bayerischer Volksmusik wie Instrumentarium etc. z. B. bei Hans Jürgen Buchner alias Haindling).

Darüber hinaus werden in fast allen Schularten (außer Grundschule) Arbeitsgemeinschaften in Form von Schulbands angeboten. Diese werden von Lehrkräften betreut und finden bei Festen der Schule und im Ort der Schule in der Regel zahlreiche Auftrittsmöglichkeiten.

Ziele des schulischen Musikunterrichts im Bereich der Rockund Popmusik sind u.a.:

· Kennenlernen einiger Entwicklungslinien

· Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen

· Beobachtung von Stilen, Trends und Berufsfeldern des aktuellen Musikmarktes

· Kritische Wahrnehmung der Medien (Einfluss, Wirkung)

Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat im Juli 2003 einen Landesbeauftragten für Rock- und Popmusik ernannt. Seine Aufgabe ist die systematische Förderung und Qualitätsverbesserung von Popularmusik an bayerischen Schulen, darunter u.a. · Aufbau eines Netzwerks Rockmusik

· Herstellung von Kontakten zu außerhalb der Schule stehenden Institutionen

· Angebote in der regionalen Lehrerfortbildung

· Zusammenarbeit mit der ABMI (Arbeitsgemeinschaft bayerischer Musikinitiativen)

· Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie zur Berufsförderung für Nachwuchsmusiker im Popularmusikbereich.

Geplant ist der zügige Aufbau einer Arbeitsgruppe Popularmusik für bayerische Schulen, die in jedem Regierungsbezirk einen Ansprechpartner für die Schulen zur Verfügung stellt.

Information und Beratung in der Popularmusik in Bayern

Zu 5. a):

Eine maßgebliche Rolle bei Beratung und Informationsbeschaffung spielt heutzutage das Internet.

Mit dem Rock.Büro SÜD/ABMI verfügt Bayern über ein qualifiziertes Beratungs-, Informations- und Serviceangebot im Bereich der Rock- und Popmusik, das auch im Internet vielfältige Beratungsmöglichkeiten anbietet. Das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst stellt die Mittel für einen Rockbeauftragten des zur Verfügung.

Zudem gibt es im Bezirk Unterfranken einen Popularmusikbeauftragten, der für Informationen und Beratung der Rockund Popmusikszene zur Verfügung steht. Eine solche Einrichtung vor Ort in jedem Bezirk Bayerns wäre grundsätzlich wünschenswert.

Auch finden an den Berufsfachschulen für Musik regelmäßig Infotage, Workshops und weitere Angebote zur Fortbildung im Bereich Rock/Pop statt.

Zu 5. b):

Hier wäre insbesondere die Einrichtung einer interaktiven Internetseite mit entsprechender Vernetzung wünschenswert.

Zu 6.: Im Jahr 2003 hat die Staatsregierung eine Initiative für die angemessene Berücksichtigung neuer deutschsprachiger Musikproduktionen im Radio gestartet. Zu dieser Zeit war die Musikindustrie auch von starken Umsatzrückgängen betroffen.

Im Juli 2003 hat Staatsminister Erwin Huber die Vertreter der Musikbranche zu einem Runden Tisch eingeladen mit dem Ziel einer verstärkten Präsenz deutschsprachiger Rockund Popmusik im Radio. Am Runden Tisch sind die Hör funkprogramme des Bayerischen Rundfunks, Antenne Bayern, die bayerischen Lokalradios, Musikkünstler, die deutschen Phono-Verbände und die Musikindustrie vertreten.

Die Gespräche am Runden Tisch wurden 2004 fortgeführt und fanden am 7. April 2005 zum dritten Mal statt.

Eine Reihe der am Runden Tisch vereinbarten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt.

Nach einer vom Bayerischen Rundfunk zusammen mit der Musikszene und der Tonträgerindustrie durchgeführten Bestandsaufnahme deutschsprachiger Rock- und Poptitel wurden im Sender Bayern 3 zusätzliche Sendeflächen für neuere deutschsprachige Musikproduktionen eingerichtet. Bayern 3 platziert jede Woche mindestens einen neuen deutschsprachigen Musiktitel. Das Programm Bayern 2 hat im Sommer 2004 eine neue tägliche Programmstunde für deutsche Musikproduktionen geschaffen.

Antenne Bayern hat mit der Sound-Garage eine für junge Künstler eingerichtet. Inzwischen haben mehr als 2.000 deutsche und bayerische Bands ihre Titel auf die Plattform gestellt. Die Musik von 61 dieser Bands wird laufend im Programm von Antenne Bayern gespielt.

Auch mehrere flankierende Maßnahmen zum Runden Tisch wurden vereinbart.

So hat der Bayerische Rundfunk im November 2004 in seinen Studios in München die zweite Rock- und Popnacht veranstaltet. Bei diesen Großveranstaltungen hat die deutschsprachige junge Musikszene die Möglichkeit, vor einem breiten Publikum aufzutreten. Die Rock- und Popnacht wurde jeweils in den Programmen des Bayerischen Rundfunks live übertragen. Der Verband Bayerischer Lokalrundfunk (VBL) und die Lokalradios in Bayern haben im Sommer 2004 verstärkt lokale Rock- und Popkonzerte unterstützt und diese Ereignisse im Radio sowohl musikalisch als auch redaktionell begleitet.

Der Bayern hat zusammen mit dem Rockbüro-Süd und einer namhaften Musikfortbildungseinrichtung 38 Workshops und Seminare veranstaltet, bei der junge Bands in den Bereichen Musikmanagement und Musiktechnik in 15 bayerischen Städten geschult wurden. Am 8. März 2005 hat Herr Staatsminister Huber die Deutsche POP-Akademie für Film-, Werbe- und Popularmusik in Eichenau eröffnet.

Die Präsenz deutschsprachiger Musik im Radio konnte inzwischen messbar gesteigert werden. Generell spielen die Radiosender in Deutschland wieder mehr deutschsprachige Musiktitel. Die Anteile, die sich im einstelligen prozentualen Bereich bewegen, konnten bei vielen Sendern immerhin verdoppelt werden.

Auch die deutschsprachige Musikwirtschaft hat im Laufe des Jahres 2004 Aufwind bekommen. Nachdem Anfang letzten Jahres in der wirtschaftlich schwierigen Situation der Musikwirtschaft vielen deutschen Künstlern die Plattenverträge von den Musikverlagen gekündigt wurden, konnten sich deutsche Bands im Laufe des Jahres wieder auf dem Plattenmarkt durchsetzen. Begünstigt wird diese Entwicklung auch durch Preisverleihungen, z. B. die Echo-Auszeichnung einer jungen deutschen Rockband. Deutsche Rock- und Popbands verzeichnen derzeit einen Höhepunkt in den Hit- und Verkaufslisten.