Lehrpläne

Hinzu kommt, dass einiges von dem restlichen Stoff aus 1992 auf andere Jahrgangsstufen verteilt und noch dazu unter anderen Überschriften eingeordnet wurde.

Aus diesen Gründen sind die Umfänge 1992/2003 auf der Ebene der einzelnen Jahrgangsstufen oder der Überschriften von Teilgebieten nicht sinnvoll vergleichbar. Statt dessen findet sich im folgenden eine Auflistung auf der Ebene der Spiegelstriche über die gesamten Lehrpläne 5-11 von 1992 und 2003 hinweg.

Stoff aus dem Ethiklehrplan 1992, der heraus genommen wurde

­ Wahrnehmung als grundlegende Weltbegegnung

­ Ordnung des Zusammenlebens (Rücksicht, Hilfsbereitschaft, Umgangsformen)

­ richtige und falsche Verhaltensweisen (z.B. bei Schwierigkeiten anderer; Beispielgeschichte vom barmherzigen Samariter u.a.)

­ Schuldgefühl und Reue

­ Moral im Straßenverkehr

­ Gleichnisse, Parabeln, Märchen und Fabeln zum Verhältnis des Menschen zu Natur, Tier und Gesellschaft aus verschiedenen Kulturen

­ Symbole und Bilder religiöser und profaner Art

­ Mythen: Sehnsucht nach Unsterblichkeit u.a.), Verlangen nach unvergänglicher Liebe (Orpheus und Eurydike u.a.) Frage nach dem Ursprung des Bösen (Büchse der Pandora; Versuchung im Paradies u.a.)

­ Bedeutung von Erfolgserlebnissen für die menschliche Entwicklung

­ wechselseitige Erwartungen im Zusammenleben von Kindern und Erwachsenen

­ Aufgaben von Eltern und Kindern in der Familie

­ Toleranz in der Familie

­ verschiedene Fähigkeiten eines Menschen (Schule, Hobby u.a.)

­ äußere Norminstanzen

­ Beurteilung von Handlungen aus verschiedenen Perspektiven (als Verursacher, als Betroffener, als Begünstigter u.a.)

­ verschiedene Kriterien zur Bestimmung von Schuld: Lebensalter, Einsicht, Absicht u.a.

­ Wiedergutmachung

­ altägyptischer Polytheismus: tier- und menschengestaltige Gottheiten

­ griechischer Polytheismus: olympische und nichtolympische Götter

­ Mysterienkulte: sterbende und auferstehende Gottheiten

­ Bundesschluß zwischen Gott und Mensch

­ Behinderte, Kranke, Alte und Einsame in unserer Gesellschaft

­ Probleme ausländischer Arbeitnehmer

­ Probleme von Kindern bei uns und in anderen Ländern

­ Probleme von Menschen in anderen Ländern (Hunger, Krieg, Verfolgung u.a.)

­ Hilfsmöglichkeiten (persönlich; durch Hilfsorganisationen; öffentliche Initiativen u.a.)

­ Außergewöhnliche Lebensweisen: Philosophen, Philanthropen

­ Helden in Mythos und Sage: Gilgamesch, Herakles, Achilles, Siegfried u.a.

­ Helden in modernen Gestaltungen von Comics vheutige Idole, z. B. in den Bereichen Sport,

­ Lernen und persönliche Entfaltung

­ Abhängigkeit der Verhaltensweisen von grundlegenden Einstellungen

­ Informationsgewinnung

­ Entfaltungswünsche junger Menschen

­ Verhaltensweisen für ein menschenwürdiges Zusammenleben

­ Weltentstehungsmythen in verschiedenen Kulturen

­ Tod und Weltende in den Mythen

­ Lebensformen in Frühkulturen (Schamanismus u.a.)

­ Autorität und Religion (Theokratie, Prophetentum u.a.)

­ Friedensbemühungen in der Geschichte

­ Dritte Welt (Entwicklungsländer, Projekte verschiedener Hilfsorganisationen)

­ Unterstützung bei der Sinnfindung (Eltern, Freunde; Partnerschaft u.a.)

­ Sinndeutungen des Lebens in den Weltreligionen: im Hinduismus, Zen-Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus

­ Berufswünsche und -vorstellungen der Schüler

­ Arbeit und Leistung in der Schule

­ körperliche und geistige Arbeit

­ Leistungsdruck, Streß

­ humane Arbeitsbedingungen

­ Probleme der Arbeitslosigkeit, Arbeitszeitverkürzung (Freizeitverhalten) unter ethischen Aspekten

­ Arten von Autorität

­ Sinn von Autorität

­ Ursachen und Erscheinungsformen von Autoritätskonflikten

­ Selbstfindung in Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Autoritätsansprüchen

­ Tugenden und die Regulierung menschlichen Handelns durch sie

­ Kontinuität und Wandel von Tugenden

­ der ethische Sinn von Verantwortung

­ Bewertung der Technik im Wandel der Zeiten (Überblick)

­ verschiedene Einstellungen des Menschen zur Natur

­ die ethische Bewertung moderner Technologien (z.B. Gentechnologie) und die Aufgabe ethisch verantworteter Zukunftsgestaltung

­ die personale Beziehung von Mann und Frau

­ Treue

­ Die Selbstfindung des einzelnen in der Gemeinschaft

­ Ethos und Moral

­ Traditionen

­ wert- und zweckrationales Verhalten

­ ethisches Minimum

­ Werteordnung des Grundgesetzes

­ der Mensch als Person

­ der Mensch als homo faber (Marx u.a.)

­ die Sicht des Menschen in der neueren philosophischen Ethik Stoff, der in den Ethiklehrplan 2003 neu aufgenommen wurde

­ Wahrnehmen des Individuellen und des Allgemeinen (z. B. in der Personwahrnehmung)

­ Wahrnehmung als Erlebnis (z. B. Bilder, Musik, Ruhe)

­ Umgang mit Bedürfnissen: Bedürfnisaufschub, Misserfolgstoleranz; Erfolg, Lebensfreude, Glück

­ Entstehung von Regeln; Arten und Merkmale von Regeln

­ verantwortlicher Umgang mit den Ansprüchen von Bedürfnissen und Regeln

­ erste Einsichten in Bedingungen der Selbstbestimmung (z. B. Wahl von Freundschaften); neue Situationen als Begrenzung und als Freiheit zu Neuorientierung

­ Zusammenhang zwischen freier Entscheidung und Verantwortung (Planung und Zeiteinteilung zur Strukturierung des eigenen Alltags; Umgang mit Trends und Moden)

­ Merkmale von Handlungen: Ziele (Intention), Mittel und Handlungsumstände (Ort, Zeit, Personen u. a.)

­ Freiheit und soziale Verantwortung

­ Freiheit als selbstbestimmtes Handeln; verschiedene Anwendungsfelder wie Straßenverkehr, Natur, Medien

­ Entscheidungskriterien in der Familie: z. B. Gerechtigkeit, Verantwortlichkeit, Selbstbestimmung, Glück

­ spezifische Situationen der Familie, z. B. Alleinerziehende, berufstätige Eltern

­ belastende Situationen: Wohlstandsverwahrlosung und Überbehütung; Arbeitslosigkeit, Armut

­ formelle (z. B. Klasse, Sportverein, Jugendgruppe) und informelle Gruppen (z. B. Clique, Freundeskreis): ihre Zusammensetzung; die Art ihrer Gemeinschaftsbildung, ihrer emotionalen Bindung u. a. ­ Regeln für das Leben in der Gemeinschaft Gleichaltriger: in Fallanalysen Regeln, ihre Entstehung, ihre ethische Legitimation u. a. untersuchen

­ Erfahrung der Gruppe als Lernort und Team (z. B. Mannschaftsspiele; Projektarbeit; Planspiele); Konflikte innerhalb der Gruppe und zwischen verschiedenen Gruppen

­ Rituale und ihre Funktionen (Strukturieren von Abläufen, Symbolcharakter, Stärkung von Gemeinschaftsgefühl)

­ die veränderte Wahrnehmung des anderen: Sexualität als Ausdruck unserer leib-seelischen Existenz

­ Kindheit und Initiationsriten in verschiedenen Kulturen (Konfirmation bzw. Firmung; Bar-Mizwa-Feier im Judentum u. a.)

­ der veränderte Blick auf sich selbst: Stärken und Schwächen der eigenen Person erkennen; Entwicklung einer eigenen Identität durch selbstverantwortliche Lebensgestaltung

­ Freiheit im Widerstreit der Interessen: Einsicht in Grenzen der persönlichen Freiheit und Bereitschaft zur Selbstbegrenzung

­ Bewusstwerden eigener Wertvorstellungen und der anderer (z. B. der Eltern)

­ Achtung der Menschenwürde; Toleranz und Kompromissbereitschaft als Ausdruck der Anerkennung der Freiheit des anderen

­ Vorbilder im Einsatz für andere (historische und aktuelle Beispiele)

­ Konflikte als Chance, z. B. für einen Neuanfang

­ Kenntnis islamischen Lebens und Brauchtums in verschiedenen Ländern (Unterscheidung zwischen traditioneller und pro-westlicher Orientierung u. a.)

­ Ausdrucksformen islamischer Kunst (Sakral- und Profanbauten; orientalische Märchen u. a.)

­ ethische Grundaussagen des Islam und ihre aktuelle Relevanz (ggf. Lektüre von Sure 1 u. a.)

­ Wirkungen des Islam auf Europa in Wissenschaft, Kunst und im täglichen Leben

­ Grundprinzipien rationalen Argumentierens: Folgerichtigkeit, Widerspruchsfreiheit, Wahrheitsverpflichtung; einfache Wahrheitstheorien (z. B. Übereinstimmung von sprachlicher Aussage und Wirklichkeit)

­ moderne Antiutopien, z. B. ein entsprechendes Jugendbuch, lesen (ggf. in Auszügen) und ihre ethische Aussage beschreiben und analysieren

­ Merkmale und Erscheinungsformen von so genannten Sekten, Psychogruppen und neureligiösen Bewegungen (Erfahrungsberichte von jugendlichen Aussteigern u. a.)

­ Funktionen und Risiken jugendlicher Gegenwelten

­ Merkmale und Bedeutung von Freundschaften

­ Merkmale der Liebe; Verantwortung und Wahrung der Würde des Partners als Grundlagen aller mitmenschlicher Beziehungen; Folgen unerwiderter Liebe

­ gleichgeschlechtliche Partnerschaft als Thema unserer Gesellschaft

­ Strukturmodell einer Umweltethik entwickeln (Komponenten, Prioritätensetzung, Entwicklung von Vorzugsregeln u.a.); Einbeziehen des Handlungsbegriffs

­ Gründe für die Faszination von Esoterik, Okkultismus und Spiritismus; Kriterien für eine Orientierung auf dem Psychomarkt

­ Buddhas Lehre von den vier edlen Wahrheiten und dem Mittleren Weg

­ Sinnsuche in der Philosophie und Sinnfindung in Grenzsituationen (z. B. Kierkegaard, Bonhoeffer, V. E. Frankl)

­ Arbeit: ausgewählte Problemfelder: z. B. soziale Gerechtigkeit, Globalisierung, Umwelt, Arbeitsplatzerhaltung, Werbung

­ Argumentieren am Beispiel des antiken Tugendbegriffs: Arete als Funktionsbestimmung; Verbindung von Tugend und Glück; Stärken und Schwächen des Konzepts analysieren

­ Modell einer Entscheidungsfindung (z. B. Problemfeststellung, Situationsanalyse, Alternativen, Normenprüfung, Urteil, Angemessenheitskontrolle) als Basis einer rationalen Handlungsweise