Studierende

Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt:

Frage 1. Wie viele Studierende nehmen an der Universität des 3. Lebensalters (U3L) in Frankfurt teil?

Wie ist deren altersmäßige Zusammensetzung?

Im Wintersemester 2005/2006 waren 2.760 Studierende eingeschrieben. Im Wintersemester 2004/2005 waren 2.867 Studierende eingeschrieben; die altersmäßige Zusammensetzung schlüsselt sich wie folgt auf: Älteste Studierende = 92 Jahre, ältester Studierender = 89 Jahre, Durchschnittsalter = 66 Jahre.

Grafik Studierende im Wintersemester 2004/2005: Siehe Anlage.

Frage 2. Wie hat sich die Teilnehmerzahl in den letzten zehn Jahren entwickelt?

Entwicklung der Zahl der Studierenden: Siehe Anlage.

Die Teilnehmerzahl hat sich von im Wintersemester 1992/1993 rund 1. auf 2.760 im Wintersemester 2005/2006 gesteigert, regelmäßig im Sommersemester sinkt die Zahl der Teilnehmer ab. Insgesamt steigt die Teilnehmerzahl kontinuierlich an.

Frage 3. Welche Zugangsvoraussetzungen werden für das Studium benötigt?

Es bestehen keine formalen Zulassungsbedingungen bezüglich Alter und Schulabschluss. Vorausgesetzt wird allein die Bereitschaft, an einem wissenschaftlichen Dialog teilzunehmen, in Seminaren aktiv mitzuarbeiten und die eigene Bildung voranzubringen. Den Studierenden der Johann-WolfgangGoethe-Universität steht die Teilnahme an den Veranstaltungen ohne besondere Anmeldung (und kostenlos) offen.

Frage 4. Welche Fächer können im Rahmen der U3L in Frankfurt studiert werden?

Worin bestehen ihre fachlichen Schwerpunkte?

Die Teilnahme an der "U3L" ist nicht mit einem curricularen Studium gleichzusetzen. Die Teilnehmenden wählen aus dem Angebot aus und setzen jeweils eigene Schwerpunkte. Eine Übersicht über die Bereiche und die Themen ist als Anlage beigefügt.

Frage 5. In welcher Form ist die U3L an den Regelbetrieb der Goethe-Universität angebunden?

Die "Universität des 3. Lebensalters an der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main e.V." ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Frankfurt am Main, dessen Satzung die Arbeit der Gremien des Vereins sowie die Mitgliedschaft regelt. Zurzeit ist die "U3L" als eine "mit der Universität verbundene Einrichtung" über diverse Kooperationen auf Verwaltungs- und auf Fachbereichsebene eingebunden; z. B. über die Organisation von Stiftungsgastdozenturen und Stiftungslehraufträgen oder durch die Teilnahme am übergeordneten Projekt "Forum Alterswissenschaften und Alterspolitik".

Frage 6. Verfügt die U3L über ein eigenes Lehrpersonal und wie viele Professoren aus dem Regelbetrieb der Goethe-Universität unterrichten in ihren Veranstaltungen?

Die "U3L" vergibt jedes Semester Lehraufträge und verpflichtet dafür Lehrpersonal auf Honorarbasis. Außerdem organisiert sie Vortragsreihen und wissenschaftliche Tagungen. Vor allem im Rahmen der Vortragsreihen werden Professorinnen und Professoren der Frankfurter Universität angesprochen.

Frage 7. Nutzt die U3L eigene Räumlichkeiten oder werden sie von der Universität - kostenlos oder gegen Entgelt - zur Verfügung gestellt?

Es werden die Räumlichkeiten der Universität - gegen Entgelt - genutzt. Es handelt sich hierbei um vier Verwaltungsräume sowie Seminarräume, die je nach Veranstaltung (siehe Anlage) verschieden sind. "U3L" bezahlt an die Universität Frankfurt am Main für die Nutzung der Räume der Universität einen Gesamtbetrag in Höhe von 18 pro Jahr und Studierenden der "U3L".

Bei einer Teilnehmerzahl von ca. 5.200 Studierenden (2004) zahlte "U3L" für die Nutzung der Räume eine Summe in Höhe von rund 92.000.

Frage 8. Welche Beiträge und Gebühren müssen die Studierenden entrichten?

Können sie die Einrichtungen der Universität (Bibliotheken, Mensen, Leistungen des Studentenwerks u.a.) analog der übrigen Regel-Studenten benutzen?

Die Studierenden zahlen eine Semestergebühr, die ab dem Sommersemester 2006 100 beträgt. Die Einrichtungen der Universität können in der Regel genutzt werden. Die Studierenden der "U3L" können die Mensen nicht mit dem Status als Studierende, sondern mit dem Status als Universitätsangehörige nutzen (d.h. das Essen ist etwas teurer als für die Regelstudierenden).

Frage 9. Wie finanziert sich die U3L? Verfügt sie über ein eigenes Budget?

Wie setzt sich ihre Finanzierung im Einzelnen zusammen?

Die "U3L" finanziert sich über Semestergebühren und Mitgliedsbeiträge.

Die Mitgliedschaft im Verein gewährleistet die Mitwirkung an Entscheidungsprozessen im Rahmen der satzungsgemäßen Bestimmungen und Einflussnahme auf die Gestaltung der Arbeit der "Universität des 3. Lebensalters". Derzeit hat der eingetragene Verein rund 1.000 Mitglieder. Der Jahresmindestbeitrag beträgt 15 bei natürlichen Personen und 250 bei juristischen Personen.

Frage 10. In welcher Form beteiligt sich die Landesregierung finanziell und organisatorisch an dieser Einrichtung?

Es erfolgt keine Beteiligung der Landesregierung an "U3L".

Frage 11. Bestehen an den übrigen hessischen Universitäten und Fachhochschulen ähnliche Einrichtungen?

Wenn ja, in welcher Form ist die Landesregierung jeweils daran beteiligt?

Technische Universität Darmstadt

Für alle Interessierten, die - auch ohne Allgemeine Hochschulreife oder Sprachprüfungen - an einzelnen Lehrveranstaltungen der Technischen Universität Darmstadt teilnehmen wollen, gibt es die Möglichkeit, eine Gasthörerschaft zu beantragen. Diese Möglichkeit können selbstverständlich auch Senioren wahrnehmen. Eine Alternative zu der Gasthörerschaft an der Technischen Universität Darmstadt ist das so genannte "Studienprogramm für Senioren". Die Anmeldung hierzu erfolgt bei der Evangelischen Fachhochschule (EFH). Mit diesem Programm wird älteren Mitbürgern die Möglichkeit gegeben, sich am wissenschaftlichen Leben der drei Hochschulen in Darmstadt zu beteiligen. Sie können bei einmaliger Entrichtung einer Gebühr pro Semester Lehrveranstaltungen an der Technischen Universität Darmstadt, der Fachhochschule Darmstadt und der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt parallel besuchen. Wenn ältere Mitbürger im Besitz einer Seniorencard sind, kann die Einschreibegebühr von der Stadt Darmstadt bzw. dem Landkreis Darmstadt-Dieburg übernommen werden. Auf längere Sicht hin betrachtet es die Technische Universität Darmstadt als sinnvoll, ihr bisheriges Angebot in Richtung eines eigenen Studienangebots für Senioren auszubauen.

Justus-Liebig-Universität Gießen

An der Justus-Liebig-Universität gibt es zurzeit kein explizites Angebot für ein Seniorenstudium. Allerdings gibt es das Angebot "Offene Universität".

Danach können Gasthörer - gegen eine entsprechende Gebühr - an bestimmten Lehrveranstaltungen der Universität teilnehmen. In diesem Rahmen bieten darüber hinaus die Fachbereiche Medizin, Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement (Institut für Ernährungswissenschaft) Vorträge an.

Universität Kassel

Die Universität Kassel bietet älteren Mitbürgern die Möglichkeit, am Gasthörerprogramm der Universität Kassel für Wissenschaft, Kunst und Kultur teilzunehmen. Mit dem von "UniKasselTransfer" entwickelten Programm der "UNIK-Card" bietet die Universität Kassel in Kooperation mit Partnern aus Kultur und Bildung ein individuell kombinierbares Weiterbildungsprogramm für interessierte Bürgerinnen und Bürger in Kassel und Region. Das Leistungsspektrum der "UNIK-Card" eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für das nachberufliche Lernen. Das Programm umfasst rund 100 ausgewählte Lehrveranstaltungen aus dem Fächerspektrum der Universität Kassel. Geistes-, Sozial-, Literatur- und Kunstwissenschaften sowie wirtschaftliche, technische und umweltbezogene Themenfelder bieten ein umfassendes Angebot. Die Nutzung verschiedener Hochschuleinrichtungen - Bibliothek, Tropengewächshaus, ausgewählte Veranstaltungen des Hochschulsports zum Studierendentarif sind ebenfalls Bestandteil des Programms. Das Programm wird erweitert durch Angebote des Staatstheaters Kassel, der Staatlichen Museen Kassel sowie weiterer kultureller Einrichtungen in Kassel.

Philipps-Universität Marburg

In Marburg übernimmt seit 1994 das Institut für interdisziplinäre Gerontologie und angewandte Sozialethik (IGS), ein Bildungsangebot für Seniorinnen und Senioren bereitzustellen. Mit Kooperationsvertrag vom 7. Februar 1995 wurde es An-Institut der Philipps-Universität Marburg. Die Aufgaben des Instituts bestehen in:

- Forschung und wissenschaftlicher Begleitung von Modellversuchen auf den Gebieten der interdisziplinären Gerontologie, Geriatrie und Sozialethik, einschließlich der Familien- und Sozialpolitik;

- Unterstützung von Lehre und Wissenstransfer der Philipps-Universität auf eben genannten Gebieten und

- Planung, Organisation und Durchführung (gegebenenfalls auch Dokumentation und Auswertung) von wissenschaftlichen Bildungsveranstaltungen für ältere Menschen (Seniorenstudium).

Das Institut gibt einen Studienführer für Seniorinnen und Senioren heraus.

Das Institut greift auf reguläre Lehrveranstaltungen der Universität zurück und bietet eigene speziell auf Seniorinnen und Senioren ausgerichtete Veranstaltungen, wie einen Einführungskurs in die Internetnutzung und einen EDV-/Computer-Einführungskurs, an. Ergänzend bietet das IGS Beratung in Form von Orientierungs- und Auftaktveranstaltungen zum Semesterbeginn und offenen wie individuell vereinbarten Sprechstunden für Seniorinnen und Senioren an. Spezielle Ringvorlesungen mit medizinischen Themenstellungen sowie eine Sommer-Tagung zu den Veränderungen des individuellen und gesellschaftlichen Altersbildes sind für das Sommersemester 2006 geplant.

Fachhochschule Darmstadt

Wie bereits im Rahmen der Technischen Universität Darmstadt erwähnt, gibt es ein von der Stadt Darmstadt, dem Landkreis Darmstadt-Dieburg, der Technischen Universität Darmstadt, der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und der Fachhochschule Darmstadt getragenes Studienprogramm für Seniorinnen und Senioren.

Fachhochschule Frankfurt am Main

Es gibt kein gesondertes Bildungsangebot für ein Seniorenstudium an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Es sind auch keine Senioren in den offenen Studiengängen eingeschrieben.