Die Landesstelle begrüßt die Forschungstätigkeit an nichtstaatlichen Museen

Regionalmuseen der Naturwissenschaftlichen Sammlungen: Forschungsbohrung Nördlingen in Zusammenarbeit mit dem Rieskratermuseum Nördlingen (Zentrum für Rieskrater- und Impaktforschung Nördlingen), Forschungsgrabungen in Wattendorf mit dem Naturkundemusem Bamberg, Forschungsgrabungen und derzeit beantragte Drittmittelprojekte aus der Kooperation zwischen dem Jura-Museum Eichstätt und der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie (EU: Natural Europe Projekt, VWStiftung: Initiative Forschung in Museen, Projekt Die Dynamik des Solnhofener Archipels und das Rätsel der Plattenkalkgenese) sowie zahlreiche kleinere Forschungskooperationen zwischen Wissenschaftlern an den Museen und den Staatssammlungen.

7.12 Welche Unterstützung erfahren diese Initiativen aus staatlichen Mitteln?

Die Landesstelle begrüßt die Forschungstätigkeit an nichtstaatlichen Museen bzw. an deren Beständen und fördert diese im Einzelfall, sofern sie zu den Kernaufgaben der Museen gehört.

7.13 Welche nichtstaatlichen Museen mussten seit 2003 aus finanziellen und anderen Gründen geschlossen werden?

Zu den Museumsschließungen wird auf Anlage 11 verwiesen.

7.14 Welche geplanten Neugründungen nichtstaatlicher Museen sind der Staatsregierung bekannt?

7.15 Hat die Staatsregierung dabei Unterstützung in Aussicht gestellt, und wenn ja, welche?

Die folgenden geplanten Neugründungen nichtstaatlicher Museen sind derzeit bekannt: Ort Bezirk Name Leistung der Landesstelle Aldersbach Niederbayern Bier und Kloster Beratung, Förderung in Aussicht gestellt Altötting Oberbayern Haus-Benedikt-Neues Schatzkammeru. Wallfahrtsmuseum Förderung Anzing-Frotzhofen Oberbayern Museum Lohner/Expressiver Realismus Beratung Arnschwang Oberpfalz Fahrradmuseum Beratung Bad Tölz Oberbayern Birdmann-Museum Beratung Bamberg Oberfranken Altenburg-Museum Beratung Bayreuth Oberfranken Jüdisches Museum Beratung, Zuschuss in Aussicht gestellt Durach Schwaben Dorfmuseum Beratung Eisenstein Niederbayern Museum Grenzbahnhof Beratung, Förderung in Aussicht gestellt Garmisch-Partenkirchen Oberbayern Olympia-Museum Beratung Greding Mittelfranken Museum Natur und Mensch Beratung und Förderung Heidenheim Mittelfranken Museum im Kloster Beratung Holzhausen Niederbayern Bayer. Trachtenarchiv (noch kein Museum) Depotberatung Kleintettau Oberfranken Glasmuseum (Verein) Beratung, Zuschuss in Aussicht gestellt Königsbrunn Schwaben Lechfeldschlachtmuseum Beratung Konnersreuth Oberpfalz Theres Neumann Museum Beratung, Zuschuss in Aussicht gestellt Kulmbach Oberfranken Gewürzmuseum Beratung Mitterteich Oberpfalz Museum Mensch und Industrie Beratung, Zuschuss für Magazinierung Münchshofen Oberpfalz Museum Alte Schleife Beratung, Zuschuss für Dokumentationsraum in Aussicht gestellt Neubiberg Oberbayern Computicum/Computermuseum Beratung Neuendettelsau Mittelfranken Neuguinea-Sammlung Beratung, Zuschuss in Aussicht gestellt Nürnberg Mittelfranken Fränkische Galerie Beratung Obernburg Unterfranken Mainlimes-Zentralmuseum Beratung und Förderung Ottobeuren Schwaben Museum für zeitgenössische Kunst ­ Stiftung Diether Kunerth Beratung Penzberg Oberbayern Campendonk-Museum Beratung und in Aussicht gestellte Anschubfinanzierung Plech Oberfranken Kameramuseum Beratung Pommelsbrunn Mittelfranken Museum im Badhaus Beratung, Zuschuss in Aussicht gestellt

Ort Bezirk Name Leistung der Landesstelle Pommelsbrunn-Hunas Mittelfranken Urzeit-Bahnhof Beratung und Förderung Raisting Oberbayern Erdfunkstelle RADOM Beratung, Zuschuss für Konzept, Konservierung/Restaurierung in Aussicht gestellt Ruffenhofen Mittelfranken Limeseum Beratung und Förderung Schwanfeld Unterfranken Jungsteinzeit-Museum Beratung Schwarzenbach Oberfranken Dr.-Erika-Fuchs-Museum Beratung Schweinfurt Unterfranken Kunsthalle Schweinfurt Beratung und Förderung Taufkirchen/Vils Oberbayern Ortsmuseum Förderung Waldkirchen-Schiefweg Niederbayern Auswanderermuseum Emerenz Meier Förderung in Aussicht gestellt Waldkraiburg Oberbayern Bunker 29/Industriemuseum Beratung und Zuschuss für Gestaltung

Basis jeder Qualitätssicherung ist die Evaluierung durch regelmäßige Analyse und Bewertung von (Dienst-)Leistungen nach bestimmten Qualitätskriterien. Besonders die vielen kleinen Museen benötigen hierfür dringend allgemein anerkannte Standards, die von unabhängigen Fachverbänden erarbeitet und verabschiedet werden müssen, stellt die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages fest. Wie ist der Stand der Qualitätssicherung in Bayern?

Auf die Antworten zu den Fragen 5.6 und 6.5 wird verwiesen. Die Landesstelle widmet diesem Themenbereich besondere Aufmerksamkeit. So stand der Bayerische Museumstag 2009 (Ingolstadt 22. bis 24. Juli 2009) unter dem Motto: Alles Qualität, oder was? - Wege zu einem qualitätvollen Museum.

Welche Museen sind in ein Netzwerk von europäischen und internationalen Partnermuseen eingebunden?

Initiiert von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen existieren der jährlich auf einer gemeinsamen, in den Partnerländern rollierenden Museumstagung zusammentretende Zusammenschluss von Museen in Bayern, Böhmen, Sachsen und Oberösterreich sowie die Arbeitsgemeinschaft Römische Museen am Limes, in der sich nahezu alle Museen mit römischen Sammlungsbeständen am Welterbe Limes organisiert haben. Darüber hinaus hat die Landesstelle Kenntnis von einer Reihe entsprechender Netzwerke unter Beteiligung von nichtstaatlichen Museen in Bayern, wie z. B. dem Porzellanikon Selb und Hohenberg a.d. Eger, dem Oberhausmuseum und dem Museum Moderner Kunst in Passau, dem Ascherarchiv in Rehau, den jüdischen Museen in Augsburg, Fürth und München sowie dem Deutschen Museum in München.

Insgesamt ist festzustellen, dass zahlreiche, zumeist größere, finanziell wie personell besser ausgestattete Museen (z.B. Villa Stuck, Lenbachhaus, Franz-Marc-Museum, Schlossmuseum Murnau) allein durch Wechselausstellungen deutschland-, europa- und auch weltweit mit durch die Ausstellungsthematik vorgegebenen Partnermuseen kooperieren. In der Regel bauen die Museen funktionierende Kooperationen entsprechend aus und wissen positive Synergieeffekte zu nutzen.

7.18 Sind die EDV-Programme der bayerischen Museen miteinander kompatibel?

Die Vergleichbarkeit und Austauschbarkeit der erfassten Inhalte ist der Landesstelle von jeher ein großes Anliegen.

Aus diesem Grund und auch im Hinblick auf einen eventuellen Datenaustausch mit anderen Institutionen oder größeren Museums- und Wissensportalen, ist die Beachtung der drei folgenden Aspekte unerlässlich: Datenstruktur, Dateninhalte und Schreibanleitung.

Eine stringente Datenstruktur mit genau definierten und schriftlich niedergelegten Schreibanleitungen ist von äußerster Wichtigkeit. Dies bietet den Vorteil, dass der Aufbau der Datenbank transparent und eine gewisse Normierung der Daten erreicht wird. Eine einheitliche Sprache macht die Daten untereinander vergleich- und austauschbar.

Des Weiteren wird die Erfassung und Systematisierung der Daten von einzelnen Personen unabhängig. Die Landesstelle fördert seit Ende der 80er Jahre diese Bestrebungen und hat den Einsatz einer einheitlichen Software mit einer einheitlichen Datenstruktur und Terminologie nachhaltig unterstützt.

Die Landesstelle war auch bei der Erarbeitung eines Austauschformats für Museumsdaten beteiligt. Museumdat ist ein für Recherche und Publikation optimiertes Format, mit dem automatisch Kerndaten an Museumsportale übergeben werden können. Dieses standardisierte Austauschformat ist z. B. in der internetbasierten Inventarisierungssoftware VINO implementiert. Nach und nach wird museumdat in den gängigen Standardprodukten eingebaut und gewährleistet somit den Datenaustausch.

Da die Landesstelle von Anfang an auf eine einheitliche Softwarelösung, die auch von den meisten bayerischen Museen eingesetzt wird, sowie auf eine einheitliche Datenstruktur und Terminologie gesetzt hat, ist der Datenaustausch der am Inventarisierungsverbund beteiligten Museen möglich.

IV. Staatliche Schlösser, Burgen, Residenzen

8. Welche Nutzungskonzepte hat die Staatsregierung für jedes der 45 Schlösser, Burgen und Residenzen, die von der Schlösserverwaltung betreut werden?

Bei den museal erschlossenen Anlageteilen der Objekte der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (künftig: Schlösserverwaltung) ist Ziel ­ soweit ein authentischer historischer Fahrnisbestand gegeben ist ­ eine an der jeweiligen historischen Situation orientierte Präsentation zur bestmöglichen Erlebbarkeit als Häuser bayerischer Geschichte. Hinzu kommt die Präsentation von Sammlungsbeständen, die in der Regel einen historischen oder inhaltlichen Bezug zum jeweiligen Ort haben (wie Schatzkammer, Paramenten- oder Porzellansammlungen, die zum Teil auch von anderen Trägern wie den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen oder dem Bayerisches Nationalmuseum gestellt und fachlich betreut werden).

Daneben stehen als staatliche Eigennutzungen die notwendigen Betriebsräume für den Schloss- und Parkbetrieb sowie historisch überkommene Nutzungen durch andere staatliche Stellen (wie Staatlicher Hofkeller, Staatsbibliotheken, Staatsarchive, Landesamt für Denkmalpflege, Akademien, Coburger Landesstiftung). Der verbleibende Raum eröffnet Möglichkeiten für Drittnutzungen, wobei auf die Denkmalverträglichkeit besonders geachtet wird.

Welche fünf waren im letzten Jahr die best-, welche fünf die am schlechtestbesuchten?

Objekte mit den meisten Besuchern (von oben nach unten) in 2008:

1. Schloss Neuschwanstein

2. Neues Schloss Herrenchiemsee

3. Schloss Linderhof

4. Kaiserburg Nürnberg

Welche Unterhaltsmaßnahmen mussten seit 2003 aus Kostengründen verschoben werden?

Welche Folgekosten ergaben bzw. ergeben sich daraus?

In den letzten zehn Jahren wurden rund 396 Mio. in Baumaßnahmen der Schlösserverwaltung und damit für den Erhalt der bayerischen Kultur- und Naturdenkmäler investiert. Der Anspruch der Schlösserverwaltung ist es, alle von ihr betreuten Schlösser in Altbayern, Franken und Schwaben nicht nur zu erhalten, sondern mit noch mehr Leben zu füllen.

Die Schlösserverwaltung betreut laufend eine Vielzahl von Baumaßnahmen bei den ihr anvertrauten 45 großen Schloss- und Burganlagen mit über 900 Einzelgebäuden.

Alle großen Baumaßnahmen (über 1 Mio.) werden dem Landtag zur Genehmigung vorgelegt. Die Dotierungen für den Bauunterhalt (Kap. 06 16 Titel 519 01), für Kleine Baumaßnahmen (Kap. 06 16 Titel 701 01) und Kanalsanierungen (Kap. 06 16 Titel 702 01) werden dem Bayerischen Landtag mit dem Entwurf des Staatshaushalts zur Genehmigung vorgelegt. In der Planung befinden sich derzeit die dringend notwendige und nicht verschiebbare Sanierung und Restaurierung des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth und der Venusgrotte in Linderhof, die zu gegebener Zeit dem Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Landtags zur Genehmigung vorgelegt werden.

Die zur Verfügung stehenden Mittel für Baumaßnahmen wurden in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass den Wünschen vor Ort nicht in vollem Umfang nachgekommen werden kann.

Hierbei ist stets eine Prioritätensetzung notwendig. Die von der Schlösserverwaltung für notwendig erachteten Baumaßnahmen werden im Rahmen der vom Landtag genehmigten Mittel ggf. im Rahmen der oben angesprochenen Prioritätensetzung durchgeführt.

Sieht die Schlösserverwaltung Möglichkeiten, die Einnahmen zu verbessern, etwa durch mehr Vermietungen der Räumlichkeiten, Verpachtungen etc.?

Die Einnahmen der Schlösserverwaltung haben sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und lagen 2008 bei rund

Die Kostendeckungsquote, das heißt inwieweit die Ausgaben der Schlösserverwaltung mit ihren Einnahmen gedeckt werden können, lag im Jahr 2008 bereinigt um die Bauausgaben (2008: knapp 39 Mio.) bei 94 Prozent (2007: rund 91 Prozent).