Übernachtungen

Im Zeitraum Januar bis August 2006 sind 3,6 v.H. mehr Übernachtungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres festzustellen (die Effekte durch die Fußballweltmeisterschaft sind enthalten).

Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste hatte ebenfalls im Jahr 2003 einen Tiefpunkt erreicht und stieg dann aber im Jahr 2004 deutlich an um 9,3 v.H. und 2005 um nochmals 1,4 v.H. Über den gesamten Zeitraum 2000 bis 2005 nahm die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste im Unterschied zu der Zahl der Übernachtungen inländischer Gäste zu und zwar um 0,8 v.H. Wachstumsraten entstehen derzeit durch die Nachfrage aus dem Ausland. Zur Bedeutung der Auslandsnachfrage ist der Anteil der Ankünfte und Übernachtungen der ausländischen Gäste zu berücksichtigen.

Im gesamten Zeitraum 2000 bis 2005 beträgt er bei den Ankünften 25,3 v.H. und bei den Übernachtungen 19,2 v.H. Der Anteil ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt relativ hoch, aber vom Volumen her hat der Inlandsmarkt die größere Bedeutung.

Ein bedeutender touristischer Faktor in Hessen sind die Aufenthalte in den Heilbädern und Kurorten. Hier ist rund ein Drittel der Übernachtungen zu verzeichnen.

Die einzelnen Werte für Ankünfte und Übernachtungen in Hessen im Zeitraum 2000 bis 2005 sind den folgenden Tabellen zu entnehmen.

Übernachtungen Hessen 2000 bis 2005 (in Betrieben mit 9 und mehr Betten) Jahr insgesamt darunter Auslandsgäste Anteil Auslandsgäste in v.H. Zur Erfassung dieses Tourismussektors haben die Wirtschaftsministerien des Bundes und der Länder eine Grundlagenuntersuchung beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (dwif) in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Stichprobenerhebung beziehen sich auf das Jahr 2004 und wurden Mitte 2005 vorgelegt. Die Folgeuntersuchung für das Jahr 2005 ermöglicht einen Zeitvergleich über zwei Jahre. Die Studie sieht noch ein drittes Beobachtungsjahr 2006 vor.

Bei den Tagesreisen wird nach Tagesausflügen mit privatem Motiv und Tagesgeschäftsreisen mit geschäftlichem Motiv unterschieden. In Hessen wurden für das Jahr 2004 insgesamt 250 Mio. Tagesreisen ermittelt, davon 189 Mio. Tagesausflüge (75,6 v.H.) und 61 Mio. Tagesgeschäftsreisen (24,4 v.H.). In der Folgeuntersuchung wurden insgesamt 267 Mio. Tagesreisen ermittelt, was einer Steigerung von 6,8 v.H. entspricht. Davon waren 208 Mio. Tagesausflüge (77,9 v.H.) und 59 Mio. Tagesgeschäftsreisen (22,1 v.H.). Der Zuwachs bei den Tagesreisen ist im privaten Bereich bei den Tagesausflügen erfolgt (+10,1 v.H.), während die Zahl der Tagesgeschäftsreisen zurückgegangen ist (-3,3 v.H.). Der Zuwachs bei den gesamten Tagesreisen in Hessen liegt über dem Bundesdurchschnitt. Bundesweit wurden 1,5 v.H. mehr Tagesreisen unternommen, bei den Tagesreisen wird ein Plus von 2,5 v.H. und bei den Tagesgeschäftsreisen ein Minus von 3,4 v.H. festgestellt. Hessen liegt im Jahr 2005 bei der Gesamtzahl der Tagesreisen an der fünften Stelle unter den Bundesländern, bei den Tagesgeschäftsreisen an vierter Stelle.

Da die Berechnungen auf Stichprobenerhebungen beruhen, sind die Veränderungsraten als Entwicklungstendenz zu betrachten.

Umsatz und Tagesausgaben

Eine exakte Erfassung der ökonomischen Wirkungen des Tourismus ist - wie in der Antwort auf Frage I 2 ausgeführt - schwierig, da die Tourismuswirtschaft sich nicht über die Produktion bestimmter Güter, sondern nur über die spezifische touristische Nachfrage erfassen lässt. Die amtliche Statistik weist daher keine Daten zum Gesamtwirtschaftszweig Tourismus aus.

Um die Beschäftigungs- und Einkommenseffekte dieses Wirtschaftszweiges beurteilen zu können, sind daher empirische Nachfrageuntersuchungen erforderlich. Aus der oben schon erwähnten Studie lassen sich die folgenden Ergebnisse ableiten: Ökonomische Effekte des Übernachtungstourismus (Umsätze und Einkommen)

In der Grundlagenstudie "Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland" aus dem Jahr 2002 ermittelte das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (dwif) in Hessen auf der Basis von Stichprobenbefragungen durchschnittliche Tagesausgaben pro Gast und Tag in Höhe von 104,50 (in Betrieben mit 9 und mehr Betten). Dieser Betrag teilt sich in Hessen nach Branchen wie folgt auf.

Für Deutschland insgesamt beträt der Durchschnittswert 93,30 pro Gast und Tag (in Betrieben mit 9 und mehr Betten). Aktualisierte Werte für die ökonomischen Effekte des Übernachtungstourismus werden in der dwif-Studie "Tagesreisen der Deutschen" im Jahr 2005 dargelegt. Demnach beläuft sich der Bruttoumsatz aus Tourismus mit Übernachtungen in Hessen im Jahr 2004 auf 2,749 Mrd.. Einbezogen sind neben den statistisch erfassten Übernachtungen in Betrieben mit 9 und mehr Betten (23.910.419 in Hessen 2004) auch die Übernachtungen in Betrieben mit weniger als 9 Betten ("Privatvermietung") und auf Campingplätzen (ohne Dauercamping, nur "Touristikcamping"), die nicht vollständig in der amtlichen Statistik erfasst werden. Die Ausgaben pro Gast und Übernachtung wurden aus der Grundlagenstudie von 2002 übernommen, da davon auszugehen ist, dass sie sich nicht signifikant erhöht haben.

Die Einkommenseffekte werden mit Hilfe durchschnittlicher Wertschöpfungsquoten aus den Nettoumsätzen (Bruttoumsatz minus Mehrwertsteuer) abgeleitet. Aus Nettoumsätzen in Höhe von 2,480 Mrd. in Hessen resultieren im Jahr 2004 insgesamt 1,118 Mrd. Einkommen (Löhne, Gehälter und Gewinne). Neben diesen Einkommen aus direkten Umsätzen - der 1. Umsatzstufe werden in einer 2. Umsatzstufe Umsätze und Einkommen aus Vorleistungsverflechtungen erzielt. Für Hessen wurden bei indirekten Umsätzen in Höhe von 1,362 Mrd. indirekte Einkommen in Höhe von 409 Mio. im Jahr 2004 errechnet.

Die Werte der 1. und 2. Umsatzstufe ergeben zusammen 1,527 Mrd. direkte und indirekte Einkommen aus Übernachtungstourismus im Jahr 2004. Der Beitrag zum Volkseinkommen beträgt 1,2 v.H. (zum Vergleich: Deutschland insgesamt 1,2 v.H.). Ökonomische Effekte des Tagestourismus (Umsätze und Einkommen)

In der Grundlagenstudie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e.V. an der Universität München (dwif) aus dem Jahr 2005 wurden auf der Basis von Stichprobenbefragungen die ökonomischen Effekte des Tagestourismus für das Erhebungsjahr 2004 untersucht.

In Hessen betragen die durchschnittlichen Ausgaben im Rahmen von Tagesreisen pro Person 28,30. Der Wert liegt über dem Bundesdurchschnitt, der 27,50 beträgt. Ausgabekategorien und deren Anteil in Hessen sind: Restaurant/Cafe usw. (10,00), Lebensmitteleinkäufe (1,70), Unterhaltung/Sport/Spiel (2,00), lokaler Transport (0,30) sowie Einkäufe sonstiger Waren (13,10). Fahrtkosten zum Tagesreiseziel werden nicht berücksichtigt, es sei denn, sie sind in einer Pauschale enthalten. Bei einem Volumen von 250 Mio. Tagesreisen im Jahr 2004 werden Bruttoumsätze in Höhe von 7,1 Mrd. erzielt. Die Einkommenseffekte werden über den Nettoumsatz (Bruttoumsatz minus Mehrwertsteuer) und durchschnittliche Wertschöpfungsquoten abgeleitet. In dieser 1. Umsatzstufe aus direkten Umsätzen werden Einkommen in Höhe von 2 Mrd. erzielt. In der 2. Umsatzstufe werden aus den indirekten Umsätzen 1,3 Mrd. Einkommen erzielt. Insgesamt betragen die Einkommen aus direkten und indirekten Umsätzen

3,3 Mrd.. Pro Kopf der Bevölkerung werden in Hessen im Untersuchungsjahr 546 Einkommen aus Tagestourismus und ein Anteil von 2,6 v.H. am Volkseinkommen errechnet. Die bundesweiten Werte betragen 491 pro Kopf der Bevölkerung und 2,6 v.H. Beitrag zum Volkseinkommen.

In der Folgeuntersuchung des dwif für das Jahr 2005 wurden die Ausgaben der Tagesreisenden nicht erneut ermittelt. Es ist davon auszugehen, dass sie sich im Vergleich zum Vorjahr nicht einschneidend verändert haben. Für das Bundesgebiet wurde eine Umsatzsteigerung im Tagestourismus um 1,9 v.H. errechnet (Bruttoumsatz 2004: 87,5 Mrd. und 2005: 89,2 Mrd.). Die Zunahme fällt etwas höher aus als das rein mengenmäßige Wachstum von 1,5 v.H., da sich die Anteile von einigen Hauptanlässen für die Tagesreise mit überdurchschnittlichen Ausgaben tendenziell erhöht haben (z.B. Einkaufsfahrten, Lokalbesuche, Messe- und Ausstellungsbesuche). Diese Werte können nicht direkt auf Hessen heruntergebrochen werden, da hierfür eine erneute Ermittlung der Ausgaben für die jeweiligen Hauptanlässe erforderlich wäre.

Da in Hessen die Zahl der Tagesreisen im Vergleich zum Bundesgebiet mit 6,8 v.H. überdurchschnittlich gestiegen ist, kann von einem positiven Trend bei den ökonomischen Effekten ausgegangen werden.

Ökonomische Effekte des Tourismus insgesamt Übernachtungs- und Tagestourismus erzielen in Hessen in der 1. Umsatzstufe Einkommen in Höhe von 3,16 Mrd. und in der 2. Umsatzstufe in Höhe von 1,69 Mrd.. Insgesamt resultieren 4,85 Mrd.. Einkommen aus direkten und indirekten Umsätzen. Der Anteil am Volkseinkommen beträgt 3,77 v.H. Dieser Wert liegt nahe am Bundesdurchschnitt von 3,81 v.H. Berücksichtigt man das relativ hohe Pro-Kopf-Einkommen in Hessen, ist der Beitrag des Tourismus zum Volkseinkommen beachtlich hoch.

Als Beschäftigungseffekt werden 200.000 Arbeitsplätze (Vollzeitäquivalente) geschätzt. Zur Berechnung wird das durchschnittliche Einkommen der Vollbeschäftigten in den touristisch relevanten Bereichen einbezogen. Nicht berücksichtigt sind die dritte und weitere Umsatzstufen, einkommensinduzierte Effekte und Transportleistungen.

Frage 6. Wie haben sich die jeweiligen Umsatzanteile an der gesamten hessischen Bruttowertschöpfung seit 2000 bis heute entwickelt?

Die Frage nach dem Anteil des Umsatzes der Tourismusbranche an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung lässt sich in dieser Form nicht beantworten. Umsatz und Wertschöpfung sind zwei verschiedene Größen, sodass eine solche Verhältniszahl nicht interpretierbar wäre. Da von den genannten Größen nur die Wertschöpfung gesamtwirtschaftlich existiert, wird die Frage durch die Anteile der Bruttowertschöpfung des Gastgewerbes an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft beantwortet (Zeitreihe 2000 bis 2005, 2004 und 2005 Fortschreibungsergebnisse). Die durch Tourismus induzierte Bruttowertschöpfung ist umfassender, wie in Antwort auf

Frage 2 erläutert, da sie weitere Branchen einschließt, in denen jedoch der tourismusbezogene Beitrag nicht abgrenzbar ist.

Anzahl der Übernachtungsgäste (Ankünfte) und der Übernachtungen

Die Entwicklung der Zahlen für Ankünfte und Übernachtungen im Vergleich mit den anderen Bundesländern lässt sich nicht kontinuierlich für den Zeitraum 2000 bis heute darstellen, da auf Bundesebene seit dem Jahr 2004 die Werte für Tourismuscamping in der amtlichen Statistik integriert werden.

Dieses Verfahren ist auch auf internationaler Ebene üblich. In Hessen werden die Werte noch getrennt nachgewiesen. Die einzelnen Zahlenwerte können der Tabelle 1 im Anhang entnommen werden.

Nachdem die Werte für die Ankünfte in Hessen im Zeitraum 1991 und 2000 insgesamt betrachtet gestiegen waren, begannen sie ab 2001 langsam zu