Forderungen der Bundesfamilienministerin unterstützen vorschulische Bildung in Hessen verstärken

Der Landtag wolle beschließen:

Der Landtag fordert die Landesregierung auf, im Sinne einer Verbesserung der Zukunftschancen hessischer Kinder ein umfassendes und abgestimmtes Konzept für eine Weiterentwicklung der Bildungsmaßnahmen im Vorschulbereich nach folgenden Kriterien umzusetzen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen:

1. Alle Betreuungseinrichtungen entwickeln sich unter dem Gesichtspunkt des Bildungs- und Erziehungsplans zu Bildungseinrichtungen weiter und haben ein entsprechendes pädagogisches Konzept vorzuweisen.

2. Als Bildungseinrichtungen werden alle Kindergärten und Kindertagesstätten in die Ressortzuständigkeit des Hessischen Kultusministeriums überführt, um eine optimale Verzahnung von vorschulischer und schulischer Bildung auch auf der politischen, fachlichen und administrativen Ebene zu gewährleisten.

3. Die vorschulischen Bildungseinrichtungen werden für unter Dreijährige geöffnet und sind im letzten Jahr vor der Schule für Eltern kostenfrei, um Kinder früher zu erreichen und Eltern zu entlasten.

4. Hessen führt die Kinderschule für alle Fünfjährigen ein, die gleiche Startchancen und einen fließenden Übergang in die Schule schafft.

Begründung:

Die Erkenntnisse der Neurowissenschaften, der Entwicklungspsychologie und der Bildungsforschung zeigen immer stärker die Notwendigkeit auf, Kinder früher, individueller, intensiver und damit nachhaltiger zu fördern.

Die frühe Kindheit ist damit von zentraler Bedeutung, um den Grundstein für das lebenslange Lernen zu legen.

Um die Entwicklungschancen jedes Kindes so früh wie möglich zu fördern, muss neben dem Elternhaus der Kindergarten die erste Bildungseinrichtung sein und entsprechend ausgestaltet werden. Auch der Übergang von Kindergarten zu Schule muss besser verzahnt werden. Ein verpflichtendes Vorschuljahr, wie es von der Bundesfamilienministerin propagiert wird, ist von zentraler Bedeutung für eine verbesserte Vorschulförderung, da alle Kinder erreicht werden.

Damit Hessen im Bereich der vorschulischen Bildung den Anschluss an andere Bundesländer nicht verliert, muss es im Gegensatz zu den bisherigen Einzelmaßnahmen schleunigst ein umfassendes Konzept für die vorschulische Bildung auf den Weg bringen, das den Ansprüchen einer modernen Vorschulpädagogik Rechnung trägt und die Haushaltsmittel in diesem Bereich bündelt.