Touristischer Masterplan der Gemeinde Inzell

Im Rahmen eines touristischen Masterplans, den der Gemeinderat Inzell beschlossen hat, sollen in Inzell insgesamt 900 neue Gästebetten entstehen. Davon entfallen etwa 200 Betten auf den geplanten Aquapark, eine Therme, die nördlich der Schwimmbadstraße zwischen Bundesstraße und dem Hotel Chiemgauer Hof erbaut werden soll. Des Weiteren sollen 200 Betten in einem neuen Familienhotel entstehen. Daneben sollen ein Familien-Hüttendorf und Ferienwohnungen jeweils weitere 250 Betten erhalten. Infolge des Baus des Aquaparks ist die Schließung des bestehenden Badeparks geplant, sodass auf diesem Terrain ein mit verschiedenen Sport- und Animationsangeboten entstehen soll.

Im Zusammenhang mit der Planung könnte eventuell die Trinkwasserversorgung eine Rolle spielen: Die Gemeinde Inzell bezieht ihr Trinkwasser aus zwei Brunnen im Naturschutzgebiet Wildenmoos hinter dem kleinen Kienberg.

Die Quellen sind sehr sensibel und werden oberflächennah gewonnen.

Ich frage die Staatsregierung:

1. Ist der Staatsregierung bekannt, wie viel das Gesamtinvestitionsvolumen des Masterplans beträgt? Wenn ja,

a) wie viel davon wird durch Zuschüsse des Freistaats oder andere Investoren finanziert und wie viel muss die Gemeinde tragen, auch im Rahmen der Infrastruktur?

b) Aus welchen Einzelinvestitionen setzt sich dieser Betrag zusammen?

2. Ist es nach Ansicht der Staatsregierung vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Auslastung der Gästebetten von nur durchschnittlichen 30% sinnvoll, weitere insgesamt 900 Übernachtungsmöglichkeiten zu errichten?

3. Ist der Staatsregierung bekannt, ob im Rahmen des Masterplans eine Belebung des Ortkernes, bzw. der leer stehenden Gebäude (Krankenhaus, Ärztehaus, Postgebäude) geplant ist?

4. Ist der Staatsregierung bekannt, wie viele Hektar an Fläche im Rahmen des Masterplanes neu bebaut werden?

5. Ist der Staatsregierung bekannt, welcher Investor für diese Einrichtungen die Verantwortung und Finanzierung tragen wird?

6. Ist der Staatsregierung bekannt, woraus sich die von Herrn Erster Bürgermeister Martin Hobmaier prognostizierten, jährlichen Mehreinnahmen von 910.000 Euro zusammensetzen?

7. Hätte der geplante Aquapark Folgen für die Auslastung der gemeindlichen Trinkwasserquellen?

8. Ist der Staatsregierung bekannt, welche Folgen und Kosten sich für die gemeindliche Infrastruktur im Rahmen der geplanten Baumaßnahmen ergeben würden?

Der sog. touristische Masterplan der Gemeinde Inzell ist der Staatsregierung im Detail nicht bekannt. Er war lediglich einmal Gegenstand eines Informationsgesprächs von Herrn Bürgermeister Hobmaier, Inzell, bei der Regierung von Oberbayern. Die von Herrn Abgeordneten Daxenberger gestellten Fragen wurden dabei größtenteils nicht behandelt.

Sie betreffen zudem in erster Linie Themenstellungen, die in der kommunalpolitischen Verantwortung liegen. Im Einzelnen kann ich zu den Fragen Folgendes mitteilen:

Die Bettenzahlen in der Gemeinde Inzell sind zwar grundsätzlich ausreichend, dennoch weist die Gemeinde aus tourismusfachlicher Sicht einen Bedarf an neuen modernen Übernachtungsmöglichkeiten auf. Eine entsprechende raumverträgliche Ausweitung des Angebots ist zu begrüßen.

Nach hiesigen Kenntnissen sollen insgesamt drei Investorengruppen vorgesehen sein. Nähere Informationen liegen hier nicht vor.

Da der Staatsregierung keine Details zum geplanten Aquapark bekannt sind, können auch keine Angaben zu Folgen für die Auslastung der gemeindlichen Trinkwasserquellen gemacht werden.

Zu 8.: Da der touristische Masterplan der Staatsregierung nicht im Detail bekannt ist, können keine Angaben zu den Folgen und Kosten für die gemeindliche Infrastruktur gemacht werden.