Verkehrssituation in der Stadt Tann/Rhön

Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt:

Frage 1. Wie stellt sich die Verkehrssituation bezüglich der Unfallhäufigkeit bei Einmündungsverkehr der Straße aus dem Stadtteil Oberrückersbach der Stadt Tann/Rhön in die L 3174 im Landkreis Fulda dar?

Die L 3174 ist die offiziell ausgewiesene Nebenstrecke für den überörtlichen Verkehr aus den thüringischen Bereichen Meiningen, Andenhausen, B 285 und dem osthessischen Bereich der Stadt Tann. Nach Grenzöffnung dürfte sich nach polizeilicher Schätzung das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen (DTV) um 40 bis 50 v.H. erhöht haben.

Der Straßenzustand der L 3174 ist in dem betreffenden Streckenabschnitt als gut zu bezeichnen.

Bei der Verbindungsstraße zwischen dem Tanner Stadtteil Oberrückersbach und der L 3174 handelt es sich dem Charakter und der Fahrbahnbreite nach eher um einen landwirtschaftlichen asphaltierten Weg.

Der Straßenverlauf in Richtung Tann ist folgendermaßen zu beschreiben:

Nach etwa 400 Metern vor der Einmündung beginnt ein bis zu 10-prozentiges Gefälle mit einer lang gezogenen Rechtskurve, gefolgt von einem kurzen geraden Stück im Bereich der Einmündung, um dann nach etwa 100 Metern in eine stärkere Linkskurve mit sofortigem Anstieg überzugehen.

Die von PKW-Fahrern gefahrene durchschnittliche Höchstgeschwindigkeit dürfte bei 85 km/h liegen.

Für den an der Einmündung in die L 3174 wartepflichtigen Fahrzeugführer wird die Sicht nach links in Richtung Fulda (bergaufwärts) durch insgesamt vier versetzt stehende Straßenbäume eingeschränkt. Die Sichtweite beträgt etwa 80 Meter.

Nach rechts in Richtung Tann beträgt die Sichtweite etwa 100 Meter und reicht bis in den Scheitelpunkt der unübersichtlichen Linkskurve.

Die Ausfahrt für PKW ist nicht unproblematisch, auf keinen Fall aber als unfallträchtig einzustufen. Eine Gefahrenerhöhung kann jedoch beim Ausfahren von land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeugen auftreten.

Im Jahre 2003 ereigneten sich im Kurvenbereich unterhalb der Einmündung insgesamt fünf Verkehrsunfälle, davon drei mit Schwerverletzten, einer mit Leichtverletzten und ein Sachschadenunfall. Bei zwei dieser Unfälle wurde bei den Fahrern Alkoholeinfluss festgestellt. Als Unfallpunkt wurde dieser Bereich nicht deklariert.

Im Jahre 2004 ereigneten sich bis zum 4. Mai 2004 im Kurvenbereich insgesamt drei Verkehrsunfälle, davon zwei mit Leichtverletzten und ein Sachschadenunfall.

Keiner dieser Unfälle stand in Verbindung mit dem abbiegenden bzw. einbiegenden Verkehr.

Frage 2. Wie stark ist die L 3174 zwischen Obernüst und Lahrbach, insbesondere durch den Durchgangsverkehr Fulda-Meiningen, frequentiert?

Gemäß der letzten Straßenverkehrszählung aus dem Jahre 2000 weist die L 3174 zwischen Obernüst und Esbachsgraben/Lahrbach eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge (DTV 2000) von 3.590 Kfz/24 h auf. Erkenntnisse darüber, wie viele Fahrzeuge davon dem "Durchgangsverkehr FuldaMeiningen" zuzurechnen sind, liegen nicht vor.

Diese Verkehrszahlen ließen sich nur über gesonderte Verkehrsuntersuchungen (z.B. Verkehrsbefragungen) ermitteln; da solche Untersuchungen allerdings recht aufwendig und kostenintensiv sind, werden diese nur in Ausnahmefällen durchgeführt bzw. beauftragt.

Frage 3. Welche besonderen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind auf der L 3174 zwischen Obernüst und Lahrbach veranlasst?

Obernüst liegt etwa 1.500 Meter hinter der Einmündung Oberrückersbach in Richtung Fulda. Von Obernüst aus ist für den Bereich bis etwa 600 Meter hinter der besagten Einmündung in beiden Fahrtrichtungen keine Geschwindigkeitsbeschränkung angeordnet.

Erst anschließend folgt in Richtung Tann-Lahrbach wegen der auf einer Kuppe liegenden Einmündung einer Verbindungsstraße in Richtung Schwarzenborn eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h für beide Fahrtrichtungen.

Frage 4. Mit welchen Maßnahmen werden diese Geschwindigkeitsbegrenzungen überprüft und wie häufig finden diese Überprüfungen/Verkehrskontrollen statt?

In einem größeren Bereich beidseitig der Einmündung Oberrückersbach können aufgrund der Topographie und des kurvenreichen Fahrbahnverlaufes keine Verkehrskontrollen durchgeführt werden. Radarmessungen sind nicht effektiv, da Geschwindigkeitsbeschränkungen fehlen und Geschwindigkeiten über 100 km/h in dem kurvigen Bereich der Straßenführung eher die Ausnahme darstellen.

Frage 5. Sind bauliche Maßnahmen beabsichtigt, die die Geschwindigkeitsbegrenzung unterstützen, wenn ja, wann?

Nein.

Frage 6. Welche baulichen Einrichtungen sind als Hilfen bei der unübersichtlichen Einmündung für den einmündenden Verkehr auf die L 3174 vorhanden?

Im Einmündungsbereich der Gemeindestraße "Oberrückersbach" in die L 3174 sind zurzeit zwei Verkehrsspiegel vorhanden.

Frage 7. Sind diese baulichen Einrichtungen intakt und entsprechen diese dem derzeitigen technischen Standard?

Ja, beide Verkehrsspiegel sind funktionstüchtig und zeitgemäß.