Kinderbetreuung

Das Land unterstützt die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen mit zahlreichen Maßnahmen zur Qualifizierung des pädagogischen Personals. Folgende Projekte wurden in den vergangen Jahren mit Erfolg umgesetzt: Bildungs- und Lerngeschichten

Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebene Projekt hat bundesweit viel Interesse gefunden. In enger Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut wurden im Zeitraum von Februar 2004 bis Januar 2007 in hessischen Einrichtungen Materialien und Instrumente entwickelt und erprobt. Das Besondere an dem Verfahren der "Bildungs- und Lerngeschichten" ist, dass es darum geht, die Stärken zu stärken, ressourcenorientiert zu arbeiten und den individuellen Bildungsverlauf des Kindes zu erfassen, zu beschreiben und dann durch gezieltes pädagogisches Handeln Impulse zu setzen, um eine bestmögliche Förderung des Kindes zu erreichen. Da die individuell unterschiedlichen Bildungsverläufe sichtbar werden, ist dieses Verfahren geeignet, Unterschiede nach Geschlecht oder sozialer Herkunft systematisch in den Blick zu nehmen.

Qualitätsentwicklung Integrationsplatz

Das Hessische Sozialministerium hat das Modellprojekt "Qualitätsentwicklung Integrationsplatz - QUINT" im Zeitraum von August 2001 bis Dezember 2003 durchgeführt, um gemeinsam mit der Praxis entsprechende Hilfen zur Umsetzung des Eingliederungsanspruches zu entwickeln und somit zur Qualifizierung der Integration von Kindern mit Behinderung beizutragen. Im Dialog mit der Praxis wurde im Rahmen von "QUINT" ein Verfahren zur individuellen Hilfeplanung in Kombination mit einem einzelfallbezogenen Dokumentationssystem entwickelt, erprobt und ausgewertet.

Es war das Bestreben der Landesregierung, mit den Ergebnissen des Projektes im Rahmen eines Implementierungsprojektes weiter zu arbeiten. Kernstück der Implementierung war ein Fortbildungsangebot für Fachkräfte in den Tageseinrichtungen mit Integrationsplätzen. Die Implementierung von QUINT erfolgte im Zeitraum Juni 2004 bis Mai 2006.

Beteiligung des Landes an der Bundesinitiative Nationale Qualitätsoffensive im System der Tageseinrichtungen für Kinder Hessen ist eines der zehn Bundesländer, die sich in den Jahren 2000 bis 2003 an der Nationalen Qualitätsinitiative im System der Tageseinrichtungen für Kinder beteiligt haben. In dieser vom Bund ausgehenden Initiative wurden länder- und träger- übergreifend Qualitätskriterien und Evaluationsinstrumente für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen entwickelt und erprobt.

Vier Forschungsgruppen haben in fünf Teilprojekten jeweils unterschiedliche Teilaspekte des Systems Kindertageserziehung in den Blick genommen und bearbeitet.

Die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger hat nach Abschluss des Projektes die weitere Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf der Grundlage der Teilprojekte QuaSi und QUAST unterstützt.

Projekte der Stiftung Lesen

Das Hessische Sozialministerium engagiert sich seit dem Jahr 2001 wie das Hessische Kultusministerium für Projekte der Stiftung Lesen, die die Sprach- und Leseförderung für Kinder zum Inhalt haben.

Die Kooperation startete mit dem Projekt "Vorlesepaten für Hessen" der Stiftung Lesen mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Hierbei wurden überwiegend Seniorinnen und Senioren als Vorlesepaten ausgebildet. Durch das ehrenamtliche Engagement wurde ein wichtiger Beitrag zur aktiven Sprachentwicklung von Kindern geleistet und zugleich der Kontakt zwischen den Generationen gefördert.

In den Folgejahren 2003 und 2004 lautete der Projekttitel: "Aufbau eines Netzwerkes von ehrenamtlichen Vorlesepaten in Hessen". Öffentlichkeitswirksame Aktionen, zum Beispiel im Rahmen des Familien- oder Hessentages und des bundesweiten Vorlesetages, an dem erstmals im Jahr 2006 alle hessischen Kabinettmitglieder teilnahmen, haben bis heute für eine Verbreitung in der Bevölkerung gesorgt.

Das im Jahr 2005 durchgeführte Projekt "Gemeinsam lesen - gemeinsam lernen" richtete sich an ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser sowie Eltern auf der einen Seite sowie Erzieherinnen und Erzieher auf der anderen Seite, um die für die Entwicklung der Kinder im Vorschulalter wichtigen Bezugsgruppen einzubeziehen.

In den Jahren 2006 und 2007 startete wieder ein Projekt mit dem Titel: "Kleine Mädchen lesen - kleine Jungen auch" durchgeführt von der Stiftung Lesen. Es richtet sich an Eltern und Tagespflegepersonen von Kindern der Altersgruppe 0 bis 3 Jahre, die in gemeinsamen Fortbildungen Unterstützung bei der Förderung der Sprach- und Lesefä higkeit der Kinder erhalten. Ziel ist eine optimale Förderung der individuellen Fähigkeiten der Kinder.

Projekt Hochbegabte Kinder in Kindertageseinrichtungen

Ein weiteres zentrales Anliegen der Landesregierung ist es, Kinder mit besonderen Fähigkeiten zu fördern. Die Raule-Stiftung sieht in der nachhaltigen Förderung von hochbegabten Vorschulkindern eine wichtige Maßnahme zur Zukunftssicherung für Deutschland. Mit der in Frankfurt ansässigen Karg-Stiftung, die sich seit mehr als zehn Jahren für die Förderung hochbegabter Kinder engagiert, wurde das Projekt "Kleine Füchse" - Weiterbildung von Erzieherinnen und Erzieher zur Förderung von hochbegabten Vorschulkindern in hessischen Kindertageseinrichtungen entwickelt.

Die Gewinnung und Qualifizierung von Tagespflegepersonen

Um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, werden zuverlässige und zeitlich flexible familiennahe Betreuungsangebote benötigt, insbesondere für Kinder unter drei Jahren, für Kindergartenkinder mit Halbtagsplätzen und für Schulkinder nach der Schule. Das Land Hessen engagiert sich seit 1999 verstärkt in dem Auf- und Ausbau einer qualitativ guten Beratungsund Vermittlungsstruktur in diesem Bereich. Kinderbetreuung in Tagespflege soll verstärkt auf- und ausgebaut und die Zahl der Tagespflegeplätze deutlich erhöht werden.

Die Qualitätsdiskussion wird weitergeführt und eine Mindestqualifizierung der Tagespflegepersonen als Voraussetzung für den Erhalt der Förderung aus der "Offensive für Kinderbetreuung" ab dem Jahr 2007 eingeführt. Ziel ist es, eine gemeinsame Basis für den Bereich der Tagespflege in Hessen zu bieten, auf der sich Tagespflege qualitativ weiterentwickeln kann, und die den Eltern, die ihr Kind in Tagespflege betreuen lassen wollen, Orientierung und Sicherheit über die Qualität des Angebotes bieten kann.

In diesem Zusammenhang ist auch die Herausgabe "Hessisches Qualifizierungsbuch für die Tagespflege" vom Land Hessen zu sehen. Es soll die Dokumentation der Qualitätsentwicklung sicherstellen.

Darüber hinaus wurde von 2004 bis 2007 ein Kooperationsprojekt TaKKT (Kindertageseinrichtungen und Tagespflege in Kooperation) durchgeführt, um modellhaft eine verbindliche Zusammenarbeit zwischen Tagespflegepersonen und wohnortnahen Kindertageseinrichtungen zu gewährleisten.

Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren

Zur frühen und kontinuierlichen Bildung, Erziehung und Förderung von Kindern wurde in Kooperation des Hessischen Kultusministeriums und des Hessischen Sozialministeriums ein Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen vorgelegt.

Vgl. auch Beantwortung "Veränderungen im Bereich der Grundschulen" und Beantwortung der Fragen 7 bis 9.

Veränderungen im Bereich der Grundschulen Erweiterung der Stundentafel: Seit 1999 wurde die Stundentafel um insgesamt vier Stunden erweitert, um den Grundschulkindern ein noch umfassenderes Unterrichtsangebot zu ermöglichen:

- Neufassung zum 1. 8. 1999 (88 Wochenstunden),

- Erweiterung zum 1. 8. 2000 (90 Wochenstunden) (eine zusätzliche Wochenstunde im Fach: "Kunst, Werken / Textiles Gestalten, Musik" im 3. und 4. Schuljahr), erneute Erweiterung der Stundentafel um jeweils 1 Wochenstunde Deutsch im 1. und 2. Schuljahr zum 1. 8. 2003 (92 Wochenstunden). Schulanfang und flexiblere Einschulung

Die Anmeldung für die Schulanfängerinnen und -anfänger wurde auf September/Oktober des Vorjahres vorverlegt und ist mit einer intensiven Beratung der Eltern verbunden. Dadurch können noch vor Schulbeginn evtl. notwendige Fördermaßnahmen (z.B. Vorlaufkurse) eingeleitet werden.

Sogenannte "Kann-Kinder" können durch die im Hessischen Schulgesetz vom 2. August 2002 eröffnete Möglichkeit früher eingeschult werden. Die vorzeitige Einschulung kann zu einer individuell ausgerichteten Förderung beitragen.

Nach § 20 des Hessischen Schulgesetzes können Grundschulen ermächtigt werden, die Jahrgangsstufen 1 und 2 curricular und unterrichtsorganisatorisch in dem durch Lehrplan und Stundentafel gesetzten Rahmen zu einer pädagogischen Einheit zu entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler nach ihrem jeweiligen Leistungs- und Entwicklungsstand auch in einem Schuljahr oder in drei Schuljahren durchlaufen können. Damit steht ein flexibles Modell zur Gestaltung des Schulanfangs zur Verfügung.

Vorlaufkurse

Durch die vorgezogene Schulanmeldung und die sich anschließenden Vorlaufkurse sind seit dem Schuljahr 2002/2003 Möglichkeiten zur schulischen Förderung der deutschen Sprachkenntnisse für alle Kinder schon vor Schulbeginn geschaffen worden.

Grundschulen bieten Vorlaufkurse als Hilfe für alle Kinder an, die vor Eintritt in die Schule noch kein Deutsch können oder deren Deutschkenntnisse noch verbessert werden müssen, sodass sie im ersten Schuljahr erfolgreich mitarbeiten können. Vorlaufkurse sind freiwillig und starten neun Monate vor der Einschulung. Die Akzeptanz und Erfolgsquote der Vorlaufkurse liegt bei über 95 v.H. Vgl: Beantwortung der Fragen F 5 bis 9

Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0-10 Jahren

Zur frühen und kontinuierlichen Bildung, Erziehung und Förderung von Kindern wurde in Kooperation des Hessischen Kultusministeriums und des Hessischen Sozialministeriums ein Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen vorgelegt.

Vgl. auch Beantwortung "Veränderungen im Bereich der Kindertageseinrichtungen" und Beantwortung der Fragen 7 - 9.

Orientierungsarbeiten

Durch die flächendeckende Einführung der Orientierungsarbeiten im Schuljahr 2004/2005 in allen dritten Klassen der hessischen Grundschulen wurde ein Diagnoseinstrument zur Verfügung gestellt, das Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung des Unterrichts und zur gezielten Förderung der Schülerinnen und Schüler liefert.

Verbindliche Ziele und Bildungsstandards

Aus dem Rahmenplan Grundschule wurden die "Verbindlichen Ziele am Ende der Klasse 4" im März 2002 an die Grundschulen weitergeleitet, die seitdem intensiv die schuleigenen Curricula weiterentwickeln und damit eine gute Grundlage für die Einführung der Bildungsstandards geschaffen haben.

Im Oktober 2004 wurden die Bildungsstandards auf KMK-Ebene in den Fächern Deutsch und Mathematik für die Grundschule vorgelegt. Auf dieser Grundlage werden derzeit Bildungsstandards für alle anderen Fächer der Grundschule entwickelt.

Fremdsprachenunterricht

Seit dem Schuljahr 2003/2004 wird in den hessischen Grundschulen flächendeckend Fremdsprachenunterricht in den Klassen 3 und 4 mit zwei Wochenstunden erteilt.

Naturwissenschaftlicher/mathematischer Unterricht Hessen beteiligt sich seit Beginn des Schuljahres 2004/2005 an dem noch von der BLK initiierten Programm SINUS-Transfer Grundschule zur Optimierung des Mathematikunterrichts und des naturwissenschaftlichtechnischen Unterrichts.

Leseförderung

An den hessischen Grundschulen wird seit dem Schuljahr 2004/2005 intensiv an der Förderung der Lesekompetenz gearbeitet. Mit dem Strategischen Ziel 1 "Am Ende des zweiten Schuljahres sollen alle Schülerinnen und Schüler Sinn erfassend altersgemäße Texte lesen können" wird ein besonderer