Quellfassungen und Sammelschächte Ein Großteil der Quellfassungen und Sammelschächte befindet sich in Wäldern

Feuerlöschreserven 76 Zwölfter Zusammenfassender Bericht

Ein Dauerproblem in Wasserwerken und Hochbehältern stellte das Schwitzwasser dar. Es sorgte für zahlreiche Bauschäden und Rost an den Installationsteilen. Für die Beseitigung der hohen Luftfeuchtigkeit sollten Entfeuchtungsgeräte eingesetzt werden. Sie sind nicht teuer und tragen optimal zum Erhalt der Bausubstanz bei. Die rostigen Installationen (vergleiche auch Ansicht 45) sollten erneuert werden.

6.23 Feuerlöschreserven

In 72 von 76 untersuchten Hochbehältern werden die Feuerlöschreserven über einen Schieber per Hand aktiviert. Diese so genannte Feuerschleife ist eine veraltete Installationsweise, die in Hessen nach wie vor ausgeführt wird. Im Brandfall muss ein Mitarbeiter den Hochbehälter aufsuchen, um den Schieber zu öffnen. Das kann zu Zeitverzögerungen mit unabsehbaren Folgen führen. Die Fernaktivierung und Wasserstandsüberwachung der Hochbehälter ist technisch möglich; der Speicherraum muss so ausgelegt sein, dass ein Löschwasservorrat ständig gespeichert werden kann.

6.24 Quellfassungen und Sammelschächte

Ein Großteil der Quellfassungen und Sammelschächte befindet sich in Wäldern. Es sollte dafür Sorge getragen werden, dass weder Wildtiere noch Kleintiere die Qualität des Grundwassers beeinträchtigen können. Tiere, die sich in den Fassungsbereichen aufhalten, tragen auf dem kürzesten Weg zur bakteriologischen Verunreinigung des Grundwassers bei.

Das Eindringen von Kleinlebewesen in die Quellfassungen und Sammelschächte ist mit dicht schließenden Schachtdeckeln und entsprechend engmaschigen Fliegengittern an den Lüftungsanlagen zu verhindern. Quellschächte in Friedewald und Sinntal dienten als Behausung für Nacktschnecken und Waldmückenschwärme. Hier ist ein Umdenkprozess in den Wasserbetrieben notwendig.

Ansicht 47: Gemeinde Ehringshausen: Elektrische Anlage zum Tiefbrunnen Katzenfurt Aufnahme vom 12. Juli 2002

Schlechter Zustand des Quellsammelschachts mit Entsäuerungsanlage. Nach der Besichtigung war die Abdeckung am Schachteinstieg nur mit Schwierigkeiten anzubringen. Kein Schutz gegen das Eindringen von Kleinlebewesen. Die Anlage war nicht umzäunt und für jeden zugänglich.

Ansicht 50: Hochbehälter Lindenau / Stadt Sontra - Aufnahme vom 13. Mai 2002

Der Hochbehälter konnte nicht von innen besichtigt werden, weil er mit einem Elektrozaun und weidenden Rindern umgeben war.

Fernmelde- und Fernwirksysteme 78 Zwölfter Zusammenfassender Bericht Ansicht 51: Stadt Wetter - Trinkwasserspeicher / Hochbehälter - Aufnahme vom 21. Mai 2002

Neuwertiger Hochbehälter mit angemessener hygienischer Speicherung des Trinkwassers.

Der Wasserverband Georg Joseph unterhielt eine sehr aufwändige Anlage zur Wasserenthärtung. Sie wurde Anfang des letzten Jahrzehnts mit Hilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie sowie des Hessischen Ministeriums für Umwelt und Reaktorsicherheit erstellt. Das enthärtete Wasser entspricht bereits vor der Aufbereitung den Vorgaben der Trinkwasserverordnung. Das angewendete Verfahren der Vakuumenthärtung ist bundesweit einmalig, umweltfreundlich und technisch interessant, jedoch hat es sich aufgrund seiner Störanfälligkeit nicht durchgesetzt.

6.25 Fernmelde- und Fernwirksysteme Fernmeldeanlagen waren bei zahlreichen Wasserversorgern bereits vorhanden oder in Planung. Der Ausbau erleichtert zukünftig viele betriebliche Abläufe. Sinnvollerweise werden Betriebsdaten wie Störmeldungen, Wasserstände, Durchflussmengen und Objektschutzdaten in eine Fernmelde- und Leitzentrale geleitet.

Die Netzpflege wurde bei den untersuchten Wasserversorgungsanlagen unterschiedlich gehandhabt. Mit der Planung und dem Ausbau von Fernmeldesystemen gingen die Installation von Wasserzählern und die Errichtung von Zählerschächten für überörtliche Leitungen einher. Diese ersten Schritte zur Lecküberwachung werden begrüßt.

Zukünftig sollte eine Datenbank über das Leitungsnetz erstellt werden, die je nach Alter und Zustand der Leitungen eine planmäßige Sanierung ermöglicht.

Manche Betreiber haben den Vorschlag, in den Anlagen vom Handbetrieb auf automatisierten Betrieb umzustellen, missverstanden.114 Nicht alle Betriebsabläufe können zur 114 Planungsprozess in Ehringshausen Ansicht 52: Quellschacht Sannerz / Gemeinde Sinntal - Aufnahme vom 22. Juli 2002

Die schwarzbraunen Punkte oben sind Mücken. Weiter unten im Schacht Schnecken.