Risse offene Nähte Risse sind einzelne gehäufte oder netzartig verbundene feine bis klaffende
Einhundertzweite Vergleichende Prüfung „
Risse, offene Nähte Risse sind einzelne, gehäufte oder netzartig verbundene (feine bis klaffende) Brüche.
Offene Nähte sind aufgerissene oder ausgemagerte Längs- und Quernähte.
Oberflächenschäden Zusammenfassung für folgende Einzelmerkmale:
· Bindemittelanreicherung (Schwitzstellen). Stellen, an denen das reine Bindemittel ausgepresst wird und auf der Oberfläche erscheint. Sichtbar ist eine schwarze Färbung (Überfettung) der Fahrbahn.
· Ausbrüche, Schlaglöcher. Schalenförmige Löcher in der Fahrbahn, die bis in die Tragschicht reichen.
· Ausmagerung der Oberfläche, entstanden durch Herauslösen des Feinmaterials und Herausbrechen größerer Mineralstoffkörner.
· Abplatzungen. Die Deckschicht löst sich örtlich von der darunter liegende Schicht ab.
Flickstellen Örtlich begrenzte Bereiche einer geschädigten oder aufgegrabenen Verkehrsfläche, die durch Ausbessern wiederhergestellt wurden.
Quelle: Arbeitspapier Nr. 9/K 2.3 zur Systematik der Straßenerhaltung
Ansicht 131: Schadenskatalog für Asphaltbefestigungen 341 Arbeitspapier Nr. 9/K 2.3 zur Systematik der Straßenerhaltung, Reihe K: Kommunale Belange, Abschnitt K 2: Zustandserfassung, Unterabschnitt K 2.3: Schadenskatalog für die messtechnische und visuelle Zustandserfassung. Ausgabe 2005. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Sonderaufgaben, Arbeitsausschuss: Systematik der Straßenerhaltung Zustand der Straßen 176 Sechzehnter Zusammenfassender Bericht
Der Straßenzustand wurde nach den Arbeitspapieren342 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen bewertet. Dabei wurden die Zustandsgrößen - getrennt für jede Merkmalsgruppe - in dimensionslose Zustandsnoten überführt. Diese entsprechen den Noten von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht). Die Überführung verlangt merkmalspezifische Normierungsfunktionen, geprägt von drei charakteristischen Stützstellen bzw. Festpunkten:
· 1,5 - Wert entspricht im Allgemeinen den Abnahmetoleranzen für eine neuwertige Straßenoberfläche (siehe Ansicht 132).
· Warnwert 3,5 gibt Anlass zur intensiven Beobachtung, zur Analyse der Ursachen für den schlechten Zustand und eventuell zur Planung von geeigneten Maßnahmen (siehe Ansicht 133).
· Schwellenwert 4,5 bei Überschreiten ist das Einleiten von baulichen oder verkehrsbeschränkenden Maßnahmen zu prüfen (siehe Ansicht 134). 342 Arbeitspapier Nr. 9 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsausschuss Systematik der Straßenerhaltung, Reihe A: Auswertung, Abschnitt A 1: Zustandsbewertung, Unterabschnitt A 1.2: Zustandsbewertung bei visueller Erfassung Ansicht 132: Merkmalsgruppe „Allgemeine Unebenheiten" mit Zustandsbewertung 1,5.
Vogelsbergkreis. K 43, L 3325 - Atzenhain (Mücke). Aufnahme aus dem Jahr 2005.
Straßen: Zustand bewertet Ansicht 133: Merkmalsgruppe „Risse, offene Nähte" und „Flickstellen" mit Zustandsbewertung 3,5. Landkreis Marburg-Biedenkopf.
K 15, Speckswinkel - Momberg. Aufnahme aus dem Jahr 2004.
Ansicht 134: Merkmalsgruppe „Risse, offene Nähte" mit Zustandsbewertungen 4,5.
Schwalm-Eder-Kreis. K 119, Ottrau L 3158.
Aufnahme aus dem Jahr 2004.
Funktionsklassen Einhundertzweite Vergleichende Prüfung „Kreisstraßen und Brücken" Sechzehnter Zusammenfassender Bericht 177
Um unterschiedliche Forderungen an den Befestigungszustand zu berücksichtigen, sehen die Arbeitspapiere für die Merkmalsgruppe „Ebenheit im Querprofil" (Spurrinnen) Funktionsklassen vor. Für Kreisstraßen wurde die Funktionsklasse343 2 mit den dafür geltenden Normierungsparametern der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen zugrunde gelegt. Mit der Überführung der Zustandsgrößen in normierte Zustandsnoten lassen sich Zustandsmerkmale mit unterschiedlichen Dimensionen direkt vergleichen oder zu Teilzielen verknüpfen.
· Der Gebrauchswert deckt die Teilziele „Befahrbarkeit" und „Verkehrssicherheit" ab. Er liefert eine Aussage zur Gebrauchstauglichkeit für den Straßennutzer. Dazu wird nach den Arbeitspapieren die schlechteste Zustandsnote aus allgemeinen Unebenheiten und Spurrinnentiefe angesetzt.
· Der Substanzwert (Oberfläche) liefert für den Baulastträger eine Aussage zur baulichen Substanz. Die Ebenheitsmerkmale, Risse, Oberflächenschäden und Flickstellen beeinflussen den Substanzwert.
· Der Gesamtwert liefert einen raschen Überblick über Schwachstellen im Straßennetz, die näher zu betrachten sind. Er ergibt sich als schlechtester Wert aus den beiden Teilzielwerten für Gebrauch und Substanz.
Um Aussagen über die Zustandsentwicklung der Kreisstraßen im Prüfungszeitraum treffen zu können, wurden die aktuell ermittelten Straßenzustände mit älteren Zustandserfassungen der Straßenbauverwaltung verglichen.
Die nachfolgenden grafischen Auswertungen liefern anhand der Gesamtwerte einen Überblick über den aktuellen Zustand der Kreisstraßen in den Jahren 2004 und 2005
(Ansicht 135) sowie deren Entwicklung im Prüfungszeitraum seit 1996 (Ansicht 140). Ansicht 135 zeigt die Häufigkeitsverteilungen für die Gesamtwerte der visuellen Zustandserfassungen der Jahre 2004 und 2005 für alle beteiligten Landkreise in vier Zustandsklassen344.
Dabei entspricht die blau dargestellte Zustandsklasse dem sehr guten Bereich 1,00 bis 1,49 und die rot dargestellte Zustandsklasse dem sehr schlechten Notenbereich 4,50 bis 5,00. Blaue und grüne Anteile repräsentieren die gebrauchstauglichen Kreisstraßen (besser als der Warnwert). Gelbe und rote Anteile stehen für die als kritisch einzustufenden Kreisstraßen (schlechter als der Warnwert); dabei sind Erhaltungsmaßnahmen für die roten Bereiche überfällig.
In Ansicht 135 sind hinter dem Namen der Landkreise in Klammern die Längen des zugehörigen Kreisstraßennetzes eingefügt. Dabei fallen die Unterschiede zwischen den Kreisstraßennetzen der an der vergleichenden Prüfung beteiligten Landkreise auf.
Trotz der Unterschiede war kein signifikanter Zusammenhang zwischen Länge und Zustand festzustellen.
Mit Festlegung einer Funktionsklasse geht die Bedeutung des betrachteten Netzabschnitts (Netzfunktion) in die Bewertung ein. Funktionsklasse 1 gilt für ein hohes, Funktionsklasse 2 für ein mittleres und Funktionsklasse 3 für ein geringes Anforderungsniveau. Zur Kennzeichnung der Anforderungen an den Zustand dient z. B. die Straßenklasse, das Geschwindigkeitsniveau, die Verkehrsbelastung oder der Ausbauzustand. Funktionsklasse 1 kommt bei Bundesfernstraßen zur Anwendung.
Die Arbeitspapiere sehen für tabellarische Häufigkeitsverteilungen acht Zustandsklassen mit jeweils einem halben Notenwert als Klassenbreite vor. Die grafische Darstellung gewinnt bei Reduzierung der acht Klassen auf vier zusammengefasste Bereiche an Übersichtlichkeit und Aussagekraft. Als Klassengrenzen empfehlen sich die oben beschriebenen charakteristischen Festpunkte: 1,5-Wert, Warnwert 3,5 und Schwellenwert 4,5. Für die Histogramme der Zustandsverteilungen ergeben sich folgende vier Klassen.