Die Verknüpfung von BSAG und CarSharing mit der Einführung der Bremer Karte plus AutoCard 1998

Straßenbauprojekte und Maßnahmen im straßengebundenen ÖPNV zur Verbesserung der Erreichbarkeit der Wirtschafts- und Wohnstandorte

Die im Rahmen europäischer Gemeinschafts- und Forschungsprogramme geförderten Mobilitätsprojekte wie ZEUS (zero and low emission vehicles in urban society), Vivaldi (Vital and vibrant Actions for local Transport Demonstration Initiatives), moses (mobility services for urban sustainability), TARGET (Travel Awareness Regional Groups for Environmental Travel) etc. haben vor allem die umweltfreundlichen Verkehrsmittel, wie Rad, ÖPNV, Car-Sharing und deren Verknüpfung sowie besonders umweltfreundliche Antriebstechnologien gefördert.

Als konkrete Beispiele sind zu nennen:

- Die technische Verbesserung und Ausweitung des Car-Sharing Angebotes in Bremen. Dieses wird mittlerweile von über 2.700 Car-Sharing Kunden genutzt. In diesem Zusammenhang wurden Mobilpunkte als Pilotprojekte zum wohnortorientierten Angebot von Verkehrsinformationen, und der Verknüpfung von Car-Sharing, Fahrradabstellen, ÖV und Taxi (Pilotprojekte Hohenlohestrasse und Am Dobben) eingerichtet. Es wird erwartet, dass hiermit eine unmittelbare Entlastung der umliegenden Quartiere um jeweils ca. 20 bis 25 PKW erreicht werden kann.

- Die Verknüpfung von BSAG und Car-Sharing mit der Einführung der Bremer Karte plus (1998) bzw. Bremer Karte PLUS (im Dezember 2003) ­ als innovatives ÖV-Angebot, dass zugleich Zugang zum Car-Sharing als Mobilitätsversicherung gibt. Das neue BSAG Kundeninformationszentrum Domsheide und die neu eingerichtete darüber liegende Car-Sharing-Station sind im europäischen Vivaldi Projekt gefördert worden und bieten verkehrsträgerübergreifende Informationen und Dienstleistungen. Die dient auch einem auf Geschäftsnutzer ausgerichteten

- Die Pilotanwendung der Nordwest als smart-card-basierter Freizeitkarte für die Region wird im Rahmen des TARGET Projektes gefördert.

In der 72 Stunden gültigen all-inclusive Karte ist die Nutzung des regionalen ÖV eingeschlossen. Hiermit wird zu einer stärkeren Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im Freizeitverkehr ­ und damit zu einer gleichzeitigen Stärkung des Freizeitstandortes Nordwest und zu einer Begrenzung der damit einhergehrenden Verkehrsbelastung beigetragen.

- Die Umsetzung eines Mobilitätsmanagements für den Rhododendren-Park als Einführungsphase für die spätere Botanika ­ mit Wegeleitsystemen, elektronischer Information im Park und einer umfangreichen Webinformation mit Anreizen zur ÖPNV Nutzung. Dies stärkt einerseits die Besucherzahlen des Rhododendron-Parkes und der Botanika und kommt andererseits den Anliegern des Rhododendron-Parkes zu Gute, da hiermit ein höherer Anteil von Nutzern der öffentlichen Verkehrsmittel und des Fahrrades erzielt werden kann.

- Die Förderung des umweltfreundlichen Erdgasantriebes. Derzeit bestehen zwei Erdgastankstellen ­ sechs weitere sind geplant ­ und ca. 100 Erdgasfahrzeuge. Mit der im Januar 2003 gestarteten (und im Vivaldi Projekt geförderten) Bremer Erdgaskampagne sollen mindestens 250 weitere Erdgasfahrzeuge in Bremen hinzukommen.

- Im Rahmen des Vivaldi Projektes wird die City-Logistik als verkehrsreduzierende Güterverteilorganisation aktualisiert und soll auch mit ausgerüstet werden. Hiermit kann die notwendige Fahrleistung reduziert werden, zusätzlich führen Erdgasfahrzeuge zu einer Minderung der Luftund auch Lärmbelastung.

Für Bremerhaven können exemplarisch, und damit stellvertretend für eine ganze Reihe von Maßnahmen, die folgenden Projekte genannt werden, wobei an dieser Stelle auf die neue Stadtmitte als prominentes Beispiel nicht weiter eingegangen wird:

Die Schienenanbindung nach Bremen konnte ­ auch zur Kompensation der seitens der Deutschen Bahn aufgegebenen Fernverkehrsanbindung Bremerhavens ­ durch schnelle und zunehmend moderne im regelmäßigen 2-Stunden-Takt erheblich erweitert werden.

Im Stadtgebiet Bremerhaven sind Hauptverkehrsstraßen insbesondere in Stadtteilzentren mit dem Ziel einer städtebaulichen Integration ausgebaut worden, um allen Verkehrsteilnehmern, aber auch dem ansässigen Handel/ Gewerbe und den Bewohnern gerecht zu werden. So wurde die Grashoffstraße im Stadtteil Geestemünde sowie Abschnitte der Hafenstraße im Stadtteil Lehe, flankiert durch weitere Maßnahmen zur Aufwertung der Stadtteile (Neugestaltung Konrad-Adenauer-Platz resp. Ernst-Reutter-Platz) umgestaltet.

Es sind verbesserte Anbindungen von Gewerbegebieten geschaffen worden, um die Erreichbarkeit insbesondere für den Wirtschafts- und Güterverkehr zu optimieren (z. B. neu geschaffene Anbindung Gewerbegebiet Carl-Schurz-Gelände).

Das Umfeld (Zugang) am Bahnhof Bremerhaven-Lehe ist mit einem neuen Zugang und mit der dort ebenfalls geschaffenen P+R-Anlage als Übergang zum ÖPNV/SPNV deutlich aufgewertet worden, weitere Verbesserungen (Verkehrsstation) folgen in diesem Jahr.

Die Radverkehrsangebote sind mit weiterem Ausbau des Radwegenetzes in einzelnen Straßenzügen, aber auch mit einem Fahrradwegweisungssystem insgesamt attraktiver gestaltet worden.

7. Welcher Zusammenhang besteht nach Ansicht des Senats zwischen der Sanierung der Innenstädte und Nebenzentren und der gestiegenen Aufenthaltsqualität in Bremen und Bremerhaven?

Für die Bremer Innenstadt besteht ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den attraktivitätssteigernden Maßnahmen und der dadurch gestiegenen Aufenthaltsqualität.

Im Rahmen des Sofortprogramms Innenstadt und Nebenzentren wurde und wird die Bremer Innenstadt in den vier Zielbereichen aufgewertet. Dazu gehören die Erreichbarkeit der Innenstadt, die Aufwertung der Innenstadt, die Verknüpfung Innenstadt ­ Häfen ­ Space Park und das Stadtmanagement.

Die Bremer Innenstadt hat sich in den letzten Jahren maßgeblich weiterentwickelt und gewinnt zunehmend an Zentralität und Urbanität, nicht nur im Einzelhandelsbereich, sondern auch in den Bereichen Kultur, Freizeit und Tourismus.

Dieser Prozess wird durch die Errichtung neuer Passagen, neuer Wegeverbindungen und durch die Aufwertung des öffentlichen Raumes in Verbindung mit der Schaffung zusätzlicher Lagen unterstützt.

In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten Maßnahmen der vergangenen Jahre aufgeführt, die u. a. die Aufenthaltsqualität der Bremer Innenstadt erheblich gesteigert haben:

- Umgestaltung Obern-/Hutfilterstraße,

- Umgestaltung Sögestraße,

- Neugestaltung/Sanierung Marktplatz,

- Aufwertung Herdentor,

- Umgestaltung Bürgermeister-Smidt-Straße,

- Verbesserung Fußgängerverbindung Knochenhauerstr./Am Wall,

- Aufwertung der Wallstraßenzüge (Wallpassage),

- Umgestaltung Martinistraße und Böttcherstraßentunnel,

- Umsetzung touristisches Konzept Schlachte,

- Umgestaltung Kulturmeile,

- Umgestaltung westliches Schnoorviertel,

- Aufwertung der innenstadtbezogenen Straßen- und Fußgängertunnel,

- Projektförderung aus dem Fassadenprogramm.