Bauverzögerung beim Staatstheater Darmstadt und Antwort des Ministers für Wissenschaft und Kunst

Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt:

Frage 1. Wie begründet das Ministerium für Wissenschaft und Kunst die jüngst bekannt gewordene Verzögerung der Eröffnung des sanierten Staatstheaters in Darmstadt?

Eine Vergabebeschwerde bei der Erteilung des Auftrages für die Bühnentechnik Großes Haus hat zu einer Terminverschiebung bei der Auftragserteilung geführt. Durch die erforderlichen Nachprüfungsanträge und die damit verbundenen Fristen (unter anderem für die Einreichung der Unterlagen, die Entscheidung der Vergabekammer, Einspruchsfrist der Firmen bei der Auftragserteilung) ist es zu einer Terminverschiebung von insgesamt rund einem halben Jahr gekommen. Der Fertigstellungstermin für die Bühnentechnik war ursprünglich für November 2005 vorgesehen; die Fertigstellung ist nun für Mai 2006 geplant.

Frage 2. Wie hoch waren die geplanten Kosten für den neuen Eingangsbereich, der laut Presseberichterstattung am 10. Juni 2005 eröffnet wird?

Für das Eingangsbauwerk waren in der Haushaltsunterlage Bau Kosten in Höhe von rund 1,5 Mio. veranschlagt.

Frage 3. Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für diesen Bereich?

Die tatsächlichen Kosten für den Eingangsbereich betragen rund 1,55 Mio. das bedeutet eine Abweichung von rund 3,3 v.H.

Das Eingangsbauwerk als neuer zentraler Haupteingang des Theaters nimmt eine neue Verbindungstreppe und einen Lasten- und Personenaufzug auf, die die Tiefgarage mit der Haupteingangsebene und den Foyers verbinden. Die Erschließung des Gebäudes wurde nach dem Bau der Ersatzspielstätte in der Tiefgarage neu geordnet; früher sind die Zuschauer durch die Tiefgarage ins Foyer gelangt. Mit dem neuen Eingangsbauwerk wurde gleichzeitig ein behindertengerechter Zugang zum Theater geschaffen. Die obere Etage des Eingangsbauwerks kann als Bühne für Open-Air-Veranstaltungen in der Büchner-Anlage genutzt werden.

Frage 4. Teilt das Ministerium für Wissenschaft und Kunst die Auffassung, dass in diesem Bereich die Kosten "aus dem Ruder gelaufen sind"?

Die Kosten für das Eingangswerk liegen nahezu im Rahmen der geplanten Kosten. Zudem liegt der Anteil der Kosten für das Eingangsbauwerk, gemessen an den Gesamtkosten der Maßnahme von 69 Mio., bei lediglich rund 2,3 v.H.

Frage 5. Welche Umschichtungen sind im Gesamtetat deshalb notwendig geworden?

Umschichtungen waren hierfür nicht erforderlich.

Frage 6. In welchen anderen Bereichen werden Einsparungen mit welchen Konsequenzen erzielt?

Sofern Einsparungen erzielt werden, kommen diese grundsätzlich dem Bereich zugute, in dem sie angefallen sind. Erfreulicherweise konnten bei der Vergabe der Bühnentechnik Einsparungen erzielt werden; die Einsparungen sollen wieder für Mehrkosten bei der Bühnentechnik (Tontechnik) verwendet werden.

Frage 7. Sind der Verwaltungsausschuss und der Theaterbeirat über diese Entwicklung vollständig informiert worden?

Für eine Information des Verwaltungsausschusses und des Theaterbeirates besteht keine Veranlassung.

Frage 8. Ist es richtig, dass der Bauunterhaltungsetat ganz oder teilweise für die Sanierung verwendet wird?

Nein, es trifft nicht zu, dass Mittel des Bauunterhaltungsetats zweckentfremdet für diese Baumaßnahme verwendet werden.