RABaZ und JUMP

Nach einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales vom 15. Mai 2000 sind mit dem Programm „Regionale Arbeits- und Bildungsangebote für die Zukunft langzeitarbeitsloser Jungendlicher" (RABaZ) bisher 650 Jugendliche eingegliedert worden. 1 500 Jugendliche würden zurzeit an 30 Standorten intensiv betreut.

Ich frage die Landesregierung:

1. An welchen Standorten in Niedersachsen erfolgt eine Betreuung von Jugendlichen im Rahmen der RABaZ- und JUMP-Programme?

2. Nach welchen Kriterien wurden diese Standorte ausgewählt?

3. Wie viele der 1 500 betreuten Jugendlichen befinden sich in einem beruflichen Ausbildungs- oder Qualifizierungsprogramm, und wie viele haben bisher einen entsprechenden Abschluss machen können?

4. Wie viele der Jugendlichen in Ausbildungs- oder Qualifizierungsprogrammen befindlichen Jugendlichen haben die Ausbildung wieder abgebrochen?

5. Wie viele der Jugendlichen wurden in langfristige Arbeitsplätze eingegliedert, und wie viele der in Arbeitsplätze eingegliederten Jugendlichen haben ihren Arbeitsplatz bereits wieder verloren?

6. Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten für einen Jugendlichen vom Beginn der Betreuung bis zur Erlangung eines Arbeitsplatzes?

Das Land Niedersachsen hat bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit einen Schwerpunkt gesetzt, um den am Arbeitsmarkt benachteiligten jungen Menschen eine berufliche Chance zu geben. Mit dem RABaZ-Programm (Regionale Arbeits- und Bildungsangebote für die Zukunft langzeitarbeitsloser Jugendlicher) als einem Hauptbestandteil der Maßnahmen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit werden in Niedersach sen alle langzeitarbeitslosen und von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohten Jugendlichen unter 25 Jahren direkt angesprochen. Ziel des Programms ist, jedem interessierten Jugendlichen ein mit ihm abgestimmtes und realisierbares Ausbildungs-, Arbeits- oder Qualifizierungsangebot zu machen.

RABaZ ist Ende 1998 mit 5 Pilotprojekten in Braunschweig, Göttingen (2), Hannover und Oldenburg gestartet worden und Mitte 1999 landesweit angelaufen. Mittlerweile sind in 32 Beratungsstellen in Niedersachsen 36 Beratungskräfte im Einsatz, die aufsuchende Beratungsarbeit leisten und die vom Land gefördert werden. Weitere Beraterinnen und Berater für RABaZ haben die Arbeitsämter im Rahmen des Sofortprogrammes „JUMP" der Bundesregierung eingesetzt, so dass den jungen Arbeitslosen in Niedersachsen insgesamt 45 Beratungskräfte mit Rat und Tat zur Seite stehen.

In Kombination mit dem Sofortprogramm „JUMP" der Bundesregierung haben die Maßnahmen des Landes dazu beigetragen, dass die Langzeitarbeitslosigkeit Jugendlicher erheblich zurückgegangen ist. In Niedersachsen waren bei den Arbeitsämtern Ende Juni 2000 noch 1 755 Jugendliche unter 25 Jahren als Langzeitarbeitslose gemeldet, rund 1 900 weniger als im Juni 1998. Damit konnte die Langzeitarbeitslosigkeit Jugendlicher in den letzten beiden Jahren mehr als halbiert werden.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die einzelnen Fragen wie folgt:

Zu 1 und 2: Durch die 32 Beratungsstellen in Niedersachsen steht das RABaZ-Angebot den Jugendlichen in allen Arbeitsamtsbezirken (Uelzen ausgenommen) zur Verfügung. Die Standorte befinden sich in Alfeld, Aurich, Braunschweig, Celle, Cloppenburg, Cuxhaven, Gifhorn, Göttingen, Goslar, Hameln, Hannover, Helmstedt, Hildesheim, Holzminden, Leer, Lohne, Lüneburg, Meppen, Norden, Nordhorn, Oldenburg, Osnabrück, Salzgitter, Stadthagen, Verden, Wilhelmshaven und Wolfsburg.

Die Beratungsinfrastruktur von RABaZ ist an das bestehende Netz der vom Niedersächsischen Kultusministerium geförderten und seit Jahren in der Jugendsozialarbeit bewährten RAN-Stellen (Regionale Arbeitsstellen zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen) angegliedert worden.

Darüber hinaus setzt RABaZ einen besonderen Schwerpunkt bei der beruflichen Eingliederung von ausländischen Jugendlichen, indem von den 32 RABaZ-Beratungsstellen 5 speziell für diese Zielgruppe in Celle, Delmenhorst, Göttingen, Osnabrück und Wolfsburg eingerichtet worden sind. Diese Stellen sind an die Migrationsberatung der großen Wohlfahrtsverbände angebunden worden.

Zu 3 bis 5:

Bis Ende Juni 2000 konnten insgesamt 1 862 Jugendliche in die Betreuung von RABaZ aufgenommen werden. Bisher sind 752 (40,4 %) von ihnen in Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen worden, davon in

­ Ausbildung 98

­ Praktikum 59

­ Befristete Beschäftigung 84

­ Unbefristete Beschäftigungsverhältnisse 75

­ Qualifizierungsmaßnahmen 306

­ Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 81

49 Jugendliche (6,5 %) haben eine Eingliederungsmaßnahme abgebrochen.

Für eine Aufschlüsselung der Maßnahmeabbrüche nach Maßnahmearten liegen keine statistischen Daten vor.

Zu 6: Für die Beratungs- und Betreuungsinfrastruktur von RABaZ, setzt das Land jährlich rund 3,3 Mio. DM ein. Bei derzeit über 1 862 Programmteilnehmerinnen und -teilnehmern betragen die Aufwendungen pro Beratungs- und Betreuungsfall durchschnittlich rund 1 770 DM pro Fall und Jahr.