Die Milchkooperative Wendland konnte als Lieferant für Biomilch an die Molkerei Elsdorf gewonnen

Mit der Heideblume Molkerei Elsdorf konnte ein engagierter Verarbeiter in Niedersachsen für die Verarbeitung und Vermarktung von Biomilch gewonnen werden. Durch eine vom Projekt „BioMilch aus Niedersachsen" initiierte Zusammenarbeit mit der Meierei Trittau in Schleswig-Holstein kann den Biomilch-Erzeugern eine sichere Verwertung mit Zahlung eines Bio-Zuschlages von Lieferbeginn an angeboten werden. Mehrere Milcherzeuger der Molkerei Elsdorf prüfen derzeit die Möglichkeiten, ihre Betriebe auf ökologischen Landbau umzustellen.

Die Milchkooperative Wendland konnte als Lieferant für Biomilch an die Molkerei Elsdorf gewonnen werden.

In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Hauptverein für Ostfriesland und der Wirtschaftsförderung Wesermarsch wurden für beide Bereiche die Gründung von Interessengemeinschaften für Biomilch unterstützt. Mit den bisher belieferten Molkereien wird über einen Molkereiwechsel bzw. über die getrennte Erfassung der Biomilch gesprochen.

Mit weiteren potenziellen Verarbeitern werden Gespräche geführt, sodass sich die Möglichkeit abzeichnet, in absehbarer Zeit in Niedersachsen Biomilch in allen Regionen kostengünstig zu erfassen, zu verarbeiten und zu vermarkten.

Zu 6: Die eingeleiteten Bemühungen um die Biomilchverarbeitung und -vermarktung sollen über das Jahr 2001 hinaus fortgesetzt werden. Dazu ist ein weiteres zentral-regionales Marketingprojekt vorgesehen.

Zu 7: Für Qualitätsprodukte besteht ein hohes Maß an Aufklärungs- und Beratungsbedarf.

Um Qualitätsbewusstsein bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu verstärken, fördert das Land seit 1991 Aufklärungs-, Informations- und Beratungsmaßnahmen der Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V. (VZN e.V.) in Schulen, Kindergärten und sonstigen Gemeinschaftsverpflegungseinsrichtungen. Im Mittelpunkt steht dabei die Vollwerternährung, wozu auch die Biomilch zählt.

Die VZN e. V. verfügt über ein etabliertes Netz von sechs dezentralen Beratungszentren.

Sie setzt bei ihrer Aufklärungs-, Informations- und Beratungsarbeit auf Regionalität, Frische, Saisonalität und nach Möglichkeit ökologische Herkunft der Produkte.

Für den Bereich der Biomilch ist anzumerken, dass der Bezug sich in der Vergangenheit als schwierig erwiesen hat, da die Biomilch in der Regel nur im Wege der Direktvermarktung erhältlich ist.

Zu 8: Da die meisten Kantinen von Landeseinrichtungen privat verpachtet sind, ist die Einflussmöglichkeit des Landes auf die Verwendung von Biomilch und Biomilch-Produkten nur begrenzt gegeben. Das Landwirtschaftsministerium wird aber anregen, zukünftig bei der Neuvergabe von Kantinen auch den Aspekt der Versorgung mit Biomilch und Biomilch-Produkten zu berücksichtigen.

Zu 9: Die Landesregierung ist immer für die Verwendung von Biomilch als Schulmilch eingetreten und hat bei der Festsetzung der Höchstabgabepreise immer die höheren Produktions- und Distributionskosten berücksichtigt.

Zu 10: Im Rahmen der Förderung von Agrarproduktion nach besonderen Regeln wurde bisher die Verarbeitung und Vermarktung von Biomilch gefördert, wenn über einen Erzeugerzusammenschluss eine Molkerei über vertraglich gebundene Lieferanten verfügte. In die sem Fall konnte die Molkerei für Investitionen im Bereich der Verarbeitung und Vermarktung von Biomilch bis zu 25 % staatliche Zuschüsse erhalten.

Der Erfolg dieser Maßnahme hielt sich bisher in Grenzen, da zum einen bisherige Verarbeiter wie z. B. die Molkerei Hameln die Produktion einstellten oder weil der Erzeugerzusammenschluss die Zusammenarbeit mit dem Verarbeiter aufgekündigt hatte.

Zu 11: Die bestehenden Förderinstrumente für die Milcherzeuger, die eine Umstellung auf die Bioproduktion vornehmen wollen, reichen über die Beratung bis hin zu erhöhten Flächenbeihilfen und bieten gegenwärtig genügend Anreize zur Produktionsumstellung.

Zu 12: Die Erstberatung für Umstellungsinteressierte erfolgt seit April dieses Jahres kostenfrei durch Beratungskräfte des Ökoringes Walsrode, des Beratungsringes für ökologischen Obstbau (ÖON) in Jork und durch die Landesvereinigung Ökologischer Landbau Niedersachsen (LÖN). Auch in Zukunft soll diese Erstberatung verstärkt gefördert werden. Eine gewisse Eigenbeteiligung wird es geben müssen, denn einer Beratung die nichts kostet, fehlt ein wichtiger Leistungs- und Qualitätsanreiz.

Zu 13: Grundsätzlich reicht die Förderung für die Verarbeitung und Vermarktung von Biomilch im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" aus.

Bartels (Ausgegeben am 25. Juni 2001)