Unterstützung der Partner-Provinz Eastern Cape bei der AIDS-Prävention und AIDS-Behandlung

Der Landtag bittet die Landesregierung,

­ zur Förderung der AIDS-Behandlung und -Prävention von Neuinfektionen in den Gebieten Walmer Township und Zwide Township Mittel für die Finanzierung von Pflegekräften zur Verfügung zu stellen,

­ die Förderung auf drei Jahre, maximal vier Jahre zu begrenzen und

­ die Bemühungen im Rahmen der Public Private Partnership mit der Volkswagen AG zu verstärken. Sachverhalt: Zwischen Niedersachsen und der südafrikanischen Provinz Eastern Cape besteht seit August 1995 eine Partnerschaft. Die Aktivitäten Niedersachsens dienen neben der Hilfe beim Verwaltungsaufbau dem Kulturaustausch und dem Aufbau wirtschaftlicher Beziehungen. Darüber hinaus fördert Niedersachsen gezielt Projekte von Nicht-RegierungsOrganisationen. Die Volkswagen AG hat eine Niederlassung in Uitenhage bei Port Elizabeth mit ca. 5 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Der Landtag sieht mit Sorge, dass die Bevölkerung der Partnerprovinz Eastern Cape, Südafrika, von der so genannten „Armutskrankheit" AIDS erheblich betroffen ist. In einer Studie der Republik Südafrika wird geschätzt, dass 15 % aller Erwachsenen zwischen 20 und 64 Jahren HIV infiziert sind und diese Prozentzahlen bis zum Jahre 2010 auf 27 % steigen werden.

Der Kampf gegen diese Krankheit ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern eine Auseinandersetzung mit Traditionen, mangelnder Aufklärung und schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen. Über die Krankheit zu reden ist ein Tabu. Der Informationsstand bei jungen Menschen ist lückenhaft. In der größten Stadt des Ostkaps, Port Elizabeth, wohnen ca. 70 % der Menschen in Wellblechhütten ohne Elektrizität und fließendes Wasser. Häusliche Pflege ist in den Townships von Port Elizabeth so gut wie nicht vorhanden.

Mit dem Ziel, die Pflege von AIDS-Kranken durch pflegende Familienmitglieder zu unterstützen und Aufklärungsarbeit unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu leisten, sind „Auxillary Health Care Workers" durch den Robin Trust in einem viermonatigen staatlich registrierten Kurs theoretisch und praktisch in Fragen der Gesundheitsförderung und Pflege von AIDS-Kranken ausgebildet worden.

Die Nicht-Regierungs-Organisation Robin Trust wurde 1993 von der südafrikanischen Krankenschwester Leslie Macleod gegründet. Zurzeit werden pro Jahr ca. 120 Menschen als Hilfspflegekräfte, „Auxillary Health Care Workers" (AHCW), ausgebildet. Die Ab teilung Port Elizabeth wird von den beiden deutschen Entwicklungshelferinnen Regina Schmeer (Lehrerin für Pflege) und Richarda Vorpahl (Verwaltungsbeamtin) betrieben.

Sie sind von der deutschen Entwicklungshilfeorganisation EIRENE entsandt und finanzieren sich über Spenden aus Freundeskreisen und einigen Gemeinden.

Die Ziele des Robin Trust liegen in der Ausbildung und der Entwicklung von Verdienstmöglichkeiten für Frauen ohne Berufsperspektive durch Hilfe und Pflege von kranken Menschen in Familien.

Das erwartete Resultat ist

­ die kontinuierliche Pflege von ca. 110 AIDS-Kranken im häuslichen Bereich,

­ Schulung der Angehörigen,

­ Informationsveranstaltungen in Schulen, Kirchen und anderen sozialen Gruppen im Township durch zehn ausgebildete AHCW (gemäß Standard des National Qualifikation Frameworks). Die Kontrolle der AHCW wird durch eine examinierte Krankenschwester vorgenommen.

Die Umsetzung dieser Ziele scheitert bisher an mangelnden Geldern. Es werden hierfür pro Jahr 123 000 DM benötigt.